GELDERN. Lange mussten sie die Spannung aushalten, nun soll sie sich endlich lösen: Im Bürgerforum der Stadt Geldern sind alle Teilnehmer des Lesewettbewerbs „Leselöwen suchen den Lesekönig“ zusammengekommen, um ihn zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Auch ihre Familien sind dabei, um diesen Nachmittag mit ihren Kindern und Enkeln zu feiern. Auf dem Programm steht aber nicht nur die Bekanntgabe der diesjährigen Gewinner, sondern auch zahlreiche Präsentationen der teilnehmenden Klassen.
Die Zahl kann sich sehen lassen: 420 Kinder haben dieses Jahr im Rahmen des Wettbewerbs eifrig gelesen und gequizzt. Dabei haben sich unzählige Talente offenbart, von denen einige in den nächsten eineinhalb Stunden ganz offiziell geehrt werden sollen. „Begeistert“ vom Engagement zeigt sich auch Andreas Gansen, Filialeiter der Sparkasse Krefeld in Geldern, der als Moderator durch den Nachmittag führt. In seiner kurzen Rede hebt er hervor, warum das Lesen so wichtig ist und welche Vorteile es bietet. Nicht nur fördere es nämlich die Fantasie, sondern auch die Bildung, Sprach- und Sozialkompetenz, die Konzentration sowie das Empathievermögen. „Der Horizont wird erweitert“, fasst Gansen zusammen. Ganz zu schweigen davon, dass ein gutes Buch Stress reduziert.
Und um genau diesen zu vermeiden, leitet Gansen anschließend zu den vorbereiteten Präsentationen hin, um zeitnah die erneut aufsteigende Spannung zu lösen. Zuvor folgen allerdings noch ein paar letzte Worte: „Alle, die teilgenommen haben, dürfen sich als Sieger fühlen“, betont er im Namen der Jury. Aber wie das bei so einem Wettbewerb nun mal sei, verlange das Konzept ein eindeutiges Ergebnis. „Damit hat man es uns aber wirklich schwer gemacht.“ Nachdem er noch ein paar lobende Worte an die engagierten Lehrkräfte gerichtet hat, geht das Programm auch schon los und die Schüler der Marienschule Kapellen treten nach vorne.
Mit Instrumenten und ihren Stimmen – mal solo, mal im Einklang, dann im Kanon – tragen sie ein Lied über „Die unlangweiligste Schule der Welt“ vor, in dem sie in drei Perioden verschiedene Themenschwerpunkte musikalisch umsetzen.
Die St. Adelheid-Grundschüler haben ihrerseits einen Stop-Motion-Film über eine Szene aus „Tritt ein, wenn du dich traust“ vorbereitet. Dafür haben sie nicht nur ein eigenes Drehbuch geschrieben, sondern auch die Kulissen selbst gemalt.
Dann sind schon die Viertklässler der St.-Luzia-Grundschule an der Reihe. Sie haben gleich vier Trailer zu vier verschiedenen Büchern im Gepäck. Ihnen gelingt es noch ein letztes Mal, mit atmosphärischen Einblicken im Kinoformat Lust auf die Abenteuer zu machen.
Nun ist die St.-Michael-Grundschule an der Reihe, ihren Realfilm zum Buch „Fonk“ zu präsentieren. Von der Regie bis zu den Schauspielern blieb alles in Schülerhand. Das gilt folglich auch für die Umsetzung des Themas, das hinter dem Film steht: „Stoppt Mobbing“, dazu rufen die Schüler am Ende auch noch einmal direkt auf.

Die diesjährigen Sieger

Halbzeit. So stark die Präsentationen auch waren: Noch immer wollen alle wissen, wer denn nun die diesjährigen „Lesekönige“ sind. Ohne weitere Umwege und Schnörkel geht es nun genau darum. Anton Holzkamp darf sich die Krone für die Albert-Schweitzer-Schule aufsetzen, Lene Louise Wiegmann ist Lesekönigin an der At. Antonius-Schule, an St. Martini in Veert regiert nun Eva Peters, St. Luzia begrüßt Jarno Lubberich als amtierenden Lesekönig, in St. Adelheid hat Johanna Scharifi das Rennen gewonnen, in der Marienschule lautet der Name des Lesekönigs Noam Kirchner, in der Michaelschule konnte sich Jakob Ziffels durchsetzen und in der Gelderlandschule hört die neue Lesekönigin auf den Namen Johanna. Neben dem wohlverdienten Applaus nehmen die acht ein Buchgeschenk von Bücher Keuck sowie einen Bleistift mit vergoldeter Krone entgegen, gestiftet vom Juwelier Link.
Wo das Geheimnis nun endlich gelüftet ist, kann es mit den Präsentationen weitergehen. Die Gelderlandschule präsentiert einen gelungenen Rap über die diesjährigen Sieger, warum lesen so klasse ist und über ihre eigene Schule.
Wild wird es dann mit der Albert-Schweitzer-Grundschule. „Bei uns fliegen gleich Wurfgeschosse“, kündigen die Schüler an. Das Versprechen erfüllt sich schnell, als sie eine Szene aus „Monsterjagen für Anfänger“ präsentieren. Nach einem mit selbstgebastelten Plakaten unterstützten Vorleseteil kommt der schauspielerische Part, in dem sich vier junge Frauen mutig einer Horde „Monster“ stellen, die ihre kostümierten Mitschüler mit ebenso viel Spaß darstellen wie die Kriegerinnen ihre eigene Rolle.
Lyrisch gehen es die St. Antonius-Grundschüler an: Sie tragen ein Gedicht über die „Unlangweiligste Schule der Welt vor“, mit dem sie dem Publikum auch einige Weisheiten mit auf den Weg geben.
Nun ist es an den Schülern der St.-Martini-Grundschule Veert, für den würdigen Abschluss der Präsentationen zu sorgen: Das tun sie mit Bravour: In einem szenischen Spiel erwecken sie „Plötzlich wach. Mit der Queen ne Kutsche kapern“ zum Leben. Wenn die Erzählerin nicht gerade vor lebhafter Kulisse die Geschichte vorantreibt, wird sich in der Bibliothek geprügelt, ein Einbrecher abgewehrt oder ein Feuer im Thronsaal simuliert – alles im fliegenden Wechsel.

Das sind die Quizsieger

So verfliegt die Zeit in Windeseile und die Siegerehrung nähert sich ihrem Ende. Das heißt im Klartext: Die Quiz-Sieger werden bekanntgegeben, die sich neben einer Urkunde noch über ein Büchergeschenk freuen können. Andreas Gansen betont: „Es war teils mega eng. Es gab manchmal nur einen Punkt Unterschied.“
Die Gewinner im Überblick: Aaron Steinert (St.-Michael-Grundschule), Jayden (Gelderlandschule), Pauline Meerkamp (St.-Martini-Grundschule), Mila Oertel (St.-Adelheid-Grundschule), Timo Linßen (St.-Antonius-Grundschule), Henry Reschwamm (Albert-Schweitzer-Grundschule), Ella Horstmann (St.-Luzia-Grundschule) und Mika Reinke (Mariengrundschule). Und wie steht es um die Platzierung der Schulen? Über den 3. Platz kann sich die Gelderlandschule freuen und direkt ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro entgegennehmen. Den 2. Platz und damit 300 Euro hat sich die St.-Antonius-Schule in Hartefeld redlich verdient. Dann wird es noch ein letztes Mal spannend: Platz 1 und damit 500 Euro hat sich die St.-Michael-Schule erquizzt. Weil aber alle ihr Bestes gegeben haben, werden noch die übrigen Quizzer mit einer Urkunde belohnt.
Damit findet der diesjährige Vorlesewettbewerb ein Ende – Fortsetzung folgt!
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