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Angrillen mit Lukas und Nick – und der Heldenzeit

KLEVE. Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen des „Angrillens“. Auf der Wiese hinter dem Klever Tiergarten wurde zwei Tage lang ausgelassen gefeiert. Am Freitagabend sorgten neben den Klangfabrik Allstars und Massive Beat, die beiden DSDS-Talente Lukas Kepser und Nick Ferretti für Stimmung, am Samstagabend machte die Heldenzeit hier Station – und sorgte für eine volle Tanzfläche. (NN-Fotos: Rüdiger Dehnen)

Eine Auszeichnung für Uedemer Streuobstwiese

Johannes 3. vl) und Lissy van de Loo (4. vl) vom Naturhof Kirsel freuten sich über die Urkunde und Plakette. NN-Foto: SP

UEDEM. Mit ihrer Streuobstwiese tragen Lissy und Johannes van de Loo vom Naturhof Kirsel in Uedem nicht nur zu einer gelungenen Biodiversität bei. Sie sorgen auch dafür, dass sich Erwachsene und Kinder wieder mit Obstanbau und der Weiterverarbeitung beschäftigen. „Kinder sehen hier, dass der Saft nicht aus dem Tetra-Pack kommt, sondern aus Äpfeln gewonnen wird“, sagt Josef Peters vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband. Für ihren Einsatz für den Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen ist die Familie van de Loo nun vom Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW mit einer Plakette und Urkunde als „Best-Practice-Beispiel“ ausgezeichnet worden.

Der Naturhof Kirsel ist damit der erste Hof im Kreis Kleve, dem diese Ehre zuteil wurde. „Davon profitiert der ganze Kreis Kleve. Es zeigt, dass in der Provinz etwas für die Natur getan werden kann. Das ist eine Bereicherung für die ganze Gesellschaft“, meint Peters.
Die Streuobstwiese wurde in den Jahren 2003 und 2004 von Landwirt Heinz van Bebber auf zwei Hektar seines Ackerlandes angelegt. Das Besondere: Sie wird weder synthetisch noch mit Gülle gedüngt und auch nicht mit Spritzmitteln behandelt. „Bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben dadurch auf so einer Streuobstwiese. Das ist wichtig für die Biodiversität“, sagt Christian Chwallek vom Naturschutzbund (Nabu) Nordrhein-Westfalen.

Während vor einigen Jahren immer mehr Streuobstwiesen eingestampft wurden, weil sie wirtschaftlich nicht so lukrativ waren wie zum Beispiel Bauland, wird mittlerweile wieder der Ausbau von Streuobstwiesen forciert. So startete im August 2017 das vom Umweltministerium finanzierte Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW. Die Projektpartner Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW, Naturschutzbund Deutschland (Nabu) aus NRW, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW sowie der Rheinische Landwirtschaftsverband und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband setzen sich dabei gemeinsam für Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen ein.

Der Naturhof Kirsel in Uedem engagiert sich dabei in besonderer Weise. Denn bei ihnen wird die Streuobstwiese zum Naturerlebnis. Kinder, aber auch Erwachsene jeden Alters sammeln beispielsweise auf der Wiese Äpfel, um nachher in der Saftpresse ihren eigenen Apfelsaft zu pressen. „Da sind immer alle mit großer Begeisterung dabei. Sie wollen auch, dass sie den Apfelsaft aus ihren selbst gesammelten Äpfeln bekommen und nicht den von anderen“, berichtet Lissy van de Loo.

Die Streuobstwiese in Uedem beheimatet über mehr als 25 verschiedene Apfelsorten. Hinzu kommen noch Quitten, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Nüsse. Jeder Baum ist mit einem Sortenschild versehen, das über einen QR-Code weitere Hintergrundinformationen zu den Eigenschaften der dort wachsenden Obstsorten beinhaltet. Diesen Zusatz hat der Naturhof Kirsel mit dem Verein Landschaftspflege im Kreis Kleve (LiKK) initiiert, in dessen Vorstand Johannes van de Loo sogar aktiv ist.

Gemeinsam mit LiKK organisiert die Familie van de Loo regelmäßig über das ganze Jahr verteilt, zahlreiche Angebote rund um die Streuobstwiese für Jung und Alt. Lissy und Johannes van de Loo liegt das sehr am Herzen. „Derartige Landwirtschaft zu betreiben, da gehört schon viel Idealismus zu“, sagt Johannes van de Loo, der nur im Nebenerwerb Landwirt ist. Ihm und seiner Familie sei es aber wichtig, das Erbe seines Schwiegervaters weiterzuführen und die Streuobstwiesen zu erhalten.

Nieukerk feiert das 18. Webermarktfest

Die Band „Kings for a day“ sorgt heute Abend von 20.30 bis 1 Uhr für beste Partystimmung auf dem Webermarkt in Nieukerk. Die sechs Musiker schöpfen aus einem umfangreichen Repertoire an verschiedenen Musikstücken der letzten 40 Jahre sowie aus über 20 Jahren professioneller Bühnenerfahrung. „Kings for a day“ sind ein Garant für Stimmung, Spaß und gute Laune und freuen sich auf ein Wiedersehen mit den Nieukerker Musikfans beim 18. Webermarktfest. Foto: Kings for a day

NIEUKERK. Bereits zum 18. Mal veranstaltet der Werbering Nieukerk mit seinen über 100 Mitgliedern das beliebte Webermarktfest an diesem Wochenende, 4. und 5. Mai, im Nieukerker Ortskern.

Eröffnet wird das Fest von der stellvertretenden Bürgermeisterin Renate Fürtjes und der Sparkasse Krefeld, die neben der Warsteiner Brauerei Hauptsponsor der Veranstaltung ist, am Samstag um 19.10 Uhr. Direkt danach werden die „Treuen Musikanten” mit dem Männergesangverein Nieukerk ein Platzkonzert geben. Ab 20.15 Uhr tritt dann zum wiederholten Male die beliebte Showtanzgruppe Cai-Piranha‘s auf. Für beste Stimmung sorgt bis in die Nacht hinein anschließend die Band „Kings for a day”, die eine bunte Mischung aus aktuellen Hits und lieb gewonnenen Klassikern bieten. Vor Ort zu finden ist dann auch die Warsteiner Fotobox, in der mit Requisiten lustige Fotos gemacht werden können. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Die Whiskybotschaft bietet neben ihrem Biergarten eine Cocktailbar am Schwanenmarkt an. Beim Landgasthaus Wolters gibt es Leckeres vom Flammlachsgrill. Auf dem Webermarkt bekommen die Besucher bei Axowelding italienische Köstlichkeiten. Weitere Einkehrmöglichkeiten bieten zudem der Gasthoff Till (am Sonntag sogar mit Schwein vom Grill), die Niederrheinische Forellenzucht Vermeulen (nur am Sonntag), die Gaststätte Houken, das Restaurant Capannina, die S-Bar und Voss Imbiss (nur Sonntag).

Der Sonntag steht wieder ganz im Zeichen der Familie. Die Besucher erwartet ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein. Der Tag startet zunächst um 10.45 Uhr mit einem ökomenischen Gottesdienst im Freien auf dem Webermarkt. Danach stehen den Besuchern zahlreiche Attraktionen zur Verfügung. Die offizielle Eröffnung durch Bürgermeister Dirk Möcking und den Vertretern der Sparkasse Krefeld findet um 11.45 Uhr auf dem Webermarkt statt. Im gesamten Ortskern gibt es wieder einen Trödel- und Kindertrödelmarkt. Ab 13 Uhr öffnen auch die Geschäfte ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Zum ersten Mal beim Webermarktfest mit dabei ist die Showtanzgruppe „Feel-Jeck” aus Wachtendonk, die um 15.30 Uhr auf dem Webermarkt auftritt. Hier gibt es zudem ein Platzkonzert des Harmonika-Clubs Wachtendonk und des Musikvereins Aldekerk sowie der Big Band des Musikvereins Nieukerk. Auf dem Schwanenmarkt unterhält Clown Pepe mit seinem Zirkuswagen von 11 bis 18 Uhr die Besucher. Da in diesem Jahr keine Kirchturmbesteigung möglich ist, bietet der Heimatverein Nieukerk Ortsführungen an. Anmeldungen zu den Führungen sind am Stand des Heimatvereins auf dem Schwanenmarkt möglich.

Zahlreiche Infostände laden auf der Krefelder Straße zum Erkunden ein. So bieten zum Beispiel das Trommlerkorps Nieukerk, der TV Aldekerk und die Tierfreunde Kerken Informationen an. Auf der Michael-Buyx-Straße warten viele Attraktionen auf die Kinder: So ist zum Beispiel die Gemeinde Kerken mit einer Schiffschaukel vor Ort. Aber auch die Robert-Jungk-Gesamtschule und die Kindergärten St. Raphael, St. Johannes und Drachenschnur präsentieren sich. Wer an Kunst interessiert ist, findet im Michael-Buyx-Haus zahlreiche Werke von heimischen Künstlern. Zudem zeigt der Historische Verein im Haus Lawaczeck eine Ausstellung von Märklin-Modellen. Abgerundet wird der Tag mit der Kirmes auf der Friedensstraße, die am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet ist.

Festkette für Lena Lenzen

Der Geschäftsführer der Geselligen Vereine, Dieter Büns (l.), Ortsbürgermeister Heinz Manten (2.v.l.), Beisitzerin Jutta Seidel (2.v.r.) und Präsident Leo Hellmann (r.) stellten die Festkettenträgerin Lena Lenzen und ihre Adjutanten Martin Wolter (3.v.l.) und Heinz Kellerbach vor. NN-Foto: Theo Leie

VEERT. Im Rahmen der Frühjahrsversammlung haben die Geselligen Vereine Veert zum Bühnenjubiläum der Laienspielgruppe St. Martin Veert, die diesjährige Festkettenträgerin Lena Lenzen mit den Adjutanten Heinz Kellerbach und Martin Wolter vorgestellt.

Die Geschichte beginnt 1994. Erstmals spielt die neugegründete Laienspielgruppe St. Martin Veert für die Theaterfreunde. Mit dem Lustspiel „Der Wahrsager von Waldbrunn” begann die bis heute anhaltende, 25-jährige Theaterarbeit. Die 30 Mitglieder der Gruppe sind zwischen 15 und 93 Jahren alt. Jung und Alt tauschen hier ihre Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig. Ihr diesjähriges 25-jähriges Jubiläum war für die Geselligen Vereine Veert Anlass, die Laienspielgruppe mit der Verleihung der Festkette zu ehren. Viele Schauspieler und andere aktive Mitarbeiter sind all die Jahre dabei gewesen. „Veerter Originale, so unsere Hanna Dohmen, die jahrelange Spielleiterin, und alle Mitglieder des Ensembles wollen wir ehren und an die jahrelange Theaterarbeit zur Freude der Menschen erinnern”, erklärt Leo Hellmann, Präsident der Geselligen Vereine Veert. Für die Laienspielgruppe St. Martin wird Lena Lenzen die Festkette verliehen, die seit 1994 in der Theatergruppe aktiv ist. Ihr zur Seite stehen die Adjutanten Heinz Kellerbach und Martin Wolter. 2019 wird die Veerter Festkette zum 30. Mal verliehen. Zum ersten Mal ist eine Frau die Festkettenträgerin. Leo Hellmann: „Lena Lenzen ist auch in anderen Veerter Vereinen ein engagiertes Mitglied und erfüllt auch noch weitere Aufgaben. Sie ist eine verdienstvolle und würdige Festkettenträgerin, der, so hoffen wir, weitere Frauen aus anderen aktiven Veerter Vereinen folgen mögen.”

Die nächsten Aufführungen der Laienspielgruppe St. Martin Veert sind vom 2. bis 5. Mai. Gezeigt wird die Komödie „Polizeieinsatz 007″. Die Veerter Sommerkirmes wird in diesem Jahr vom 22. bis 24. Juni gefeiert.

 

Kunst und gemütliche Lagerfeuer-Atmosphäre

ie freuen sich auf Kunst und Begegnung: Gesine Lersch, Martin Lersch und Jasmin Schöne (v. l.). NN-Foto: CDS

GOCH. Stets verknüpft mit den Kreis Klever KulTourtagen ist in Goch das Museumsfest. So wird am kommenden Samstag, 18. Mai wieder bei freiem Eintritt im Garten an der Kastellstraße 9 gefeiert; sollte das Wetter zu schlecht sein, weicht man ins benachbarte Kastell aus. Träger der Veranstaltung ist einmal mehr der Förderverein „Museum & Freunde“. „Der Verein stellt sich beim Fest vor, und der Vorstand übernimmt wieder verschiedene Aufgaben wie Stockbrotbacken für die Kinder oder die Theke“, erzählt Museumspädagogin Jasmin Schöne.

Führungen

Auf die Besucher wartet – neben einem Begrüßungssekt am Nachmittag – unter anderem um 17 Uhr eine Führung durch den Rudolf-Schoofs-Raum, wo eine Neuerwerbung des Museums zu sehen ist. „Von seinen Plastiken sind inzwischen ein Drittel der existierenden Arbeiten hier bei uns im Haus zu sehen“, macht Jasmin Schöne neugierig. Um 18 Uhr kann man mit dem Künstler Martin Lersch dessen Ausstellung „Kunsthistorisches Allerlei.Sammelsurium. Quer.“ entdecken (die NN berichteten).
Und schließlich lohnt sich um 19 Uhr ein Blick in die aktuelle Ausstellung „Drei Hubwagen und ein Blatt Papier. Die Edition Block 1966-2022“, eine Kooperations-Ausstellung mit dem Museum Schloss Moyland und dem Museum Kurhaus Kleve. Dazwischen gibt es immer wieder kürzere Rundgänge mit Informationen zum Museum und zu den verschiedenen Sammlungen.

Der Papier-Kranich: ein Symbol für den Frieden. NN-Foto: Gerhard Seybert

Das Museumsfest beginnt dann um 19 Uhr, Einlass in den Garten ist ab 18 Uhr. Die Party wird von Jazzmusik begleitet – Dieter Oehm und Bülent Ates werden die Gäste unterhalten. Dieter Oehm ist aber nicht nur Musiker, er ist auch Bildhauer: Eine seiner Plastiken war lange Jahre das Logo des Fördervereins. Außerdem ist „Hardy‘s Jazzband“ am Start. Da auch gleichzeitig die „Lange Nacht der Museen“ stattfindet, schließen sich die Türen garantiert nicht vor Mitternacht, es geht eher in Richtung „open end“.
„Das hängt natürlich auch ein bisschen vom Wetter und der Anzahl der Gäste ab“, so Jasmin Schöne. Die können die gemütliche Lagerfeuer-Atmosphäre erstmals auch mit einer Tisch- beziehungsweise Sitzplatzreservierung genießen. Dafür reicht eine kurze Rückmeldung unter Telefon 02823/970811 (das Kontingent ist begrenzt). Stehtische sind natürlich auch vorhanden und sind frei verfügbar. Das neue Angebot soll die Besucher ansprechen, die nicht mehr so lange stehen können oder möchten. Stärken kann man sich beim Barbecue, und auch für Getränke ist gesorgt (lediglich der Verzehr ist beim Fest zu bezahlen). „Wir laden gerne Leute ein, die den Ort kennenlernen möchten“, betont Jasmin Schöne den verbindenden Charakter des Museumsfestes.

Kraniche

Verbindend ist auch das Projekt „1.000 Kraniche für den Frieden“, das am Samstag, um 16 Uhr, vorgestellt wird. Teilnehmerinnen des Frauentreffs im Arnold-Janssen-Haus hatten vor einigen Monaten die Idee, wie Monika Riße vom Fachbereich Kultur und Integration berichtet: „Einige Frauen werden die Besucher anleiten und ihnen gerne beim Basteln der Papier-Kraniche helfen.“ Inzwischen seien es weit mehr als 1.000 Stück: „Wir haben irgendwann das Zählen aufgegeben“, schmunzelt Riße. Das Museumsfest sei nun die perfekte Gelegenheit, die Ergebnisse zu präsentieren. Untrennbar verbunden mit dem Museumsfest und den Kreis Klever KulTourtagen ist seit 15 Jahren auch das „Bahn off“-Projekt von Gesine und Martin Lersch für das Museum Goch. Am Sonntag, 19. Mai, 16 Uhr, gibt es eine Lesung im Foyer des Gocher Bahnhofs mit dem Titel „Staunen“. Begleitet von improvisierter Musik (Steve Chadwick, Trompete, Electronics; Martin Lersch, Instrumentarium variable) liest Gesine Lersch Texte unterschiedlichster Art aus der weltweiten Literatur, die das „Staunen“ zum Thema haben. Welche es sind, wird nicht verraten – sonst gäbe es ja nichts mehr zum Staunen, wie Gesine Lersch ganz richtig anmerkt. Der Eintritt zur Lesung ist frei. Mit diesem Format bedanken sich Martin und Gesine Lersch bei der Stadt dafür, dass sie Räume im Bahnhofsgebäude als Atelier nutzen können.

Großes Bild: ie freuen sich auf Kunst und Begegnung: Gesine Lersch, Martin Lersch und Jasmin Schöne (v. l.). NN-Foto: CDS

Rathaus Digital: Unterhalt und Betreuung

Rathaus Goch
Die Angebote unter www.goch.de werden zunehmend erweitert.

GOCH. Die Sicherung der Lebensgrundlage für Kinder ist ein wichtiger Teil im Alltag von Alleinerziehenden. Schließlich stehen oft notwendige Anschaffungen an, die das Familienbudget arg strapazieren können. Hier kommt in vielen Fällen der Unterhaltsvorschuss ins Spiel – und zwar immer dann, wenn der andere Elternteil nicht, nur teilweise oder nicht regelmäßig Unterhalt zahlt.

Schnell-Check

Um diesen Vorschuss zu beantragen, braucht es nicht den Weg zum Amt, verbunden mit Terminvergabe und Wartezeit; dieses Angebot der Verwaltung steht online zur Verfügung, wie rund 200 andere auch. Der entsprechende Online-Antrag ist auf www.goch.de/dienstleistungen zu finden (einfach Buchstabe „U“ anklicken und das Gewünschte auswählen).
Möchte man den Unterhaltsvorschuss in Anspruch nehmen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Über einen „Schnell-Check“ kann man direkt prüfen, ob das Kind die Voraussetzungen dafür erfüllt. Danach meldet man sich an, füllt den Antrag aus, lädt die Nachweise hoch und überprüft noch einmal alles. Die letzte Seite des Antrags druckt man aus, unterschreibt sie und schickt sie dann an die Adresse der zuständigen Unterhaltsvorschussstelle.
Noch einfacher geht es, wenn man sich mit einem „Servicekonto Plus“ angemeldet hat: Dann entfällt dieser letzte Schritt und man kann den Antrag direkt online abschicken. Wer Unterhaltsvorschuss bekommt, kann über den Online-Dienst ebenfalls den jährlichen Überprüfungsbogen einreichen. Auch Informationen kann man online nachreichen, wenn bereits ein Antrag gestellt wurde.
Lebensgrundlage für Kinder – das umfasst nicht nur den finanziellen Aspekt. Eine Betreuungs- oder Kindergartenplatz steht dem Nachwuchs ab dem ersten beziehungsweise dritten Lebensjahr zu. Damit die Stadt Goch den genauen Bedarf ermitteln kann, nutzt sie das „Kita-Online“-System. Hiermit können Eltern den Betreuungsbedarf ihres Kindes beim Jugendamt anmelden.
Gleichzeitig ermöglicht das Online-Verfahren dem Jugendamt, im Rahmen der Planung für ein passendes Angebot in den Kitas zu sorgen. Die Bedarfsmeldung über „Kita-Online“ für einen Betreuungsplatz ab dem 1. August des Kalenderjahres muss immer bis zum 15. Dezember des Vorjahres erfolgen.

„Kita-Online“

Ganz wichtig: Eine Bedarfsmeldung über „Kita-Online“ ist noch keine Garantie für einen Platz in einer der ausgewählten Kitas! Ein persönliches Anmeldegespräch ist für eine Aufnahme weiterhin verpflichtend notwendig. Neben der Betreuung in Kindertageseinrichtungen hat sich die Betreuung in der Kindertagespflege als eine qualifizierte und gleichwertige Alternative weiterentwickelt. Wenn man sich dafür interessiert, kann dieser Bedarf ebenfalls über „Kita-Online“ gemeldet werden.

Bürgermeister zeigen Flagge für Europa

Am 9. Juni findet die Europawahl in Deutschland statt. Auch die Bürgermeisterin und die Bürgermeister des Kreises Kleve zeigen Flagge für Europa. Grafik: Stadt Geldern

KREIS KLEVE. Von Emmerich bis Wachtendonk: Die 16 Bürgermeister und die Bürgermeisterin des Kreises Kleve zeigen Flagge für Europa! In einer gemeinsamen Aktion möchten die Stadt- und Gemeindeoberhäupter nicht nur ihre Verbundenheit zu Europa ausdrücken, sondern zugleich dazu aufrufen, am 9. Juni an der Europawahl teilzunehmen.
Rund 350 Millionen wahlberechtigte EU-Bürger sind vom 6. bis 9. Juni aufgerufen, das zehnte Europaparlament zu wählen. Allein in Deutschland können am 9. Juni 66 Millionen Bürger ihre Stimme abgeben.
Mit ihrer gemeinsamen Initiative möchten die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der 16 Kreis-Kommunen die deutliche Botschaft senden, dass es gerade in der aktuellen Zeit von besonderer Bedeutung ist, sich für die europäischen Werte und Ziele einzusetzen: „Ob bei der Sicherung des Friedens, dem Klimawandel oder der digitalen Transformation: Die EU spielt bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen eine Schlüsselrolle. Insbesondere in Zeiten, in denen der europäische Frieden bedroht ist und die populistischen Strömungen zunehmen, ist es deshalb so wichtig, dass die Bürger ihre demokratischen Rechte wahrnehmen und sich für ein geeintes und starkes Europa einsetzen“, sagt Rainer Weber, Bürgermeister der Gemeinde Uedem, als Sprecher der Bürgermeisterkonferenz stellvertretend.
Nicht zu unterschätzen ist zugleich die Bedeutung der EU für den ländlichen Raum. Mithilfe vieler verschiedener EU-Förderprogramme werden Infrastrukturprojekte finanziert, Arbeitsplätze geschaffen und die regionale Wirtschaft gestärkt. „Dank der EU-Förderung konnten in den vergangenen Jahren unzählige Projekte und Maßnahmen im Kreis Kleve realisiert werden, die die Lebensqualität der Bürger in unseren Städten und Gemeinden gesteigert haben. Zugleich fördert die EU die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Integration, wodurch wir als Grenzregion und vor allem unsere Wirtschaft vor Ort in besonderer Form profitiert“, machen die Bürgermeisterin und die Bürgermeister in ihrer Stellungnahme deutlich.
Zum Start ihrer Aktion hatten sich die Bürgermeisterin und die Bürgermeister bereits in der vorigen Woche darauf verständigt, die Rathäuser anlässlich des Europatages am 9. Mai mit der Europafahne zu beflaggen.

Information: Weitere Infos zur Europawahl sind auch auf den Internetseiten der Kommunen sowie auf der Internetseite des Europäischen Parlaments unter https://elections.europa.eu/de/ zu finden.

Frau stürzt mit Pedelec und verletzt sich schwer

ASPERDEN (ots). An der Andover Straße kam es am Dienstag, 14. Mai, gegen 10.55 Uhr, zu einem Verkehrsunfall. Eine 88-jährige Frau aus Goch befuhr mit einem Pedelec die Andover Straße in Fahrtrichtung “Im Lehmpütt”. Dabei touchierte die Frau den Bordstein, verlor die Kontrolle übers Pedelec und stürzte zu Boden. Durch den Sturz zog sich die Frau, die zum Unfallzeitpunkt keinen Fahrradhelm trug, schwere Verletzungen zu und wurde mit einem Krankenwagen in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Das Pedelec wurde bei dem Unfall leicht beschädigt.

Radfahrer kollidieren: 63-jähriger Gocher schwer verletzt

GOCH (ots). An der Kreuzung Hervorster Straße/Mühlenstraße in Goch kam es am Dienstag, 14. Mai, gegen 20.10 Uhr, zu einem Verkehrsunfall. Ein 15-jähriger Junge aus Goch befuhr mit seinem Fahrrad (Mountainbike) den Radweg der Hervorster Straße in Fahrtrichtung Mühlenstraße. Dabei übersah er auf Höhe der Kreuzung einen von rechts kommendem Radfahrer (63-jähriger Mann aus Goch), der den Radweg der Mühlenstraße mit einem Rennrad in Fahrtrichtung Stadtmitte befuhr. Es kam zur Kollision der beiden Verkehrsteilnehmenden, wodurch der 63-jährige Mann stürzte und sich schwer verletzte. Aufgrund der Verletzung wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht, während der 15-Jährige unverletzt blieb und an beiden Fahrrädern Sachschaden entstand.

Die wahre Geschichte hinter der Popmusik

Pawel Popolski
Achim Hagemann alias „Pawel Popolski“ macht am 8. Juni auch in Straelen Halt. Foto: Rina Hahn

NIEDERRHEIN. Seit mehr als 20 Jahren ist Achim Hagemann als „Pawel Popolski“ mit seiner fiktiven polnischen Familie und solo zu Gast in den Veranstaltungsstätten des Landes. Am Samstag, 8. Juni, steht auch ein Auftritt in der Bofrost-Halle in Straelen auf dem Programm. Im Interview mit NN-Redakteur Thomas Langer erzählt der gebürtige Recklinghausener und Wahlberliner, was seine Show ausmacht, wie er damals auf die Idee gekommen ist und welchen Einfluss seine Kunstfigur auf ihn hat.

Für alle, die Sie und ihr aktuelles Programm „Polka Mania!“ nicht kennen: Wie würden Sie Ihre Show ganz allgemein beschreiben? Was steckt alles drin, macht sie aus?

Achim Hagemann: Eigentlich ist es eine interaktive Musikshow, das Publikum nimmt auf unterschiedliche Art und Weise teil. Mein liebster Punkt am Abend ist, wenn ich einen Schlagzeuger aus dem jeweiligen Publikum auf die Bühne hole und mit ihm zusammen spiele. Die Leute singen aber auch mit oder sprechen irgendwelche Dinge. Dahinter steht ein schräges Märchen vom Großvater Piotr Popolski, der in Zabrze lebend die ganze Popmusik erfunden hat. Das ist der rote Faden der Geschichte und die Musik spielt eine große Rolle.

Können Sie noch ein bisschen mehr über die dahinterliegende Geschichte verraten?

Hagemann: Piotr Popolski hat vor mehr als 100 Jahren die Popmusik erfunden und seitdem 128.000 Top-Ten-Hits komponiert. Die wurden geklaut und in alle Welt verscherbelt. Das ist die Basisgeschichte, die in jedem Programm mit anderen Musiken und anderen Geschichten variiert wird. Mal war er als erster Mensch auf dem Mond und hat dort die Hits „Walking on the moon“ oder „Moonlight Shadow“ geschrieben, mal hat er den Heavy Metal erfunden, mal ist ihm ein Song über die billige Jeans eingefallen, der später von Michael Jackson völlig missverstanden wurde. Ich spiele auf vier Instrumenten den Abend über die Songs vom Opa: auf dem Schlagzeug, auf dem Keyboard, auf den Kesselpauken und auf dem Vibraphon

Sucht man nach Pawel Popolski im Internet, taucht auch das Wörtchen „Kabarett“ auf: Gibt es bestimmte gesellschaftliche Themen, die Sie mit ihrer Show aufgreifen? Es hört sich ja eher so an, als würde es ihnen um eine unbeschwerte musikalische Comedy gehen.

Hagemann: Das würde ich auch eher so beschreiben. Es wird immer dem Kabarett zugeordnet, mir selbst ist es jedoch eigentlich egal, ob man es Musik-Kabarett oder Musik-Comedy nennt. Aber es ist eine bewusste Entscheidung, die gesellschaftlichen Themen rauszulassen und zu sagen: „Hier Eintritt in die Fantasiewelt. Ab jetzt gelten andere Regeln.“ Am Anfang löten wir erst mal einen Vodka zusammen, ich trinke mit dem ganzen Publikum einen. Dann geht eine Musikshow los, in der man lachen und den Hintern auf dem Sitz zur Musik bewegen soll.

Was war der Grund, dass Sie sich gegen ein kritisches Kabarett entschieden haben?

Hagemann: Weil ich selbst die Empfindung habe, dass man schon den ganzen Tag über von Apokalypsen umgeben ist. Ich hätte selbst nicht wirklich Lust dazu, mich abends hinzusetzen und es mir noch einmal aus einer anderen Warte anzuhören. Ich selbst würde gerne mal abends frei haben von den ganzen Desastern der Welt und positive Energie tanken.
Und eigentlich geht es in dieser Show um positive Energie. Dem Opa passieren viele Missgeschicke und die arbeitet er immer in einen neuen Hit um. Was ich sehe: Die Leute gehen ziemlich positiv aufgeladen raus und darin sehe ich meine Hauptaufgabe. Lasst uns einen schönen Abend haben mit möglichst viel Musik.

Wie sind Sie damals überhaupt auf die Idee gekommen, eine Show mit einer überzeichneten polnischen Familie zu kreieren? Haben Sie auch einen persönlichen beziehungsweise privaten Bezug zu Polen?

Hagemann: Ich hatte damals eine polnische Freundin, die mit ihrer ganzen Großfamilie von Zabrze nach Köln gezogen ist. Auf den Familienfeiern habe ich immer diesen tollen Akzent gehört und ihnen irgendwann mal erzählt: „Was ist, wenn wir diese Klau-Geschichte mal umdrehen? Ich habe diese Geschichte von einem Opa, der hat alles erfunden und dem wurde es geklaut.“ Das fanden sie lustig. So habe ich das weiterentwickelt. Der andere Bezug: Mein Urgroßvater kommt aus Polen. Aber ausschlaggebend war für mich die Geschichte der polnischen Großfamilie.

Wie reagieren Polen und polnisch-stämmige Deutsche auf Ihre Show? Kommt sie gut an?

Hagemann: Was ich abends sehe: Viele kommen mit Polska-T-Shirts oder -Mützen ins Programm. Es gibt auch viele Polen, die mich nachher ansprechen und das cool finden. Auch in der Presse waren die Reaktionen bislang sehr positiv. Das freut mich sehr!

Um auf ihre fiktive Popolski-Familie zurückzukommen: Wie lässt sie sich beschreiben? Mit was für Typen hat man es hier zu tun?

Hagemann: Es sind lauter verkappte, schräge Genies. Die Familie kann wie selbstverständlich alle möglichen Instrumente spielen. Das wird auch in der Show gezeigt. Irgendwann ist die ganze Familie sogar ein klassisches Blasorchester und spielt mit mir den „Hummelflug“ aus der heimischen Küche per Live-Übertragung. Der größte Star ist eigentlich der Schüchternste: der Bassist. Über ihn werden die ganze Zeit Witze gemacht, obwohl er am Ende alle überrascht.

Sie sind ja schon lange zusammen unterwegs: Wie viel Familie steckt denn eigentlich tatsächlich in ihrem Team?

Hagemann: Im Grunde ist es wie eine Familie geworden. Ich habe zwei feste Techniker für Licht, Ton und Video, mit denen ich schon seit Jahren live unterwegs bin. Auch zu den anderen Familienmitgliedern ist über viele Jahre eine Freundschaft entstanden. Hinter den Kulissen hat es etwas Familiäres, wenn man 20 Jahre zusammenarbeitet. Zum Beispiel Janusz oder Appolonia Popolski, das ist schon irre. Zu Janusz [Martin Ziaja, Anm. d. Red.] muss man vielleicht noch sagen: Er spielt den Schüchternen, er war aber immer derjenige, der außerhalb der Popolskis unheimlich erfolgreich gearbeitet hat und es auch im Augenblick tut. Er ist in der Pop- und Schlager-Szene zuständig für fast alle großen Tourneen in Deutschland. Von den No Angels bis zu Matthias Reim. Da ist er Bandleader und sogenannter „musical director“. Er ist also genau das Gegenteil seiner schüchternen Figur, die er seit Jahrzehnten in der Popolski-Show spielt.

Und wie viel von Pawel Popolski steckt in Ihnen? Hat er über die Zeit hinweg sehr auf Sie abgefärbt?

Hagemann: Was positiv abfärbt ist eine Eigenschaft dieser Figur, von der ich lange gar nicht wusste, dass sie so gute Auswirkungen auf mein Leben hat: Die Figur findet sich selbst uneingeschränkt super. Pawel Popolski hat mit seinem komischen Anzug, seiner Frisur, mit nichts ein Problem, sondern findet sich fantastisch aussehend und das ist eigentlich noch untertrieben.
So eine Rolle zu spielen, färbt ab, auch wenn man im wahren Leben gerade ganz andere Stimmungen durchmacht. So eine Rolle anderthalb Stunden zu spielen – die sehr positiv drauf ist, die gerne auf der Bühne ist und Schlagzeug spielt, die auch gerne mit dem Publikum interagiert – da kommt man positiv geladen von der Bühne herunter. Das ist mit der beste Effekt an dieser ganzen Geschichte.
Würde ich politisches Kabarett machen und mich über die Zustände in der Welt, in der Politik und in der Regierung aufregen, würde eine ganz andere Stimmung in dem Charakter herrschen, den man darstellt. Ich stelle aber einen Menschen dar, der sich freut, dass er den Leuten nun endlich Opas Musik-Hits präsentieren kann, der gerne trommelt und gerne zusammen mit den Leuten singt. Das ist etwas, was eine Menge positiven Einfluss hat. Nach der Show fühle ich mich eigentlich immer gut.

Wie schwer fällt es Ihnen, ihr alter Ego privat abzulegen? Kommt man schnell wieder aus so einer Rolle heraus?

Hagemann: Das ist der Vorteil, wenn man schon so lange auf Tour unterwegs ist: Das kann ich ziemlich schnell hinter mir lassen. Seit Beginn der Popolski-Geschichte waren es, ich würde mal sagen, über 1.000 Liveauftritte. Da lernt man mit der Zeit, die Rolle auf der Bühne zu lassen und ich freu mich jeden Abend wieder neu darauf, in Pawel Popolski hineinzuschlüpfen.

Wenn der Stein singt wird‘s gut

Donsbrüggen, Mühle

DONSBRÜGGEN. In Donsbrüggen steht in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum an, denn die „Alte Mühle“ hat sich ihren Namen mittlerweile redlich verdient und feiert ihr 200-jähriges Bestehen. 1824 wurde die achteckige hölzerne Holländermühle, damals noch eine von vielen Mühlen im Kleverland, von Johann Wilhelm Falier gebaut und in Betrieb genommen. Gefeiert wird der runde Geburtstag im Rahmen des Deutschen Mühlentags am kommenden Pfingstsonntag und natürlich am Mühlentag selbst, dem Pfingstmontag.

Freuen sich aufs Wochenende: Norbert Schmitz (l.) und Paul Kersjes. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Die Windmühle in Donsbrüggen gehört zu den wenigen verbliebenen Mühlen in Deutschland, die mit so genannten Bilauschen Ventikanten ausgestattet sind. Diese Bezeichnung geht auf den deutschen Ingenieur Kurt Bilau zurück. Die dem Flugzeugbau entlehnte Bauweise hat das Ziel, die Windausbeute zu steigern und damit die wirtschaftliche Nutzung der Windmühle zu erhöhen. In Donsbrüggen wurden die aerodynamischen Flügel während der Renovierung in den 1950er Jahren angebracht. Zuvor gab es zwei andere Antriebe. 1890 wurde eine Dampfmaschine eingebaut, später wurde die Mühle elektrifiziert. „Eigentlich sollte die Mühle an der Kranenburger Straße gebaut werden“, weiß Norbert Schmitz, der als „Mitglied Nummer 13“ gleich nach der Gründung des Fördervereins im Jahr 1982 mit eingestiegen ist. Er ist neben Gründungsmitglied Paul Kersjes einer von drei „Müllern“, der die Mühle bedienen und Mehl mahlen kann. Und das ist durchaus gefragt. „Wir haben über das Jahr verteilt im Schnitt um die 3.000 Kinder hier, mit denen wir Brot backen“, erzählt Schmitz. Häufig sind es Schulklassen, die viel Freude am Backen haben und nebenbei einiges über die Geschichte und die Funktionsweise der Mühle erfahren. „Von den fertigen Broten schaffen es nur die wenigsten bis nach Hause“, weiß Schmitz, wie lecker die Brote aus eigener Herstellung sind.

Förderkreis setzt sich seit über 40 Jahren für die Mühle ein

Das gilt natürlich auch für die Brote, die auf Bestellung samstags vor Ort abgeholt werden können. „Das sind jede Woche um die 100 Stück“, freut sich Schmitz über die rege Nachfrage. Gemahlen wird immer dann, wenn es ausreichend Wind gibt. „Ab Windstärke 3“, weiß der Fachmann. Das muss gut geplant werden, denn das Mehl ist immer nur bis zu sechs Wochen haltbar. Gebacken werden Brote aus Vollkornmehl, Weizen und Dinkel, zum Teil mit Natursauerteig. „Wir mahlen es ganz fein“, sagt Schmitz. Der Müller weiß: Das Mehl wird gut, „wenn der Stein singt“. Geübte Ohren hören das. „Es ist ein tolles Hobby“, findet Schmitz und rührt die Werbetrommel für den Förderkreis, der sich seit über 40 Jahren für den Betrieb und Erhalt der Mühle einsetzt. „Wir würden uns freuen, wenn wir auch jüngere Leute dafür begeistern könnten“, wäre er durchaus bereit, sein Wissen mit interessierten Jung-Müllern zu teilen. Das würde auch Paul Kersjes unterschreiben. Immerhin ist die Donsbrüggener Mühle die einzige weit und breit, in der noch Mehl hergestellt und auch gleich verarbeitet wird. „Es steht und fällt mit dem Nachwuchs“, sagt Kersjes.
Gern gesehen sind generell natürlich auch Besucher – und das nicht nur am bevorstehenden Festwochenende. Geöffnet ist die Mühle bis Mitte November jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr sowie dienstags von 14 bis 17 Uhr. In den Wintermonaten bleiben Mühle, Backstube und das Mühlenmuseum geschlossen. Backaktionen für Gruppen sind jedoch auch im Winter nach Absprache möglich. Neu ist seit Ende 2022 die Möglichkeit, die Mühle auch ohne Führung mittels QR-Codes zu erkunden. Der Audioguide, gefördert vom Bundesprogramm Neustart Kultur, erzählt an 20 Stationen Wissenswertes zur Geschichte und zur Funktionsweise der Mühle. Und das sogar in drei Sprachen, auf Deutsch, Englisch und Niederländisch.

Jubiläumsfeier

Los geht es im Jubiläumsjahr bereits am kommenden Sonntag 19. Mai, von 10 bis 16 Uhr mit einem großen Trödelmarkt auf der benachbarten Obstwiese. Rund 35 Trödler haben sich angemeldet. „Es sind nur private Trödler vor Ort“, betonen Schmitz und Kersjes. Am Pfingstmontag, 20. Mai, geht es dann traditionell um 10 Uhr mit dem ökumenischen Gottesdienst, mitgestaltet von der Sing- und Spielschar Nütterden, los. Dazu gibt es einen Kunsthandwerkermarkt und einen Luftballonwettbewerb. An beiden Tagen kann man Lose (Kosten: ein Euro) erwerben und bei der Tombola mitmachen. Als Preise winken eine einwöchige All-inclusive-Reise nach Mallorca, eine Ballonfahrt, ein Trampolin und vieles mehr. Ebenfalls an beiden Tagen sind die Mühle und das Mühlenmuseum bei freiem Eintritt geöffnet und für die Kinder gibt es eine Hüpfburg und weitere Aktionen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt. Es gibt einen Grillstand, gekühlte Getränke (auch den hochprozentigen Mühlenteufel und den Mühlengeist) sowie Kaffee und Kuchen, frisch aus der Mühlenbackstube. Ein großes Festzelt sorgt dafür, dass es auch bei nicht so gutem Wetter gemütlich wird. Stets exklusiv an Pfingsten erhältlich sind die Mühlenmöppkes, ein Gebäck aus Hefeteig mit Rosinen, Mandelsplittern und Hagelzucker. Ihr Geheimnis? „Die sind einfach nur unglaublich lecker“, sagt Schmitz und betont: „Und die gibt’s nur bei uns!“

Alle Infos zur Mühle findet man hier

Mehr als 160 Schausteller und vier Tage volles Programm

GELDERN. Mehr als 160 Schausteller, vier Tage volles Programm und tausende Besucher: Vom 18. bis 21. Mai findet die große Pfingstkirmes auf dem Ostwall und Nordwall in Geldern statt.

Nach dem Sternenmarsch der Spielmannszüge und der Fahnenparade der Schaustellerverbände, wird Bürgermeister Sven Kaiser am Kirmessamstag, 18. Mai, um 14.30 Uhr mit dem Fassanstich und Freigetränken die diesjährige Pfingstkirmes wieder traditionell eröffnen. Die Kirmesplaner der Gelderner Stadtverwaltung haben sich auch in diesem Jahr wieder viel Mühe gemacht, um ein abwechslungsreiches Angebot an Fahrgeschäften und Kirmesbetrieben zu bieten. Highlights bei den Fahrgeschäften in diesem Jahr werden etwa die XXL-Schaukel „Excalibur“ an der Kreuzung zwischen Nordwall und Ostwall oder das große Laufgeschäft „Big Bamboo“ direkt daneben am Nordwall. Am Ostwall wird das Fahrgeschäft „Intoxx“ stehen – eine Überschlagsschaukel mit einer Höhe von 22 Metern. Ebenfalls auf dem Ostwall wird die altbewährte und immer gern in Geldern gesehene Loopingschaukel „Looping the Loop“ zu finden sein.

Das Riesenrad „Solar Wheel“ zählt zu den Highlights bei den Fahrgeschäften. Foto: privat

Gegenüber der Kapuzinerstraße erwartet die Kirmesgäste ein solarbetriebenes, 33 Meter hohes Riesenrad von der Schaustellerfirma Wegener. Das auffallende Solar Wheel ist ein einzigartiges Riesenrad, welches seine Antriebsenergie direkt aus der Sonnenstrahlung bezieht. Mit 26 Gondeln, von denen zwei barrierefrei sind, bietet es eine umweltfreundliche und zugängliche Attraktion für alle Besucher. Natürlich dürfen sich die Kirmesgäste auch wieder auf den „Rockexpress“ der Gelderner Schaustellerfamilie Eul sowie den „Break Dancer“ freuen. Auch die Achterbahn-Fans kommen wieder auf ihre Kosten: Am Parkplatz neben JYSK wird die Achterbahn „Heidi the Coaster“ stehen.

Bewachte Fahrradparkplätze

Sehr gut angenommen wurde vom Kirmespublikum in den beiden Vorjahren das neue Angebot des bewachten Fahrradparkplatzes. „Deshalb war schnell klar, dass wir den Kirmesbesuchern das Angebot auch in diesem Jahr wieder machen wollen und werden zugleich noch einen zweiten Fahrradparklatz anbieten“, sagt Angela Jentjens vom Bereich Ordnung der Stadt Geldern. Die Abstellmöglichkeit wird in diesem Jahr allerdings nicht mehr kostenlos sein, sondern ein Euro pro Rad kosten. Am Ja-Hotel am Südwall können die Kirmes-Gäste während ihres Kirmes-Besuchs ihr Fahrrad wieder sicher abstellen. Zudem gibt es in diesem Jahr einen zweiten Fahrradparkplatz vor dem Adelheid-Haus (Issumer Tor 55 in Geldern).
Um unnötigen Glasmüll zu vermeiden, wird in diesem Jahr an allen Getränkeständen wieder ein Glaspfand erhoben.

Sanitätsdienst und Polizei

Der Rettungsdienst und die Polizei werden ihr Quartier wieder in den Räumen im ehemaligen Berufskolleg an der Friedrich-Spee-Straße beziehen. „Der Standort hat sich in den vorigen Jahren sehr bewährt“, erklärt Angela Jentjens. „Um eine schnelle Versorgung zum Beispiel für verunfallte Besucher der Pfingstkirmes zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der Sanitätsdienst in unmittelbarer Kirmesnähe sein Equipment aufbauen kann. Außerdem ist von dieser Stelle für die Rettungskräfte der Weg zum Gederner Krankenhaus über die Friedrich-Spee-Straße zügig sichergestellt.“

Busumleitungen

Mit Beginn der Kirmes-Aufbauarbeiten am heutigen Mittwoch werden auch wieder viele Buslinien eine Umleitungsstrecke fahren müssen. Welche Linien betroffen sind, kann dann wieder auf der Internetseite der Stadt Geldern nachgesehen werden. Ebenfalls angeboten werden in diesem Jahr wieder Sonderfahrten der Stadtbuslinie „De Geldersche“ (SL9). Er fährt an allen vier Tagen mit einem Sonderfahrplan. Weitere Infos dazu gibt es ebenfalls unter geldern.de.

Zollamt zieht gefährliches Kinderspielzeug aus dem Verkehr

STRAELEN. Sie sollten zur bevorstehenden Fußballeuropameisterschaft und im Sommer der Renner werden. Die Rede ist von über 12.000 Wasserspritzen, die mit einem gesundheitsschädlichen Klebstoff verarbeitet und durch das Zollamt Straelen-Autobahn gestoppt wurden. Vorausgegangen war eine Containerladung aus China, die bereits im Januar 2024 zur Abfertigung beim Zollamt Straelen-Autobahn angemeldet wurde. Die Wasserspritzen waren für den gewerblichen Handel und somit für den freien Verkauf bestimmt. Die routinemäßige Überprüfung mit dem Gasprüfgerät offenbarte eine hohe Schadstoffbelastung des Containers. Um zu entscheiden, ob die Ware einfuhrfähig ist, wurde die Marktüberwachungsbehörde, das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Viersen, eingeschaltet. Hier erfolgten verschiedene Untersuchungen. Im Ergebnis stand fest: Die Wasserspritzen wurden mit einem gesundheitsschädlichen Klebstoff verarbeitet und können auf Grund der von dem Spielzeug ausgehenden Gefahr nicht eingeführt werden. “Die eingeführten Waren müssen sicher sein und dürfen die Gesundheit nicht gefährden”, sagt Stephanie Imhof, Leiterin des Hauptzollamts Duisburg. “Auch Kinder haben Verbraucherrechte. In diesem Fall das Recht auf sicheres Spielzeug.” Die Wasserspritzen wurden gestern unter der Aufsicht des Zollamts Straelen-Autobahn vernichtet.

Helfer gesucht: Herzkissen für Krebspatienten nähen

Gudrun Gablik ruft zur Unterstützung der Herzkissen-Nähaktion am 25. Mai in Geldern auf. NN-Foto: Andrea Kempkens

NIEDERRHEIN. Solidarität wird bei dieser Aktion großgeschrieben: Am Samstag, 25. Mai, werden in den Räumen des Blue-Point in Geldern, Bahnhofstraße 33, von 9 bis 14 Uhr, Herzkissen für Frauen genäht, die an Brustkrebs erkrankt sind. Ehrenamtliche Helfer sind eingeladen, den Aktionstag der Interessensgemeinschaft Krebs, Ortsgruppe Goch, zu unterstützen und bei der Herstellung der Kissen mitzuwirken.
Bei Brustkrebspatientinnen werden oftmals die Lymphknoten unter dem Arm entfernt, was besonders zu Schmerzen führen kann, wenn man nachts auf der Seite liegt. Die Herzkissen können nach der Operation unter den Arm geklemmt werden und so den Wundschmerz lindern. Durch ihre Form und weiche Füllung dienen sie unmittelbar der Entlastung an der Operationsstelle und beugen schmerzhaften Schultereinschränkungen vor. „Gleichzeitig sollen sie in dieser schwierigen Zeit auch Trost spenden und Mut machen“, betont Gudrun Gablik, eine der Organisatorinnen der Nähaktion in Geldern. Die Kissen werden dem Brustzentrum des Karl-Leisner-Klinikums (Chefarzt Dr. Lubos Trnka und Oberärztin Dr. Katrin van Heumen) in Kleve und Goch sowie dem St.-Clemens-Hospital Geldern zur Verfügung gestellt und dort kostenlos an die Patienten verteilt.
Der Bedarf an Herzkissen ist groß. „Im Schnitt nähen wir bei jeder Aktion etwa 300 bis 400 Kissen“, sagt Gudrun Gablik. „Und die benötigen wir auch.“ Seit über zehn Jahren wird die Aktion in Geldern nun schon veranstaltet. Bei der Herstellung der Herzkissen ist die Interessengemeinschaft Krebs auf Hilfe und Unterstützung angewiesen und freut sich auf viele fleißige Hände, egal ob weiblich oder männlich, um die Herzkissen zu nähen und zu füllen. Bei den letzten Aktionen waren fast 70 Ehrenamtler dabei, darüber würden sich die Organisatorinnen auch in diesem Jahr freuen. „Wir sind auf jede Hilfe angewiesen. Ob Nähen, Füllen oder Zunähen, jeder Helfer wird gebraucht und kann das machen, was er am besten kann. Wir finden für jeden eine Arbeit“, betont Gudrun Gablik. Als Dankeschön gibt es vor Ort für die fleißigen Helfer belegte Brötchen und Getränke.
Zur besseren Planung wird um eine kurze Anmeldung gebeten bei Gudrun Gablik, Telefon 0151/19416511, und Annelise Feld, Telefon 02821/21672. Auch weitere Fragen werden dort beantwortet. Nähmaschinen und Nähmaterialien können zum Aktionstag mitgebracht werden.