GOCH. Fulminant sind Prinz Michael „Micki“ II. (Görtz) und Prinzessin Caroline I. (Kanders) von der Karnevalsabteilung des SV Viktoria Goch am 5. Januar im Kastell mit ihrer schmucken Garde in die Session gestartet.

Getreu dem Motto „Großes Kino weit und breit, filmreif durch die Narrenzeit!“ beschert das schwarz-rote Prinzenpaar, das außerdem vom Fanfarenzug Pfalzdorf und dem Tambourcorps Weeze begleitet wird, den Jecken ganz großes Karnevals-Kino. Der absolute „Blockbuster“ rückt dabei immer näher: Am 12. Februar steht mit dem Rosenmontagszug der Höhepunkt der „fünf tollen Tage“ auf dem Programm, die am morgigen Donnerstag, 8. Februar, eingeläutet werden. Dann lädt auch das Gocher Festzelt auf dem Klosterplatz wieder zum Feiern ein.

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Rathaussturm

Doch die Prinzengarde muss sich noch einer weiteren wichtigen Aufgabe stellen: Das Rathaus, der Verwaltungssitz der Weberstadt, will am kommenden Samstag, 10. Februar, erobert werden. Um 11.11 Uhr geht es auf dem Marktplatz los. Mit Widerstand des Hausherrn, Bürgermeister Ulrich Knickrehm ist zu rechnen, doch er und seine Unterstützer werden schließlich vor der geballten Macht der Jecken kapitulieren und den silbernen Stadtschlüssel herausrücken müssen. Das war bisher immer so und wird sich auch in diesem Jahr bestimmt nicht ändern. Aber wie heißt es so schön „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, die roten Pappnasen werden dann bis zum 11.11. weggepackt und im Rathaus geht wieder alles seinen gewohnten Gang. Den Rathaussturm moderiert Jürgen Hemmers, Sitzungspräsident des Festkomitees Gocher Karneval (RZK).

65 Zugnummern

„Kamelle“ und „Strüssjer“ regnet es am Rosenmontag, 12. Februar, wenn sich der Zug in Goch um 14.11 Uhr in Bewegung setzt. Der Zugweg ist wieder gleich geblieben: Mühlenstraße, Markt-Westseite, Steinstraße, Am Steintor, Bahnhofstraße, Kreisverkehr, Brückenstraße, Markt-West- und Südseite, Voßstraße und Auflösung auf der Weezer Straße (auf dem Aldi Süd-Parkplatz). Alle großen und kleinen Narren haben damit die Gelegenheit, ihren Tollitäten zuzujubeln. Und die können das Bad in der Menge genießen, sich über viele bunt kostümierte Menschen freuen und fröhlich mit allen feiern. Das dürfte auch für das Kinderprinzenpaar der Stadt Goch, Prinz Malte I. (Henkel) und Prinzessin Ella I. (Dannull) mit ihrer Pagin Sophia ein unvergessliches Erlebnis werden.
RZK-Zugleiter Andreas Strötges und sein Stellvertreter Stephan Joosten planen schon seit vielen Wochen den „närrischen Lindwurm“. „Wir haben insgesamt 65 Zugnummern“, freut sich Strötges im NN-Gespräch. Zwölf Wagen, 13 Fußgruppen und 25 Tanzgarden sorgen für ein abwechslungsreiches Bild. Nicht zu vergessen die sechs Kapellen, die für Livemusik zuständig sind, als da wären der Gocher Musikverein, das Tambourcorps Asperden, der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Goch, die Joekskapel Kuulvoer, der Fanfarenzug Pfalzdorf, das Tambourcorps Weeze.
Es sind insgesamt 1.400 Personen im Gocher Rosenmontagszug. „Wir haben auch zwei neue Gruppen dabei, da sind wir richtig happy“, erzählt Andreas Strötges. Das ist zum einen die Evangelische Kita Niersstraße und zum anderen der WCS Wohnmobil Caravan Service. Der Kindergarten ist als Fußgruppe unterwegs, WCS ist mit einem Wagen vertreten. „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Zug“, so Strötges, der mit Stephan Joosten akribisch an der Aufstellung getüftelt hat, damit jede Zugnummer entsprechend zur Geltung kommt. „Wir verteilen alle so gerecht wie möglich“, schmunzelt Strötges.
Gute Tradition ist es, dass die Prinzengarde des Vorjahres – in diesem Fall die 1. G.G.K. Rot-Weiß 1956 – im Rosenmontagszug ganz vorne platziert wird; die Garde der kommenden Session, die IPK Pfalzdorf, wird vor dem aktuellen Prinzenpaar platziert. Der Gocher Rosenmontagszug wird übrigens an drei Stellen gefilmt: Am Rathaus, wo wieder Jürgen Hemmers moderiert, an der Bahnhofstraße/Nierswelle und auf der Voßstraße, wo Karin „Schmitti“ Arntz (Geschenkehaus Peters) von ihrem Balkon den Zug kommentiert.
Natürlich ist auch die Sicherheit ein großes Thema; die Wagenengel begleiten die Wagen, damit niemand beim Kamelle fangen in Gefahr gerät. „Außerdem bitten wir die Besucher, Glas und Müll zu vermeiden, wo es nur eben geht“, sagt Andreas Strötges. Im Bereich der Nierswelle wird es wieder vier Glascontainer geben, wo man Flaschen entsorgen kann. Auf dem Aldi-Parkplatz an der Weezer Straße können die Karnevalisten ihre Wagen wieder in aller Ruhe aufräumen und alles für die Heimfahrt vorbereiten. Für diese Möglichkeit ist man in der Zugleitung sehr dankbar. „Wir verteilen im Vorfeld Zettel und bitten die Menschen, am Rosenmontag nicht auf dem Parkplatz zu stehen“, so Strötges, „das klappt immer hervorragend.“ Für die Aktiven im Rosenmontagszug wie auch für die Zuschauer stellt das RZK wieder Toilettenwagen bereit. Diese stehen im Aufstellbereich Mühlenstraße/Hervorster Straße, am Bahnhofsplatz/Kreisverkehr und am Zugende in der Sackgasse Marienwasserstraße.

Kreativität

Überraschen lassen darf sich das Publikum von den verschiedenen Zugnummern. Da beweisen die Aktiven stets viel Einfallsreichtum. Man kann gespannt sein, was sich hinter Arbeitstiteln wie „Bob der Baumeister“, Froschkönig, Oktoberfest, Walk of Fame oder Dia de los muertos so alles Kreatives verbirgt! Die besten Ideen werden vom RZK prämiert. Anhand verschiedener Kriterien werden von einer Jury der beste Wagen, die beste Fußgruppe, die beste Jugendgruppe und die schönste Musikkapelle ausgewählt. Dafür gibt es dann Pokale. Überreicht werden sie später im Goli Theater, wo auch der Film vom Rosenmontagszug gezeigt wird.

Abschied

Die Gocher Jecken können sich schließlich am Veilchendienstag, 13. Februar, ab 18.11 Uhr, im Rathaus, von ihrem schwarz-roten Prinzenpaar verabschieden. Dort geben Michael II. und Caroline I. ihre Insignien zurück, mit denen Bürgermeister Knickrehm sie Anfang Januar in Amt und Würden gesetzt hat.

Großes Bild: Ohne traditionelle „Schockelprobe“ geht es nicht zum Zug. Sorgen machen mussten sich die Wagenbauer des RZK aber nicht, jedes Jahr aufs Neue investieren sie viel Zeit und Sorgfalt in den Bau des Prinzenwagens. Und so können Prinz Michael „Micki“ II. und Prinzessin Caroline I. (Kanders) das „Bad in der Menge“ aus luftiger Höhe genießen. NN-Foto: Gerhard Seybert

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