ISSUM. Es ist bekannt, dass die Gemeinde Issum große Projekte in der Pipeline hat. Dazu gehören der Umbau der beiden Grundschulen, der Neubau einer Turnhalle, die Sanierung des Clubhauses des SV Sevelen inklusive der Umkleiden und die Modernisierung des Rathauses. Bisher wurden sie als Einzelprojekte gehandhabt, nun steht aber möglicherweise eine Veränderung an: Im Rahmen eines Masterplans möchte die Verwaltung die Projekte aufein-ander abgestimmt umsetzen und eine neue Grundschule in Sevelen bauen. Die Politik und die Schulen sind informiert, bevor weitere Planungen erfolgen, entscheidet der Rat am 31. März über das weitere Vorgehen.

Die Vorplanungen für die einzelnen Projekte laufen bereits seit einigen Monaten. „Aber es hat sich gezeigt, dass wir nicht so recht weiterkommen“, sagt Bürgermeister Clemens Brüx. So kam der Verwaltungsvorstand mit einem Masterplan auf, dem eine Aussage des Planers Lukas Stellmann zugrunde liegt. Angesichts massiver Eingriffe in die Bestände der Grundschulen fragte sich dieser, wieso nicht einfach neu gebaut würde. Die Verwaltung stellte der Politik und den Schulen daraufhin ein mögliches, neues Vorgehen vor.

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Neue Grundschule für Sevelen

In Sevelen soll demnach eine neue Grundschule gebaut werden. „Die Schülerzahlen geben das her“, sagt Brüx. Wenn diese fertig ist, könnten die Lehrer und Schüler der Nikolaus-Schule vorläufig dort einziehen und in einem zweiten Schritt die Nikolaus-Schule umgebaut werden. „Die Infrastruktur ist dort deutlich besser und das Flächenpotenzial für einen zukunftsfähigen Um- oder Anbau größer“, sagt er im Vergleich zur Brüder-Grimm-Schule.

Wenn dann irgendwann die Nikolaus-Schule umgebaut ist, sollen die Schüler der Brüder-Grimm-Schule in die neu umgebaute Nikolausschule ziehen. Das ist jedenfalls eine Möglichkeit, denn: „Welche Schule langfristig nach Sevelen ziehen würde, steht noch offen.“ Eine neue Grundschule brauche aber auch eine neue Turnhalle. Die ohnehin geplante Halle könne daher auf derselben Fläche gebaut werden. „Dadurch stellen sich manche Fragen nicht mehr.“

In einem letzten Schritt könne die Verwaltung in die Brüder-Grimm-Schule einziehen. „Dann können wir unser Rathaus modernisieren und renovieren.“ Alexander Alberts, Leiter des Fachbereichs 1, ergänzt: „Wenn das Rathaus saniert ist, würden wir wieder zurückziehen. Bis dahin kann man sich auch Gedanken machen, was mit dem leerstehenden Schulgebäude geschieht.“

Viele Vorteile

Die Verwaltung betont die Vorteile, die durch ein solches Vorgehen entstehen würden. Die Verknüpfung der Maßnahmen nutze Synergien und helfe dabei, alle Pläne personell und finanziell zu schultern. Ohne ein solches Vorgehen müsse man wesentlich stärker auf Container setzen, wie sie bereits für die Nikolaus-Schule im Einsatz seien. Das würde die Kosten jedoch in die Millionen treiben, auch die Verfügbarkeit der Container und der richtige Platz für sie wären offene Fragen. Brüx: „Das Schöne ist: Bei einem Neubau brauchen wir kaum Kompromisse einzugehen.“ Auch der Schulbusverkehr würde reduziert werden können, ebenfalls ein kostspieliges Unterfangen. „Wir würden auch den Wohnstandort Sevelen stärken, ohne die Issumer zu schwächen“, fasst Brüx zusammen.

Erst wenn der Rat grünes Licht gibt, sollen die Pläne zunehmend konkretisiert werden. Fest steht derzeit noch nichts. „Wir können Standorte und Zeitrahmen noch immer anpassen“, gibt Thomas Schwolow, Leiter des Fachbereichs 2 im Bauamt, Beispiele. Es sei der perfekte Zeitpunkt, alles gesamt zu betrachten. Die Tendenzen der Politik und der Schulleitungen sind laut der Verantwortlichen bisher jedenfalls positiv.

Die SPD-Fraktion schlug zudem einen eigenen Ausschuss für den Masterplan vor. „Damit können wir uns anfreunden“, bestätigt Brüx. Alle Ausschüsse und Fachbereiche seien an den Maßnahmen beteiligt, daher sei es sinnvoll, die Beteiligten in einem Team zu bündeln.

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