Die neue Magnetresonanztomographie zeigen (v. l.) Dr. Angelika Mosch-Messerich, Dr. Johannes Hütte, Holger Hagemann, André Glardon und Stefanie Zahn (MTRA von medneo). NN-Foto: Anastasia Borstnik

EMMERICH. Nach neunmonatiger Bauphase ist sie nun fertig, die neue Radiologie-Abteilung des St.-Willibrord-Spitals in Emmerich. Sie ist nun mit einem neuen radiologischen Betreiberkonzept der Firma „medneo“ aus Berlin versehen. Die Firma hat im Spital eine hochmoderne Diagnostikplattform (MRT, CT, Röntgen, Durchleuchtung) aufgebaut, die gestern offiziell eröffnet wurde. Damit soll das Emmericher Krankenhaus als Vorreiter in Deutschland fungieren.

Unter dem Stichwort „Radiology as a Service“ übernimmt medneo im Auftrag der Radiologen des Krankenhauses die Bildgebung als Dienstleistung, während die Radiologen des Krankenhauses die medizinischen Bestandteile wie zum Beispiel die Befundung übernehmen. Durch diese Form der Arbeitsteilung und Spezialisierung werden neue Maßstäbe in Effizienz, Prozessmanagement und Qualität gesetzt. „Somit können wir schneller Befunde feststellen und verringern damit die Wartezeit der Patienten“, sagt Holger Hagemann, stellvertretender Geschäftsführer vom St. Willibrord-Spital. „Was vorher 30 Minuten gedauert hat, kann jetzt auf 15 Minuten verkürzt werden. Zudem ist ein Termin noch am selben Tag oder bereits am nächsten Tag möglich“, zählt Dr. Angelika Mosch-Messerich, Chefärztin der Radiologie und Nuklearmedizin im Emmericher Spital, auf. Das geht, weil es jetzt sogenannte Vorbereitungsräume gibt, die sich außerhalb des MR befinden  und wo die Patienten warten können.
Und André Gladon, einer der Gründer von medneo, ergänzt: „Unsere Aufgabe besteht darin, klinische Bilder im Auftrag des Arztes zu erstellen, sodass sich dieser seiner Arbeit und dem Patienten widmen kann.“ Und er betont: „Wir sind kein Lieferant von medizinischen Geräten, sondern betreiben die Bilddiagnostik, auch ohne medizinische Kompetenz, vor Ort. Wir optimieren technisch-administrative Prozesse.“ Dafür arbeiten 15 Mitarbeiter der Firma am Standort Emmerich.  Aber nicht nur neue Geräte wurden angeschafft. „Damit sich die Patienten wohlfühlen, gibt es auch neue Lichtkonzepte“, erzählt er. Hinzukommt ein seperater Raum für die Betten, die ehemals im Flur stehen mussten. Auch der Boden ist in dunklen Holztönen gehalten. „Es gibt keinen klassischen Klinikboden mehr. Der Wohlfühlaspekt steht bei uns an erster Stelle“, so Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Spitals in Emmerich. Das der Weg dahin nicht einfach war, wissen alle Beteiligten. „Es war für uns eine große Herausforderung, die Umgestaltung der Radiologie während des laufenden Prozesses vorzunehmen“, erinnert sich  Gladon noch. Insgesamt sind über eine Million Euro in den Bau geflossen und zwei weitere Millionen für die Anschaffung der neuen Hightech-Geräte. „Leider mehr als erwartet“, ergänzt Hagemann. Dennoch ist man optimistisch: „Ich bin von der neuen Technik sehr angetan“, sagt Mosch-Messerich. „Vorher reichten acht Stunden Arbeitszeit nicht aus, um sich um die Technik und den Patienten zu kümmern. Mit medneo ändert sich das. Aber weil es ein Projekt im Prozess ist, dauert es noch eine Weile, bis sich alles eingespielt hat. Wir sind aber auf einem guten Weg.“ Für das Projekt haben beide Partner eine langfristige Kooperation von zehn Jahren vereinbart.

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