Die gesammelten Weihnachtspäckchen werden für die Weiterfahrt verladen. V.l: Patrick Thurn (Round Table), Mathis Roos und Maja Güthe (Stiftsgymnasium), Niklas Scholten (Round Table). NN-Fotos: J.Kurschatke

XANTEN. Übrigens: In sechs Wochen ist Weihnachten. Eine Zeit, in der es ganz besonders um Nächstenliebe und das Machen von Geschenken geht. Damit sich jedes Kind in Europa, unabhängig von den sozialen Umständen oder herrschenden Kriegen über ein Weihnachtsgeschenk freuen kann, gibt es den Weihnachtspäckchenkonvoi. Die bundesweite Initiative des Round Tables schickt gespendete Weihnachtspäckchen in Länder wie Moldawien, Rumänien, Polen und die Ukraine.

Jedes Jahr nach den Herbstferien geht es los. Annahmestellen wie das Stiftsgymnasium in Xanten und weitere Institutionen und Einrichtungen im ganzen Kreis Kleve und Kreis Wesel sammeln gespendete, bunte Pakete mit Geschenken von Kindern für Kinder ein.

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In Lkws beladen, werden sie dann ab Ende November von ehrenamtlichen Helfern in Richtung Osten gefahren. „Insgesamt fahren wir allein in unserer Region etwa 30 Sammelstellen an. Dabei kommen an Schulen im Durchschnitt etwa 100 Pakete an, die wir in unseren kleinen Lkw verladen. Kindergärten sammeln meist um die 30 Pakete“, erklärt Round Table Mitglied Erik Schnickers.

Die Weihnachtspäckchen

Auf diese Art seien allein im letzten Jahr 1250 Päckchen zum Verschenken zusammengekommen. Angenommen werden Pakete in der Größe eines Schuhkartons. Der Inhalt kann von jedem Spendenden selbst entschieden werden.

„Kinderfreundlich sollte es sein. Spielzeuge, Stofftiere, Süßigkeiten, Schreibwaren oder auch Hygieneartikel sind sehr beliebt. Ob das Geschenk an einen Jungen, ein Mädchen oder divers verschenkt werden kann, wird mithilfe eines Stickers auf dem Päckchen markiert.

Um sicher zu stellen, dass die Geschenke in einem guten Zustand sind, nehmen wir gerne Neuware oder sehr gut gebrauchte Gegenstände an“, beschreibt Schnickers weiter.
Durch die ehrenamtlichen Fahrer und gesponserte Lkws ist die Überfahrt der Geschenke eine kostengünstige Angelegenheit.

Bunte Geschenke machen vielen Kindern eine Freude.

Die Geschichte des Weihnachtskonvois

Lediglich für Treibstoff und Maut-Gebühren auf osteuropäischen Straßen muss die Organisation Round Table aufkommen. „Wir bitten immer darum, noch zwei Euro bei der Abgabe der Päckchen zu spenden. So ist es für uns etwas einfacher für die anfallenden Fahrtkosten aufzukommen.“

Der Weihnachtspäckchenkonvoi hat eine mehr als 20-jährige Geschichte. Zum ersten Mal engagierte sich Round Table Deutschland im Winter 2001 auf 2002 mithilfe eines Serviceprojekts. Die Initiative beteiligte sich am Aufbau des „Ausbildungszentrums Günter Rick“ im Kinderdorf der Rudolf-Walther-Stiftung.

Das Zentrum in Timişoara, Rumänien, gibt Jugendlichen aus sozial schwachen Familien die Möglichkeit, einen Handwerksberuf zu erlernen und somit bessere Zukunftsperspektiven zu haben.

Anderen eine Freude machen: Von Kindern für Kinder

Aus dem Anblick von Armut in vielen Regionen, unter der Familien und besonders Kinder leiden, ist im selben Jahr schließlich die Idee entstanden „beim nächsten Besuch Weihnachtspäckchen mitzubringen und Freude zu verbreiten“, wie es auf der Internetseite der Aktion, www.weihnachtspaeckchenkonvoi.de, heißt.

Dort kann man sich über alles andere Wichtige informieren. Beispielsweise: Wie man spendet, wo man seine gepackten Weihnachtspäckchen abgeben kann oder wie man sich selbst zum Helfen und als Sammelstelle anmeldet. Außerdem findet man dort auch Inspiration und alles Weitere zum Thema Päckchen packen.

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