KREIS KLEVE. Pünktlich zum Saisonbeginn lädt der Verein für Landschaftspflege im Kreis Kleve (Likk) am kommenden Wochenende wieder zu seinem Jungpflanzenverkauf auf Berkhöfel ein. Angeboten werden seltene oder in Vergessenheit geratene alte Gemüsesorten. Wichtig: Es sind samenfeste Sorten – so kann jeder sein Lieblingsgemüse auch in Eigenregie für die kommenden Jahre anziehen.

„Früher war es ganz selbstverständlich, einen Gemüsegarten zu haben“, sagt Hubert Lemken, Vorsitzender des Vereins, der diesen Jungpflanzenverkauf seit rund zehn Jahren anbietet, um die Menschen wieder auf den Geschmack zu bringen und die Vielfalt in den niederrheinischen Gärten zu fördern. Lemken findet, dass gerade Kinder um die Herkunft ihrer Nahrungsmittel wissen und erfahren sollten, was wie wo wächst und wieviel Arbeit dahinter steckt. „Zum Glück wird die Schar der Hobbygärtner immer größer“, freut er sich. So ist es auch beim Jungpflanzenmarkt, der alljährlich rund 2.000 Pflanzenfreunde lockt. „Viele haben den Termin fest in ihrem Kalender notiert und kommen immer wieder, um Neues auszuprobieren oder sich mit uns auszutauschen“, weiß Lemken. Denn natürlich sind an beiden Tagen viele Vereinsmitglieder vor Ort und informieren über alles, was der Verein macht. Und das reicht vom Nistkastenbau über Kurse zum Obstbaumschnitt bis zum Anlegen von Obstbaumwiesen.

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Veredelte Mehrsortenbäumchen

Angeboten werden am kommenden Wochenende auch die veredelten Mehrsortenbäumchen, die nicht so groß werden und in jeden Garten passen. Da gibt es dann zum Beispiel die Kombi „Kaiser Alexander, Kaiser Wilhelm und Kronprinz Rudolf“. „Das sind alles alte Apfelsorten, die auch für Allergiker geeignet sind“, erklärt Lemken. Denn mit vielen Neuzüchtungen gehen oftmals auch die guten Eigenschaften verloren, die alte Sorten von Natur aus mit sich bringen.

6.500 kleine Pflanzen

Für das Gemüse zeichnen Andrea Kanter, Deborah Bien und Ingrid van Gemmeren verantwortlich. Sie sind seit Wochen damit beschäftigt, (Bio)Samen auszusäen, die rund 6.500 Pflänzchen zu pikieren und für den Verkauf fit zu machen. „Wir haben wieder jede Menge Kräuter, verschiedenste Salat- und Kohlsorten und natürlich auch Sortenraritäten wie den Neuseeländerspinat und die Lagertomate, die die Tomatensaison über mehrere Wochen und Monate verlängern kann“, freut sich Kanter. Abgerundet wird das Angebot durch Beerensträucher, Kiwis, Aronia, Kakis, Weinreben, Feigen, Gojibeeren, Rharbarber und sibirische Heidelbeeren sowie heimische Feldgehölze, die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln sind. Auch Kürbisse, Pflanzkartoffeln oder Chili findet man auf dem Jungpflanzenmarkt. Wer mag, kann sich im Internet unter likk.eu den Katalog ansehen und schon einmal überlegen, welche der über 100 Sorten in diesem Jahr in den Garten und später auch auf den Tisch kommen soll. Es muss auch nicht immer gleich der groß angelegte Bauerngarten sein – viele Gemüsesorten und Kräuter wachsen und gedeihen auch im Topf auf dem Balkon und sorgen für gesunde Abwechslung aus eigenem Anbau.

Familientreffen für Natur- und Gartenfreunde

„Der Jungpflanzenverkauf ist wie ein Familientreffen für alle Natur- und Gartenfreunde“, sagt Lemken. Am Sonntag besteht sogar die Möglichkeit zum Tauschgeschäft, wenn Melanie Omogiate ihren Samentausch-Stand aufbaut. Ansonsten gilt: Die Preise sind moderat und bieten für jeden Geldbeutel das passende Pflänzchen. Der Erlös der Aktion fließt in die Vereinsarbeit. „Damit können wir zum Beispiel Obstbäume pflanzen“, sagt Lemken. Wobei der Fokus nicht auf der Obsterzeugung liege. „Uns geht es in erster Linie darum, altes Kulturgut zu wahren“, sagt er. Geöffnet ist der Markt an der Uedemer Straße 196 in Bedburg-Hau am 29. und 30. April, jeweils 10 bis 16 Uhr.

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