KAPELLEN. Viele tolle Geschichten und spürbarer Lesespaß erwartete die Jury im Rahmen der „Leselöwen suchen den Lesekönig“-Tour an der Mariengrundschule in Kapellen. Sie war der 6. Halt in diesem Jahr und wartete mit einer Besonderheit auf: Es standen gleich fünf hochkarätige Vorlesebeiträge auf dem Programm, die die Entscheidungsfindung zu einer schwierigen Aufgabe machten.

Den Anfang machte Vincent Usadel, der aus „Die unlangweiligste Schule der Welt“ von Sabrina J. Kirschner vorlas. Mit einer spannenden Stelle, einem lebendigen Einstieg und guten Betonungen sorgte er für einen mehr als gelungenen Auftakt.

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Eine starke Fortsetzung präsentierte Philipp Kämpfer, der sich für „Die Tierpolizei. Macht euch nicht zum Affen“ von Anna Böhm entschieden hatte. Er trug seine Passage nicht nur selbstsicher vor, sondern belebte die Szene auch durch gelungene Betonungen.

Mika Reinke hielt ebenfalls „Die Tierpolizei“ in Händen, als sie ihren gut vorgelesenen Vortrag begann. Sie bestach darüber hinaus mit ihrem Gespür für lebendige, griffige Charaktere.

Aus „Die Tierpolizei“ gelesen hat danach auch Noam Kirchner, der es mit unterschiedlichen Interpretationen für die verschiedenen Charaktere verstand, seine Zuhörer bestens zu unterhalten.

Dann war auch schon die letzte Vorleserin an der Reihe: Clara Gashi las sich mit viel Spaß an der Sache und – auch was die Lesetechnik anging – konsequent stark durch ihre Passage aus „Die Tierpolizei“.

Den Abschluss machte das Quiz: Hier gaben Mia Klaaßen und Mika Reinke (beide Montessori-Klasse 4) sowie Klara Aengenheyster und Jannes Heußen (beide Regelklasse 4) alles für ihre Schule. Wie das Ergebnis ausgefallen ist, das zeigt sich allerdings erst auf der Abschlussveranstaltung im Bürgerforum.

Unterschiedliche Vorbereitung

Die Vorbereitung auf den Wettbewerb fiel in den Regel- und Montessoriklassen unterschiedlich aus. Kerstin Bückers, Lehrerin der Regelklasse „Eulenklasse“ 4, kommt dabei nicht nur auf die vorgeschriebene Lesezeit zu sprechen: „Ich habe das große Glück, einen ehrenamtlichen Helfer zu haben, Alfred Schmitz. Er liest einmal pro Woche ein bis zwei Stunden mit den Kindern.“

Im Rahmen des Wettbewerbs haben alle Kinder mindestens zwei Bücher gelesen und Fragen dazu beantwortet. Das taten sie nicht nur über die App Antolin, sie gestalteten auch ein eigenes Quiz-Event im Klassenverband. Wer sich dem Wettbewerb stellen würde, das wurde auf freiwilliger Basis entschieden. Wer wollte, konnte sein Können unter Beweis stellen, die Abstimmung erfolgte im Anschluss.

Bei den jahrgangsübergreifenden Montessori-Klassen sah die Vorbereitung nochmals etwas anders aus, wie Alexandra Besener, Lehrerin der Klasse A, erläutert. Hier wurde der Wettbewerb sowohl in den jahrgangsübergreifenden als auch in den vertiefenden Fachunterricht der einzelnen Jahrgänge integriert. „Wir haben Lesetagebücher angefertigt“, sagt Besener. Darin haben sie viele verschiedene Informationen gesammelt, etwa über die Autoren, die schönsten und traurigsten Stellen, besten Zitate und ihre persönliche Einschätzung zum Buch. „Dann haben es die Kinder den jüngeren Jahrgängen präsentiert.“

Die vom Ministerium vorgeschriebene Lesezeit nutzte man – passend zum Montessori-Konzept – für Lesepaten: Die älteren Kinder lasen den jüngeren etwas vor. So haben am Ende alle Kinder zwei Bücher gelesen. Die drei Leser der Montessori-Klassen wurden schließlich über einen kleinen internen Wettbewerb ermittelt. Keine leichte Aufgabe: „Es wollten fast alle gerne lesen“, erinnert sich Besener.

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