KKLE: Sascha Sartor komplettiert Führungsspitze

Der 47-Jährige bildet gemeinsam mit Holger Hagemann die Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft, die 2019 1,26 Millionen Euro Gewinn machen konnte

KREIS KLEVE. Die Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE) ist wieder komplett: Sascha Sartor bildet seit dem 1. Juli zusammen mit Holger Hagemann das Team der Geschäftsführung der KKLE und der Tochtergesellschaften. Der 47-Jährige sei Kaufmann und Ökonom „aus Überzeugung“, we Sartor selbst sagt, und verfügt über eine langjährige und breite Erfahrung im Gesundheitswesen. Seit 2006 war er bereits in Kliniken als Geschäftsführer unterwegs, zuletzt im bayerischen Starnberg. Hagemann ist bereits seit 2018 für die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft tätig, deren Geschäftsführer er seit September 2019 ist.

Sartor, der ursprünglich aus Rheinland-Pfalz kommt und jetzt in Rees-Haldern lebt, suchte beruflich eine neue Herausforderung, die aber auch mit seinem familiären Leben vereinbar sein sollte. Beides, so glaubt Sartor, habe er am Niederrhein gefunden. Harald Schmidt, Vorsitzender des Aufsichtsrates der KKLE, sieht in Sartor und dem Zweigespann zusammen mit Hagemann die richtige Wahl: „Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass wir mit der neu formierten Geschäftsführung auf die gute Arbeit der vergangenen Jahren aufbauen und die Zukunft unseres Verbundes richtungsweisend gestalten werden.“

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Der vergangene Geschäftsjahr konnte die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft mit einem Gewinn von 1,26 Millionen Euro abschließen. Insgesamt betrug der Jahresumsatz 220 Millionen Euro. Den größten Anteil an Umsatz und Gewinn haben dabei das Katholische Karl-Leisner-Klinikum mit seinen vier Krankenhausstandorten in Kleve, Kevelaer, Goch und Kleve sowie das Katholische Alten- und Pflegehilfenetzwerk (KAN) mit mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren. „Die positive Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit. In einem herausfordernden Umfeld ist das ein herausragendes Ergebnis“, meint Sartor. Ein Grund dafür war auch, dass sich mit mehr als 184.000 Patienten so viele wie nie zuvor 2019 am St.-Antonius-Hospital in Kleve, am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch, am Marienhospital in Kevelaer und am St. Nikolaus-Hospital in Kalkar behandeln ließen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich – einen Zuwachs von fünf Prozent.

Noch kein Normalbetrieb

Den guten Weg möchte die KKLE weiter fortsetzen. Angesichts der immer noch nicht überstandenen Coronavirus-Pandemie sei es aber schwer, einen verlässlichen Vorausblick zu geben. „Wir sind noch immer nicht wieder im Normalbetrieb“, sagt Hagemann, „die Wiederaufnahme des regulären Krankenhausbetriebes ist ein organisatorischer Kraft- und Balanceakt. Wir wollen die Patienten der Region bestmöglich versorgen, gleichzeitig müssen wir aber auch auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet sein und ausreichend Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patienten vorhalten. Die aktuell steigenden Infektionszahlen sind ein deutliches Ausrufezeichen.“

Hinzu komme, dass Patienten noch immer nicht dringende Operationen aus Angst vor einer Infektion verschieben. „Dabei ist die Infektionsgefahr im sozialen Leben um einiges größer als bei uns im Krankenhaus“, sagt Sartor. Zurzeit sei es jedoch schwer abzusehen, wann sich die Situation wieder komplett normalisiere. „Eigentlich ist die Auslastung des Krankenhauses im September und Oktober am höchsten. Ob das in diesem Jahr auch so sein wird, wird sich erst noch zeigen“, meint Sartor.

Fieberambulanz war die richtige Entscheidung

Die Einrichtungen der KKLE hätten die Coronavirus-Pandemie bis dato aber gut bewältigt. Dabei sei es auch die richtige Entscheidung gewesen, bereits am 29. Februar die seit dem 17. Mai wieder geschlossene, aber auf Abruf jederzeit wieder bereitstehende Fieberambulanz zu eröffnen. „Unsere Fieberambulanz hat sich vor allem in den Wochen der größten Unsicherheit bewährt“, sagt Hagemann. Etwa 2500 Patienten hätten sich insgesamt testen lassen. Die Kosten in Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrages trägt das Klinikum selbst. Die Auslastung der Krankenhäuser lag in der Hochphase der Corona-Krise bei etwa 50 Prozent. Mittlerweile steigt sie wieder stark an.

Die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft möchte trotz allem an ihre positive Entwicklung weiter anknüpfen. „Schwarze Zahlen sind bei uns aber kein Selbstzweck. Wir investieren in die Versorgung. Jeder Euro, den wir verdienen, kommt direkt unseren Patienten und Bewohnern zugute“, sagt Sartor. Als Katholisches Krankenhaus habe man diese Verpflichtung gegenüber der Region. „Um Krankenhäuser zu betreiben, müssen wir aber Geld verdienen, das wir wiederum in Steine und Beine reinvestieren“, sagt Sartor. Dafür sei auch wichtig, sich als Arbeitgeber gut im Markt zu positionieren, um attraktiv für Ärzte und Pfleger zu sein. „Wir werden unsere Anstrengungen in dem Bereich – von flexiblen Arbeitszeitmodellen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zur individuellen Personalentwicklung – massiv verstärken“, sagt Sartor.

Hohe Investitionen

Die KKLE investiert zudem kräftig in den Ausbau von Einrichtungen. Für den Umbau-, Neu- und Teilneubau stationärer Pflegeeinrichtungen nimmt das Katholische Alten- und Pflegehilfenetzwerk am Niederrhein (KAN) 30 Millionen Euro in die Hand. Zu den größten Maßnahmen gehören der Neubau des Hildegardis-Haus im Park des Gocher Wilhelm-Anton-Hospitals, der Umbau des Franziskushauses in Kleve sowie der Bau des stationären Hospizes in Donsbrüggen, der im Frühjahr 2020 gestartet ist. Alle Baumaßnahmen sollen 2021 abgeschlossen werden.

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