Neue Broschüre erleichtert Leben in der neuen Heimat

Wegweiser für Flüchtlinge mit zahlreichen Tipps und Ansprechpartnern

XANTEN. „Willkommen in Xanten“ ist der Titel einer Informationsbroschüre  für Flüchtlinge, die die Stadt in Zusammenarbeit  mit dem Arbeitskreis Asyl herausgegeben hat, gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Willkommen in Xanten ist der Titel der neuen Broschüre für Flüchtlinge.
Willkommen in Xanten ist der Titel der neuen Broschüre für Flüchtlinge.

„Wir wollen damit zeigen, dass jeder in unserer Stadt freundlich und offen empfangen wird“, stellt Bürgermeister Thomas Görtz das neue Heft vor. Es enthält viele nützliche Infos, ist ein „Lebens-Wegweiser“, so der Bürgermeister.

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Sabine Wassermann, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Arbeitskreis Asyl, hat es entworfen nach einer digitalen Vorlage von Aziz Radoniqi, der jedoch schon wieder zurück in seiner Heimat ist. Im Internet soll das Heft ebenfalls lesbar sein sowohl beim Arbeitskreis Asyl, bei der Stadt Xanten als auch unter fluechtlingshilfe-xanten.de

Ansprechpartner, Sprechzeiten,   Verzeichnisse von Ärzten, Anlaufstellen, wie Kleiderkammer, Tafel, Schulen, Deutsch-Lernzentrum, öffentliche Einrichungen und Kirchen sind aufgelistet und zusätzlich in einem Stadtplan eingezeichnet. Darüber hinaus gibt es einige Hinweise über deutsche Gepflogenheiten (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit), zum Radfahren und zum Mülltrennen. Alles ist in deutscher Sprache erklärt. „Wir haben uns zunächst darauf verständigt, das Heft in Deutsch aufzulegen, weil es nicht unbedingt  von den Flüchtlingen alleine gelesen wird, sondern mit den Asylbewerbern gemeinsam und ihren Betreuern, um auf das für sie Zutreffende aufmerksam zu machen“, erläutert Dr. Schneider vom Arbeitskreis Asyl, stellt aber  in Aussicht, dass bei einer Neuauflage eventuell auch Übersetzungen in anderen Sprachen möglich sein können.

Deutschlernzentrum als Ankommenstreffpunkt

Als „Ankommenstreffpunkt“ wird das Deutschlernzentrum am Küvenkamp 3 bezeichnet. Es ist ein Wohnhaus, dass für Integrationsmaßnahmen eingerichtet wurde durch die Stadt (mit Fördermitteln des Landes). Die Volkshochschule gibt hier Integrationskurse und auch der Arbeitskreis Asyl nutzt Räume im Obergeschoss für Deutschkurse. Dort wird auch ärztliche Beratung angeboten, quasi Vorgespräche zu unserem Gesundheitssystem. Eine kleine Bibliothek mit Büchern und Spielen kann ebenfalls genutzt werden. „Gerne möchten wird das Deutschlernzentrum auch noch mit Computern ausrüsten, so dass eventuell eigenständiges Lernen gefördert werden kann.“ berichtet Dr. Schneider.

Michael Verhalen, Fachbereichsleiter „Soziales und Beratung“ bei der Stadt Xanten, gibt den Stand von 339 Flüchtlingen per 31. Dezember 2016 bekannt, davon sind 226 im Asylverfahren und 113 Personen bereits anerkannt, jedoch noch ohne eigene Wohnung. Sie sind als sogenannte „Fehlbeleger“ in den Unterkünften untergebracht, weil sie in Xanten momentan keinen bezahlbaren Wohnraum finden und aufgrund derWohnsitzauflage nicht umziehen dürfen.

Bürgermeister Thomas Görtz bemängelt, dass diese Integrationskosten von der Stadt aufgebracht werden müssten, da das Land die Integrationspauschale, die es vom Bund bekommen hat, nicht im vollen Umfang weitergibt. „Auch wenn die Zahl der neu zu uns kommenden Flüchtlinge nicht steigt, wird die Zahl der anerkannten Asylbewerber steigen, für die wir uns weiterhin zuständig fühlen“, blickt er mit Sorge in die Zukunft, angesichts fehlender Wohnungen undArbeitsstellen. Dr.Schneider ergänzt: „Nach einem Jahr dürfen die Flüchtlinge ihre Familien nachholen. Das ist sicherlich ein persönlicher Gewinn für die alleinstehenden Männer, die hier leben,doch auch eine Herausforderung für die Stadt.“

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