Krematorium in Rees endlich eröffnet

Geschäftsführerin Margreth Heyer weiht Zentrum für Trauerfeiern ein

Facultatieve-Geschäftsführerin Margreth Heyer und Bürgermeister Sebastian Hense enthüllen die Statue „Abschied nehmen“ Fotos (2): Job Knoester

REES. „Pietätvoll“ – dieses Wort hört man bei der offiziellen Eröffnung des neuen Krematoriums in Rees besonders häufig. Die Facultatieve Gruppe, die hinter dem Neubau am Grüttweg steckt, heißt durch Geschäftsführerin Margreth Heyer alle Gäste willkommen. Eingeladen sind Vertreter der Stadt mit Bürgermeister Sebastian Hense sowie Bestatter aus der gesamten Region. Sie alle haben die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten anzuschauen und ihre Fragen rund um die Kremierung von Verstorbenen zu klären.

„Endlich ist es nun so weit. Es gab einige Rückschläge, aber wenn wir uns nun umschauen, können wir alle stolz sein“, beginnt Heyer ihre eingängige Rede. Das Krematorium in Rees ist das fünfte Zentrum für Feuerbestattungen des niederländischen Unternehmens in Deutschland. Am Niederrhein ist es zugleich das erste im Kreis Kleve.

-Anzeige-

„Würde und Respekt der Verstorbenen haben bei uns höchste Priorität. Wir möchten alles möglich machen, um den Abschied so persönlich zu gestalten, wie es geht“, erklärt Heyer weiter. Dazu gehöre eben auch das regionale Bestatten des Leichnams und kürzere Anfahrtswege für Bestattungsunternehmen im Kreis.

Ein Ort um in Ruhe Abschied zu nehmen

Im Oktober vergangenen Jahres wurde das Krematorium in Rees bereits für die ersten Feuerbestattungen geöffnet. Weitere Räumlichkeiten waren zu diesem Zeitpunkt jedoch noch ausbaufähig. Jetzt überzeugt der Neubau mit einem friedvollen Ambiente. Es gibt ein großes Foyer mit Sitzmöglichkeiten, dazu zwei Familienzimmer zum persönlichen Abschiednehmen von dem Verstorbenen.

Außerdem ist eine Trauerhalle für größere Trauerfeiern vorhanden, die mit einem Blick nach draußen auf Pflanzen und ein großes Wasserbecken mit Steinen Ruhe einkehren lässt. „Ich bin nicht ganz unvoreingenommen, aber es ist das schönste Krematorium in der Umgebung, und die Bürger von Rees können sich darauf verlassen, dass wir alles tun werden, um einen pietätvollen Abschied zu ermöglichen“, schwärmt Heyer.

Unter dem Motto „Abschied nehmen“ steht auch eine Statue, die Margreth Heyer und Sebastian Hense gemeinsam enthüllen. Eine Frau hält eine Taube in die Luft und lässt sie fliegen. Dazu erklärt Heyer: „Ich finde sie wunderschön. Es zeigt, dass man etwas loslässt, aber dadurch verschwindet es nicht automatisch. So wie der Vogel weiterfliegen würde, tragen wir den Verstorbenen bei uns im Herzen.“

Das Krematorium Rees liegt in ruhiger Lage am Grüttweg.

Die Kremierung

Bei der Begehung des Krematoriums liegt die Aufmerksamkeit besonders auf dem Raum, in dem es passiert: dort, wo auch der Ofen zu finden ist. Bezirksleiter Damian Brieger erklärt den Interessierten den Prozess der Kremierung: „In diesem Krematorium gibt es einen Ofen. Hinein passen Särge, die bis zu 2,20 Meter lang und einem Meter breit sind.“

Wie lang eine Kremierung dauert, könne man nicht pauschalisieren, erklärt Brieger weiter: „Die Einäscherung hängt sehr von der Beschaffenheit des Sarges ab. Ein Eichensarg wird durch das Feuer nicht so schnell gebrochen wie ein Sarg aus Fichtenholz. Auch der individuelle Bau des Skeletts selbst kann eine Einäscherung verzögern oder verkürzen.“

Es war ein steiniger Weg bis zur Eröffnung des Krematoriums. Was mit einer Idee nach der Begehung des Krematoriums Willich in 2016 startete, ging schließlich 2021 in die Umsetzung. Doch Lieferengpässe und Schäden durch Unwetter verzögerten die Fertigstellung. Das liegt nun in der Vergangenheit.

Weitere Informationen zum Krematorium gibt es unter www.krematoriumrees.de.

Vorheriger ArtikelVon Schafen, Strandräubern und einem Seidenkleid
Nächster ArtikelKneipp-Verein lädt zum Waldputztag ein