Gründerstipendium
Christian Boßmann (r.) überreicht die Gründerstipendien an Alexa Willems (l.) und Alena Guyens. NN-Foto: SP

XANTEN. Eine Existenzgründung ist nie leicht. Trotzdem braucht es mutige Leute, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und unter Umständen dadurch sogar neue Arbeitsplätze schaffen. Die Stadt Xanten versucht Gründern bei der Existenzgründung zu helfen und hat deshalb das Gründerstipendium ins Leben gerufen. Im Rahmen des Bewerbungsprozesses werden zum einen wichtige Fragen beantwortet und Hilfestellungen gereicht, Gründer, die ein solches Gründerstipendium erhalten, bekommen zum anderen aber auch eine finanzielle Förderung.

„Das Xantener Gründerstipendium ist in seiner Form einmalig. Ich kenne in NRW keine andere Kommune, die das anbietet“, sagt Xantens Wirtschaftsförderer Christian Boßmann. Zwar gebe es auch das landesweite Gründungsstipendium NRW, doch seien die Vergaberichtlinien wesentlich anspruchsvoller und damit um einiges schwerer für Gründer zu erfüllen. „Da müssen etwa innovative Ideen eingereicht werden“, sagt Boßmann.
Beim Gründerstipendium Xanten, das der Rat der Stadt Xanten in seiner Sitzung im Juni 2021 möglich machte, ist das anders. Richtlinien für die Vergabe gibt es jedoch auch hier. Gefördert werden Existenzgründer, die sich erstmalig selbstständig machen und ihre Tätigkeit im Vollerwerb – nicht im Nebenerwerb – ausüben. Das gegründete Unternehmen muss sich zudem in Xanten befinden, die Gründung darf nicht älter als ein Jahr zurückliegen und die Geschäftsidee muss „nachhaltige wirtschaftliche Erfolgsaussichten erkennen lassen“. „Dafür müssen die Bewerber einen Businessplan vorlegen, der die Tragfähigkeit ihres Unternehmens unterstreicht“, sagt Bossmann. Zum Bewerbungsverfahren gehören auch die Teilnahme an einem Gründerseminar (Webinar) des Startercensters.NRW und die Teilnahme an einem Beratungsgespräch des Startercenters.NRW bei der EntwicklungsAgentur Kreis Wesel. Das Startercenters.NRW bei der EntwicklungsAgentur Kreis Wesel muss letztendlich auch eine positive Stellungname zur Tragfähigkeit des Businessplans vorlegen, damit der Bewerbungsprozess erfolgreich verlaufen kann.

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Ein Gründerstipendium lohnt sich für Gründer allerdings. Zwölf Monate lang erhalten sie jeweils 250 Euro, also insgesamt 3.000 Euro, die sie in die Entwicklung ihres Unternehmens investieren können. Die Stadt Xanten hat bereits fünf Gründerstipendien vergeben können. Zwei davon wurden gerade erst an Alena Guyens vom Xantener Reiseparadies und Alexa Willems, die eine Praxis für seelische Gesundheit und Psychotherapie betreibt, verliehen. Für beide bedeutet die Förderung eine enorme Hilfe. Guyens hat sich mit dem Xantener Reiseparadies im Sommer vergangenen Jahres selbstständig gemacht und ist für die Stadt Xanten damit gleich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn. „Für uns ist es natürlich schön, dass Xanten wieder ein Reisebüro hat. Zudem gibt es durch Frau Guyens einen Leerstand weniger in der Innenstadt und im Sommer möchte sie eine Auszubildende einstellen. Also werden hier auch Arbeitsplätze geschaffen“, erläutert Boßmann. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Xanten hat Guyens seinerzeit auch bei der Findung des richtigen Ladenlokals unterstützt und beratend bei der Existenzgründung zur Seite gestanden. „Das war alles sehr hilfreich“, sagt Guyens. Die Förderung des Gründungsstipendiums möchte sie nun vor allem in Werbung investieren. Denn die gelernte Tourismuskauffrau muss alle Werbemaßnahmen in ihren Schaufenstern von den Reiseanbietern selbst kaufen. „Durch das Gründungsstipendium kann ich vieles nun schneller anschaffen“, sagt Guyens. Ihr Unternehmen entwickele sich damit nun auch in der schweren ersten Phase ihrer Selbstständigkeit effizienter weiter.

Alexa Willems hat sich ebenfalls im vergangenen Jahr mit ihrer Praxis für seelische Gesundheit und Psychotherapie im Vollerwerb selbstständig gemacht und dafür nun ein Gründungsstipendium erhalten. „Die Bewerbung war einfach, schnell und unkompliziert“, beschreibt sie. Außerdem sei der Austausch sehr wertvoll gewesen. Willems hat auch am Seminar für Existenzgründer, ausgerichtet von der Wirtschaftsförderung der Stadt Xanten, teilgenommen. „Dort kann man sich wunderbar austauschen und ein Netzwerk bilden – das ist auch insbesondere beim Thema Motivation wichtig und hilfreich“, sagt Willems. Sie investiert nun die Förderung des Gründerstipendiums in eine Teilzeitkraft, die ihr bei ihren Social Media-Auftritten zur Seite steht. „Die Arbeit dort ist nämlich sehr viel geworden. Dank der Hilfe habe ich nun wieder mehr Zeit für andere Dinge“, verrät Willems.
Weitere Informationen gibt es online unter www.xanten.de/de/dienstleistungen/existenzgruendung.

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