Projekt „Mitfahrbänke“ in Rees wird wieder eingestellt

Zwar 500 Freiwillige registiert, doch der Bedarf fehlt – Bänke bleiben stehen

REES. „Projekt gescheitert.“ Mit zwei Worten hat die Stadt Rees in einem Facebook-Post ein Fazit zu den „Mitfahrbänken“ gezogen, die vor knapp drei Jahren aufgestellt wurden. Nun werden die Bänke in Rees und den Ortschaften „abgebaut“ – bleiben aber stehen.

An mangelnder „Werbung“ ist das Projekt wohl nicht gescheitert. Man habe alle Haushalte angeschrieben, die Politik habe die Werbetrommel gerührt, auch das Fernsehen berichtete, und es gab eine Internet-Seite, die das System der Mitfahrbänke erläuterte. „In der Theorie waren die Mitfahrbänke ein sinnvoller Lückenschluss zum ÖPNV und eine gute Vernetzung der Ortsteile mit der Reeser Innenstadt“, schreibt die Verwaltung.

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Frage nach dem “Warum” für das Aus der Mitfahrbänke in Rees

Doch letztlich blieben die mehr als 500 Freiwilligen, die sich registriert hatten, ohne „Fahrgäste“. Die Frage, weshalb es keine Nachfrage gab, versucht die Stadt Rees zu beantworten: „Einigen war es vielleicht zu risikohaft, in ein registriertes, aber fremdes Auto einzusteigen. Sicher spielen auch die funktionierenden Strukturen in unserer Stadt eine Rolle. Hier kennt man sich, hier hilft man sich, und hier fährt man auch ohne Bank für Nachbarn, Freunde und Verwandte.“

Obwohl das Projekt nun als gescheitert gilt, will die Stadt es nicht als völligen Fehlschlag gewertet wissen: „Es war ein Versuch wert.“ Die roten Bänke werden zwar in ihrer Funktion als Mitfahrbänke „abgebaut“, sollen de facto aber stehenbleiben, wie die Verwaltung mitteilt, denn: „Als Verschnaufsmöglichkeit, einfach zum Sitzen und für das ‚Prötgen‘ mit Bekannten wurden sie zum Teil doch genutzt. Das bleibt weiter möglich.

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