Stolperstein-Initiative Goch eröffnet neue Ausstellung

Ab dem 9. November: Erinnert wird an die Vertreibung der jüdischen Bürger

GOCH. Die Gocher Stolpersteininitiative (Initiative Gocher Bürgerinnen und Bürger zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aus Goch) wird am 9. November die Ausstellung „Die Heimat vertreibt ihre Kinder“ zu Flucht und Vertreibung jüdischer Bürger aus Goch im Foyer des Rathaus eröffnen.

Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Eine Frage, auf die es viele Antworten gibt. Doch hinter allen steckt: Menschen suchen für sich und ihre Familie ein besseres Leben, weil in ihrer Heimat die Lebensbedingungen unerträglich sind. Diskriminierung, Verfolgung, Krieg, wirtschaftliche Not – alles Gründe für Menschen, ihre Heimat zu verlassen.

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Aktuell befinden sich weltweit nach Auskunft der UNO-Flüchtlingshilfe (UNHCR) etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben. Zu einem Blick in die Geschichte von Verfolgung, Flucht und Vertreibung lädt die Gocher Stolperstein-Initiative mit der Ausstellung „Die Heimat vertreibt ihre Kinder – Flucht und Vertreibung jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Goch“ ein. Die von Ruth Warrener erarbeitete Ausstellung wird am 9. November eröffnet und bis zum 14. Dezember im Foyer des Rathauses zu sehen sein. Ruth Warrener ist Geschichtslehrerin an der Gesamschule Mittelkreis und erforscht seit vielen Jahren (teilweise mit Schülerinnen und Schülern) die Geschichte der Gocher jüdsichen Familien in der NS-Zeit.

Die Ausstellungseröffnung beginnt am Montag, 9. November, um 18 Uhr, mit einem Gedenken an den Novemberpogrom (so genannte Reichskristallnacht) am Synagogenmahnmal in der Herzogenstraße. Um 19 Uhr referiert Gerhard Greiner aus Dinslaken im Rathaus zu „Flucht und Vertreibung – gestern und heute“. Gerhard Greiner war 20 Jahre Flüchtlingspfarrer im Kirchenkreis Dinslaken und ist im Vorstand des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge in Düsseldorf. Im Anschluss besteht  Gelegenheit, die Ausstellung zu erkunden und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Stolpersteininitiative weist jetzt schon daraufhin, dass die nächste Stolpersteinverlegung am Montag, 14. Dezember, ab 14 Uhr, stattfinden wird. Es werden weitere 20 Stolpersteine an verschiedenen Orten in Goch verlegt. Die Verlegung der Stolpersteine wird allein aus Spenden finanziert. Für einen Stolperstein entstehen Kosten von 120 Euro. Die Gocher Stolperstein-Initiative bittet weiterhin um Spenden auf das Konto des Gocher Heimatvereins, Stichwort „Stolperstein“.

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