UEDEM. Sich in aller Ruhe umschauen, immer wieder etwas Neues entdecken und die Umgebung auf sich wirken lassen: Die Idee von „Offener Garten trifft Kunst“ nutzt sich einfach nicht ab. Doris Angenendt und Renate Wischinski laden wieder alle Interessierten ein, sich vom 4. bis zum 6. August von der besonderen Atmosphäre bezaubern zu lassen.

An der Schusterstraße 44, im Garten von Doris Angenendt, lautet das Motto in diesem Jahr „So viel … Meer“. Man könnte sich bei „Meer“ leicht ein „h“ dazudenken, denn: „Es ist so viel mehr, was wir hier bieten können und was die Leute gerne sehen möchten“, sagt Doris Angenendt. So kommt es, dass nicht nur dem Thema entsprechende Keramik von ihr und Malerei von Renate Wischinski zu sehen ist. Da hat sich auch das eine oder andere Stück „eingeschlichen“, das die beiden gerne präsentieren möchten.
Dennoch: Das „Meer“ zieht sich durch den Garten. Schick zurechtgemacht mit Hut und Kleid begrüßen die Kantenhockerinnen die Badesaison, zwei andere Keramik-Damen prosten sich mit dem Kaffeepot zu: Da ist allerdings Grog drin – nicht immer spielt das Wetter mit. Dem Angler geht kein Fisch ins Netz, er zieht nur einen alten Schuh aus dem Wasser. Rot-weiße Leuchttürme ragen aus dem Lavendelbusch, eine Wikinger-Kogge hat am großen Teich angelegt und gewappnet gegen „Schietwetter“ trägt „mann“ gelbes Ölzeug. Die elegante „Krakenfrau“ im blauen Kleid scheint zu überlegen, wann der Mensch endlich begreift, wie wichtig der Schutz der Meere ist. „Ich liebe alle meine Figuren, aber diese gefällt mir mit ihrem fragenden Gesichtsausdruck ganz besonders“, bekennt Doris Angenendt.

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Malerei

Auf handgeschöpftem Papier hat Renate Wischinski das Ausstellungs-Thema aufgegriffen: den weiten Blick von der Seebrücke aufs Meer, den Fisch in der Tiefe oder die Frau, die sich aufs Badengehen vorbereitet. Ein anderes Bild zeigt den hohen Norden: „Nicht unbedingt im Sommer, sondern dunkel und voller Kälte, auch das gehört dazu“, beschreibt Renate Wischinski die Wirkung des Motivs. Außerdem hat sie Kissen und Schwimmtaschen gestaltet.
All das wird im Garten, der immer wieder verschiedene Räume und Sichtachsen bietet, ausgestellt. Da gibt es zum Beispiel die italienische Ecke: „Das war früher einmal mein Gemüsegarten, das habe ich aber ganz schnell wieder drangegeben“, erzählt Doris Angenendt. Nun plätschert dort ein Brunnen, ein Herzenswunsch von ihr, und die lauschige Ecke lädt dazu ein, sich hinzusetzen und den Garten mit allen Sinnen zu erleben. Überall verteilt gibt es Sitzmöglichkeiten, die stets eine neue Perspektive auf Kunst und Natur eröffnen. Das auch in der Nachbarschaft der beiden Kamerun-Schafe Wilhelm und Agrippina, die alles von ihrem Gehege aus beobachten können.

Magnet

„Der Garten ist ein Magnet der Ausstellung“, das wissen die beiden und freuen sich, dass sie beim Dekorieren des Areals auf einer Wellenlänge liegen, wie überhaupt in ihrer langjährigen Zusammenarbeit. Und genauso ist es bei der Bewirtung der Gäste, hier packen Familie und Freunde gerne mit an: „Wir sind eben ein ,Slow-Betrieb‘“, beschreibt Doris Angenendt das Ambiente, in dem Waffeln, selbst gebackener Kuchen, Getränke und Gegrilltes für einen kleinen Obolus gereicht werden. „Es ist nicht chaotisch, sondern gemütlich“, ergänzt Renate Wischinski.
Empfangen werden die Besucher im Eingangsbereich – der Garage – die stilecht dekoriert ist. Hier gibt es eine Theke – die „kleine Kneipe“ – und die „Kunst-Ecke“ von Renate Wischinski. Gleichzeitig ist die Garage das Tor in eine außergewöhnliche Gartenwelt, die man so in einem Wohngebiet nicht erwarten würde.
Das Thema für dieses Jahr lag schon 2022 fest: „Trotzdem haben wir gar nicht die Zeit, all das umzusetzen, was wir gerne möchten“, beschreibt Doris Angenendt den Prozess von der Ideensammlung – die meist schon am letzten Abend beginnt – bis zur nächsten Ausstellung. So steht für beide fest, dass es bei einer Ausstellung im Jahr bleiben wird: „Sonst artet es in Stress aus.“ Und der soll im Uedemer Garten keinesfalls aufkommen.

Öffnungszeiten
„Offener Garten trifft Kunst – So viel … Meer“
Freitag, 4. August: ab 15 Uhr
Samstag, 5. August: 14 bis 21 Uhr
Sonntag, 6. August: 11 bis 18 Uhr
Der Eintritt kostet einmalig zwei Euro und gilt für alle drei Ausstellungstage.

Großes Bild: Doris Angenendt (l.) und Renate Wischinski begrüßen die Besucher zu drei entspannten Garten-Tagen mit Kunstgenuss. NN-Fotos: CDS

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