Trasse A-Nord: Amprion startet Probebohrungen

Sondierungsarbeiten an acht Punkten im Kreis Kleve

KREIS KLEVE. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat in dieser Woche in Nord­rhein-Westfalen mit Probebohrungen für die neue Gleichstromverbindung, die Trasse A-Nord, begonnen. Die Leitung soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie von Emden aus nach NRW bringen. Ziel der Bohrungen ist es, die Bodenbeschaffenheit im Planungsraum frühzeitig zu kennen.

Die Trasse A-Nord beginnt in Emden, führt übers Münsterland nördlich von Hamminkeln nach Rees, wo sie bei Haffen den Rhein in einem Tunnel quert. Danach verläuft sie vorbei an Kalkar, Uedem, Sonsbeck und Kevelaer, zwischen Geldern und Issum hindurch nach Kerken und weiter in Richtung Kempen. Im Raum Kaarst/Meerbusch soll schließlich ein Konverter gebaut werden, der den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom unwandelt.

-Anzeige-

Informationen über Bodenbeschaffenheit

Insgesamt 23 Bohrpunkte steuert Amprion zunächst in Nordrhein-Westfalen an. Amprion wählte die Stellen gezielt aus, um die verschiedenen Bodenarten früh zu kennen. „Obwohl der Trassenkorridor noch nicht feststeht, müssen wir jetzt schon so viele Informationen wie möglich sammeln, um unsere Planung voranzubringen. Der Boden, in dem wir später unsere Kabel verlegen, spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle“, sagt Amprion-Mitarbeiter Elmar Aufderbeck, beim Projekt Trasse A-Nord zuständig für den Erdkabelbau.

Derzeit sind in der Region kleine Bohrfahrzeuge unterwegs. Die Sondierungen werden eine Tiefe von fünf bis sieben Meter erreichen. „Wir haben darauf geachtet, dass wir die Bohrungen möglichst am Rand der betroffenen Flächen vornehmen. Dann können die Kleinraupenfahrzeuge die geplanten Sondierungspunkte über Straßen und Wege besser erreichen. Im Einzelfall wird es dazu aber auch noch eine Abstimmung mit den Eigentümern und Pächtern geben“, sagt Aufderbeck. Bis etwa Ende kommender Woche werden die Baugrunduntersuchungen laufen.

Bohrungen zwischen Appeldorn und Kerken

Nach Bohrpunkten im Raum Borken sind rechtsrheinisch auf Reeser Gebiet keine Untersuchungen notwendig. Dafür finden sich von den 23 Bohrpunkten in ganz NRW gleich acht linksrheinisch im Bereich zwischen Appeldorn und Kerken. Die Bohrpunkte sind: zwischen Appeldorn und Marienbaum, südlich der B57 bei Kehrum, zwischen Uedemerbruch und Marienbaumer Straße, nahe der L362 zwischen Kapellen und Hamb, südöstlich von Hartefeld, zwischen L66 und Poelycker Weg, zwischen Geldern und Kerken auf Höhe Kleinholthuysen sowie nördlich von Aldekerk nahe der Issumer Straße.

Derzeit befindet sich die Trasse A-Nord noch mitten in der Bundesfachplanung. An deren Ende genehmigt die Bundesnetzagentur einen 1.000 Meter breiten Korridor. Diese Entscheidung soll Ende kommendes Jahres fallen. In dem Korridor verläuft dann die 24 Meter Breite Erdkabeltrasse. Mit dem Baubeginn der Trasse rechnet Amprion im Jahr 2023.

Mehr zum Thema:

Stromtrasse A-Nord: Bürger fordern mehr Informationen

Neue Stromtrasse quert bei Rees den Rhein

Vorheriger ArtikelMit Aktion „Kevelaer blüht auf“ die Stadt verschönern
Nächster ArtikelPolizei erwartet erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen