Lautstark biegt der hellblaue Trecker von André Dahlke um die Ecke, fährt auf den altehrwürdigen Kapellenplatz in Kevelaer. Dort parkt Dahlke gekonnt zwischen zwei weiteren Treckern, jenen von Johannes Thodam und Gerd Lemkens. Alle drei haben eines gemeinsam: ihre Liebe zum Oldtimertrecker, den alle top in Schuss halten, hegen und pflegen.
„Deshalb haben wir auch keine Sorge, dass die Trecker liegen bleiben machen, wenn wir uns am Dienstag, 3. Oktober, mit anderen Mitgliedern der Schlepperfreunde Hinsbeck auf den Weg nach Kevelaer machen.“ Dort findet an diesem Tag die zweite Oldtimer-Treckerwallfahrt statt. Sie ist nicht zufällig um das Erntedankfest herum terminiert und gehört schon jetzt zu den Highlights des Wallfahrtsjahres, so Dr. Bastian Rütten. Rütten. Er ist als Pastoralreferent in der Wallfahrtsleitung tätig und organisiert die (wie er sagt) „Ps-stärkste Wallfahrt im Jahr“ gemeinsamen mit dem Hinsbecker Verein. „Gemeinsam macht das unheimlich Spaß“, so Rütten. „Hand in Hand planen wir seit Monaten.“ So wird eifrig auf Treckertreffen und bei anderen Treckerfreunden geworben was das Zeug hält. Die Motivation ist hoch, denn im vergangenen Jahr kamen zur Premiere bereits viele Treckerfahrer mit ihren Gefährten. „Trotz strömenden Dauerregens kamen über 80 Fahrzeuge“, schwärmt Lemkens. Er war mit seinem Kollegen Johannes Thodamm bereits bis Santiago de Compostalla gepilgert. „6117 Kilometer, hin und zurück. Das alles mit den Treckern“, so Thodamm.
Nun geht es wieder nach Kevelaer, wo bis 11:30 Uhr die Ankunft auf dem – für den restlichen Verkehr gesperrte – Parkplatz Basilikastraße in Kevelaer möglich ist. Der Erntedank-Pilgergottesdienst beginnt um 11.45 Uhr in der Marienbasilika. „Wir hoffen, dass sich auch 2023 viele andere Oldtimer-Treckerfreunde vom Niederrhein anschließen und ebenfalls mit ihren Fahrzeugen zur ersten Trecker-Wallfahrt kommen“, wirbt Thodam um weitere Pilger. „Die 100 Teilnehmer wurden im letzen Jahr geknackt. Vielleicht knacken wir in diesem Jahr sogar die 150? Wer weiß?“
Gespannt auf die zweite Auflage ist auch Dr. Bastian Rütten, Pastoralreferent in St. Marien. „Das ist eine ganz bodenständige Wallfahrt, da steckt Herz hinter“, ist er sich sicher. „Die Szene“, sagt er, „hat Spaß an solchen Ausfahrten. Bestes Beispiel sind Johannes Thodam und Gerd Lemkens, die schon seit 2008 jedes Jahr mit ihren Treckern nach Kevelaer gekommen sind. Daraus ist die Idee für diese ganz besondere Wallfahrt zum Erntedankfest entstanden, die sicherlich keine einmalige Sache bleibt.“ Nach dem Gottesdienst haben die Pilger Zeit, nach eigenen Wünschen in der Kevelaerer Gastronomie zu Mittag zu essen und die Stadt zu erkunden. „Ein Höhepunkt wird um 15 Uhr die Vorbeifahrt der Trecker an der Gnadenkapelle mit Segnung der Fahrer und ihrer Gefährte sein“, kündigt Rütten an.
Um 14:45 Uhr beginnt die Abschlussfahrt. Sie führt von der Friedensstraße über die Basilikastraße, die Hauptstraße (also die Fußgängerzone) zum Kapellenplatz. Dort findet die Segnung der Trecker statt und jeder Fahrer erhält eine Wallfahrtskerze als Andenken. „Natürlich läuten dazu alle Glocken“, so Bastian Rütten. „Das ist Gänsehaut pur. Die Glockenklänge, das knattern der Motoren, der Fahrtwind“, schwärmt André Dahlke.
So hoffen die Organisatoren auf gutes Wetter, viele Zuschauer und vor allem viele Oldtimer an diesem Wallfahrtstag.

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