WESEL. Als Teil des vor drei Monaten eröffneten und 137 Kilometer langen Fernwanderwegs Hohe Mark Steig von Wesel bis Olfen hat der Regionalverband Ruhr (RVR) ein Qualitätsmerkmal für die Etappe eins eröffnet: einen 400 Meter langen Nasch-Obst-Weg, bei dem sich die Wanderer in ein paar Jahren an Äpfeln und Kirschen bedienen können. Dieser steht am Bruchweg in Wesel.

Ziel des Fernwanderwegs mit seinen sechs Etappen ist es, die Verbindung zwischen Land, Wasser und Industrie herzustellen und die Schönheit der Bandbreite von West nach Ost hervorzuheben. Er verbindet Naturlandschaften, Aussichtspunkte, Sehenswürdigkeiten und elf Kommunen im Ruhrgebiet, Münsterland und am Niederrhein miteinander.

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Die erste Etappe in Wesel ist 23 Kilometer lang. Zugangswege gibt es über den Bahnhof Wesel, Bahnhof Blumenkamp und die Rheinpromenade. Wanderer gelangen vom Start am Auesee über die Rheinaue zum Schloss Diersfordt. Durch den Diersfordter Wald geht es dann am Heideweiher „Schwarzes Wasser“ weiter bis nach Blumenkamp. Hier wartet in Zukunft eine Stärkung in Form von Obst auf dem nun eröffneten Nasch-Weg auf die Besucher, ehe sie an Lackhausen und Obrighoven vorbei bis zur Bärenschleuse wandern. Bemessen ist diese Etappe mit sechs Stunden. Am Niederrhein folgt der nächste Weg dann über Hünxe und Hamminkeln.

Der Nasch-Obst-Weg soll bei der Zertifizierung des Steiges als Qualitätsfernwanderweg durch den Deutschen Wanderverband helfen. Wie Dr. Frank Dudda, Vorsitzender des RVR-Ruhrparlaments, betont, seien besondere Attraktion und Qualitätsmerkmale wichtig.

Die Fläche bereitgestellt hat Landwirt Heinrich-Friedrich Heselmann. Das bald hier wachsende Obst besteht aus alten Sorten, die früher bereits in der Region wuchsen. „Die Bäume wachsen auch nicht so hoch, sodass man als ausgewachsener Mensch die obersten Früchte ernten kann“, erläutert Dirk Spiller vom RVR Ruhr Grün. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp meint: „Viele Kinder kennen Obst aus Supermärkten, aber zu sehen wie und wo es wächst, halte ich für außerordentlich wichtig. Es ist Bestandteil der gesunden Ernährung.“

International mitspielen

Wie Dudda erzählt, gehe es darum, national und international mitzuspielen. Von der Wettbewerbsfähigkeit der Metropole Ruhr ist er überzeugt. Das habe sich auch auf der internationalen Touristikmesse in Berlin gezeigt. „Uns ist es wichtig, im Ruhrgebiet eine Geschichte von West nach Ost zu erzählen. Der Kreis Wesel ist ein wichtiger Bestandteil unserer gemeinsamen Geschichte.“ Man könne heute nicht mehr als einzelne Stadt, sondern nur als Raum Aufmerksamkeit erzielen.

Potenzial erkennt auch Landrat Ingo Brohl. Im Hohen Mark Steig sieht er einen wesentlichen Bestandteil, um die örtlichen Schönheiten zu zeigen, die Etappe mit seinem Naschweg bereichere den Tourismus. „Der Wanderabschnitt in Wesel bringt zwei Schwerpunkte zusammen: Den Tourismusbereich und dass wir uns als landwirtschaftlicher Bereich verstehen.“ Man bediene sowohl den Trend, zu wandern, wie auch den Trend, nachhaltig zu sein und zu erleben, woher die Lebensmittel kommen.

Die Kosten für Arbeiten, Pflanzungen, Einsaaten und Zaunbau zum Schutz vor Rehen betragen 17.000 Euro. Der Hohe Mark Steig entstand während des Regionale-2016-Projekts „Waldband“. Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten begleiten den Wanderweg. Neben der Hauptstrecke sollen in Zukunft neben einer 19 Kilometer langen Wasserroute Rundwege für Tagesgäste entstehen. Infos unter www.waldband.rvr.ruhr und unter www.hohe-mark-steig.de.

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