ISSUM. Hinter den Brauerei-Toren rumort es: „Für 183 Menschen ist der Job in der Altbier-Brauerei Diebels in Issum zur Zitterpartie geworden. Die Stimmung schlägt jetzt um: Frust und Wut schäumen hoch“, sagt Claudia Hempel von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Grund: Die Konzernspitze der Brauerei habe sich auch nach mehr als einem Monat „keinen Millimeter auf die Beschäftigten in Issum zubewegt“.

Als Geschäftsführerin der Brauerei-Gewerkschaft NGG Krefeld-Neuss erwartet Claudia Hempel für den morgigen Dienstag, 3. Oktober, einen lautstarken Protest: Am Tag der Deutschen Einheit wird es vor der Diebels-Brauerei in Issum einen Aktionstag geben. Zu der „Diebels-Demo“ aufgerufen haben die Mitarbeiter-Vereinigung „Wir sind Diebels“ und die Gewerkschaft NGG. Der Start ist symbolisch: Es geht um 11.55 Uhr los. Denn das sei die aktuelle „Diebels-Zeit“ – nämlich „5 vor 12“.

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“Wir sind Diebels”

„Vom Brauer bis zur Laborantin, von der Flaschen- und Fassabfüllung bis zum Sekretariat – die Diebelsianer machen ihrem Ärger Luft: Wir erwarten einen ‚Diebels-Donner‘, der bis in die Konzernleitung zu hören sein wird“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss. Zusammen mit der Mitarbeiter-Vereinigung „Wir sind Diebels“ und dem Betriebsrat will die Brauerei-Gewerkschaft NGG einen „Diebels-Status Issum“ geben und aktuelle Forderungen an die Konzernleitung platzieren.

Mit den Füßen abstimmen

„Wer den Diebels-Beschäftigten den Rücken stärken will, soll unbedingt kommen: Von Altbier-Freunden bis zu politisch Engagierten – die Botschaft an die Konzernspitze muss laut und stark sein. Wir sind an dem Punkt, wo auch beim Bier mit den Füßen abgestimmt werden muss“, so Claudia Hempel. Es gebe Getränke von Coffee-Bikes und Kuchen zum Null-Tarif. Dazu natürlich Diebels. Und fürs Auge: „Diebels-Flitzer“ der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaften (DTM). Mit dabei sein werden unter anderem Issums Bürgermeister Clemens Büx, Mohamed Boudih als nordrhein-westfälischer Landeschef der Gewerkschaft NGG und der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Stefan Röper.

Denn entscheidend sei, jetzt „das Optimum für die Diebels-Belegschaft in Issum herauszuholen“. Dabei werde der Ton härter. Denn noch immer zeige die belgische Unternehmensgruppe Anheuser-Busch InBev „keinen Funken soziales Bewusstsein“. Die „Issumer Taktik“ der Konzernspitze der weltweit größten Brauerei-Gruppe sei offensichtlich ein „Zappeln- und Am-langen-Arm-verhungern-Lassen“. „Aber genau dieses fiese Spiel machen wir nicht länger mit“, so Hempel.

Großes Bild: Wollen nicht teilnahmslos abwarten: (v.l.) Bürgermeister Clemens Brüx, Thomas Engelsiepen, Claudia Hempel und Dr. Herbert Grimberg. NN-Foto (Archiv): Thomas Langer

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