Stadt Rees verschiebt Tom-Sawyer-Preis auf 2025

Schreibwettbewerb für Schüler findet künftig im Dreijahresrhythmus statt

REES. „Ohne mich.“ „Rollentausch.“ „Gut.“ „Sauber.“ „Geht’s noch?“ Die Themen beim Tom-Sawyer-Preis der vergangenen Jahren sind ebenso vielfältig wie die Beiträge, die zum Schreibwettbewerb für Schüler der Klassen 5 bis 13 aus ganz Deutschland kommen. Seit 2003 lobt die Stadt Rees den Preis im Zweijahresrhythmus aus – oder besser: hat ihn ausgelobt. Denn ab sofort findet der Wettbewerb nur noch alle drei Jahre statt – und wird damit von 2024 auf 2025 verschoben.

Erstmals gab es einen Dreijahressprung zwischen der zweiten (2005) und dritten Auflage (2008) des damals noch jungen Wettbewerbs. Nun aber soll der Rhythmus dauerhaft geändert werden, der Tom-Sawyer-Preis in Rees damit nicht in diesem Jahr, sondern erst in 2025 wieder ausgeschrieben werden. Dies hat finanzielle Gründe, wie Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt Rees, erläutert: „Im Sinne der Haushaltspolitik wollen und müssen wir auch kleinere Einsparungen vornehmen.“ Mit einem drohenden Minus von 8,5 Millionen Euro ist die finanzielle Lage der Stadt Rees durchaus als angespannt zu bezeichnen. Bereits im Dezember hatte Kämmerer Andreas Mai im Zuge der Haushaltseinbringung gesagt: „Wir werden einige schwere Entscheidungen treffen müssen.“

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Um den Zweijahresrhythmus beibehalten zu können, hatte die Stadt Rees zuletzt versucht, weitere Sponsoren zu akquirieren. „Leider vergeblich“, wie Franken berichtet. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf „ein paar Tausend Euro“, überwiegend für die Unterbringung der auswärtigen Gäste bei der Siegerehrung. Eine Ausnahme war der Wettbewerb in 2020, bei dem die Preisverleihung nur online stattfand.

Tom-Sawyer-Preis mit Kosten für die Stadt Rees verbunden

Die Mitglieder der Jury hat Kulturamtsleiterin Sigrid Mölleken bereits über die Änderung informiert und dabei auch ihr Bedauern und das der Verwaltung zum Ausdruck gebracht. „Solche Entscheidungen treffen wir hier in Rees immer gemeinsam“, betont Franken. So habe es im Vorfeld der Aufstellung des neuen Haushaltsplans Gespräche aller Fachbereiche mit dem Bürgermeister und dem Kämmerer gegeben. „Dabei wurde vorgegeben, dass jeder in seinem Bereich Einsparmöglichkeiten aufgrund der prekären Haushaltssituation definieren sollte“, berichtet Franken. Im Falle des Fachbereichs Schule, Kultur und Stadtmarketing von Sigrid Mölleken „war eine gemeinsame Idee aus diesem Haushaltsgespräch, Einsparungen beim Tom-Sawyer-Preis vorzunehmen“.

Zunächst habe man den Versuch unternommen, den Posten, der über den städtischen Haushalt finanziert wird, durch zusätzliches Sponsoring abzudecken, um den Zweijahresrhythmus doch aufrecht erhalten zu können. „Das hat leider nicht funktioniert“, sagt Franken, deshalb habe man sich letztlich dazu entschieden, den Zeitraum zwischen den Wettbewerben auf drei Jahre zu strecken.

Damit wolle man jedoch keineswegs den Abgesang auf den Tom-Sawyer-Preis in Rees einläuten, versichert er: „Das ist definitiv nicht das Ziel. Es muss aber erlaubt sein, hin und wieder einzelne Veranstaltungen genauer zu betrachten und sie zu überdenken, beispielsweise in Sachen Rhythmus und Konzept“, sagt Franken. Zumal damit auch viele Vorbereitungen verbunden seien, die seitens der Verwaltung zu leisten sind. „Dabei geht es aber nicht um eine konkrete Veranstaltung“, betont der Reeser Pressesprecher.
Michael Bühs

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