Deich bei Haffen: Notreparatur schreitet gut voran

Teil des benötigten Sand-Kies-Gemischs aus dem Kieswerk Reeser Bruch

REES. Seit Dienstagmorgen wird in Rees-Haffen der Rheindeich notrepariert. Das Rheinhochwasser der vergangenen Wochen hatte den Deich durchsickert und Feinstoffe ausgespült. Als Sicherungsmaßnahme wird das betroffene Deichstück nun unter Führung des Deichverbands Bislich-Landesgrenze verstärkt.

Ein starkes Hochwasser war zwar ausgeblieben, lang anhaltender Regen und eine höhere Welle, die über sechs bis sieben Wochen durch den Rhein lief, hatten vielerorts jedoch die Deiche aufgeweicht. So auch bei Haffen, einem der noch nicht sanierten Abschnitte: „Auf der Landseite konnten wir beim Abtragen der Grasnabe feststellen, dass das Lehm komplett durchnässt war“, berichtet Carina Heisterkamp vom Fachbereich Technik beim Deichverband Bislich-Landesgrenze. Der Zustand des Deiches, letztlich auch dem Alter geschuldet, führte dazu, „dass wir schnell reagieren wollten und mussten“, sagt Heisterkamp. Dies habe auch geklappt, dank einer „effizienten Baufirma“ schreiten die Arbeiten gut voran. „Sie werden wohl nächste Woche beendet“, sagt Heisterkamp. Genau rechtzeitig, denn ab dem Wochenende soll der Pegel des Rheins wieder ansteigen.

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Heimischer Sand und Kies für den Deich bei Haffen

Bis dahin wird der Deich bei Haffen mit einem Sand-Kies-Gemisch auf der Landseite verstärkt. „Und während besonders am Niederrhein Vertreter der Lokal- und NRW-Landespolitik eher heute als morgen einen Ausstieg aus der Kies- und Sandgewinnung umsetzen möchten, ist man in Rees mehr als froh über die örtliche Verfügbarkeit dieser dringend benötigten Baustoffe“, wie die Firma Holemans in eigener Sache mitteilt. Denn: Ein wesentlicher Teil des für die Reparatur benötigen Materials kommt aus dem Holemans-Kieswerk Reeser Bruch.

In den nächsten Tagen soll der Deich auf einem 300 Meter langen Abschnitt mit 5.000 Kubikmetern Sand und Kies stabilisiert werden. Dazu werden von der Landseite Lkw-Ladungen Material angekippt. Knapp 3.000 Kubikmeter kommen aus dem Reeser Bruch. Weitere Mengen kommen aus Kieswerken ebenfalls aus der Region.

Das zu sichernde Teilstück des Rheindeichs ist ungefähr 300 Meter lang. Doch gerade im Bereich Rees müssen in den kommenden Jahren dringend bis zu 15 Kilometer Hochwasserschutzanlagen nicht nur repariert, sondern grundlegend saniert werden. Jürgen Fröhlich, Pressesprecher der Holemans Gruppe, erläutert dazu: „Wie hoch dann der Bedarf an regional verfügbaren Rohstoffen sein wird, das übersteigt die Vorstellungskraft. Nicht nur bei der jetzigen Deichverstärkung und der künftigen Deichsanierung wird offensichtlich, wie wertvoll und wie dringend benötigt regional verfügbarer Sand und Kies ist. Das ist nur ein wichtiger Baustein,“ ergänzt Fröhlich. „Alle regionalen Schulen, Spielplätze und Sportvereine benötigen Sand für ihre Außenanlagen.“ Er ist überzeugt: „Sämtliche Bauvorhaben, ob privat oder öffentlich, wissen die regionale Verfügbarkeit aufgrund kurzer Transportwege gerade angesichts hoher Klimaauflagen und einer nochmals gestiegenen CO2-Lkw-Steuer zu schätzen.“

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