In der Dreifachturnhalle des Gymnasium sind momentan 147 Asylbewerber untergebracht. NN-Foto: Anastasia Borstnik

EMMERICH. Sie sind da. Die von der Bezirksregierung Düsseldorf angekündigten Flüchtlinge, die in der Dreifachturnhalle im Emmericher Gymnasium untergebracht werden sollen, sind mit drei Bussen aus Passau gebracht worden. Wie die gegenwärtige Situation aussieht, dazu äußerte sich Emmerichs neuer Bürgermeister Peter Hinze in einem Gespräch.

„Der Bedarf an Information über die gegenwärtige Flüchtlingssituation in Emmerich ist groß“, begann Peter Hinze seine Ausführungen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag brachte ein Bus 47 Flüchtlinge vom Bahnhof Passau nach Emmerich in die Dreifachturnhalle am städtischen Gymnasium. „Wir konnten den Flüchtlingen ansehen, wie geschlaucht und orientierungslos sie waren“, erzählt Hinze von seinem Abend vor Ort. „Da war zum Beispiel eine Familie aus Syrien, die bereits eine siebentägige Bahn- und Bootsfahrt hinter sich hatte.“ Sie und die anderen Flüchtlinge wurden von Ehrenamtlichen kurz nach Mitternacht in Empfang genommen und mit Trinken und Essen sowie einem Hygiene-Starterpack ausgestattet. Kleidung bekamen sie von der Kleiderkammer  des Theodor-Brauer-Hauses. Donnerstagmittag fuhren zwei weitere Busse aus Passau mit 132 Asylbewerbern vor. „Da wir nur für 150 Personen Platz hatten, wurden 32 Reisende nach Hilden in die Erstaufnahmeeinrichtung gebracht“, erzählt er. Gegen 13 Uhr erfolgte die erste ärztliche Untersuchung durch ein Ärzte-Team aus Goch. „Sobald die Untersuchungen und Röntgenaufnahmen vorliegen und nichts Auffälliges zu finden ist, sollen die Flüchtlinge auf die Kommunen verteilt werden. Die Unterbringung in Emmerich ist nur eine Drehscheibe“, betont Hinze. „Ob die Bewohner nur vier Tage oder vier Wochen hier bleiben, können wir aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“
Die meisten der Flüchtlinge kommen aus Afghanistan, Palästina und Syrien. „Für uns ist es eine neue Herausforderung. Aber in erster Linie zählt, dass sie ein Dach über den Kopf bekommen und versorgt werden“, berichtet er. „Ziel ist es, die Flüchtlinge schnell zu erfassen und Druck von den deutschen Grenzen zu nehmen. Wir müssen damit rechnen, dass mehr kommen.“  Den die, die am Donnerstag angekommen sind, stellen nach Hinzes Sicht nur die Spitze des Eisbergs dar. „Es ist eine Aufgabe, die uns jahrelang beschäftigen wird.“ Momentan sind 534 Asylbewerber in Emmerich untergebracht. „Wir müssen weiter planen, falls noch mehr kommen. Einen kleinen Puffer haben wir noch“, erzählt er abschließend.

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