SONSBECK. Für Markus Krebber steht fest: Ohne Ehrenamtler läuft so gut wie nichts. Ob im Sportverein oder bei der Freiwilligen Feuerwehr: „Man braucht Leute, die sich engagieren“, sagt der 30-jährige Finanzwirt. Das gilt seiner Meinung nach auch für die Politik. Zum einen müsse man wieder mehr Menschen dazu bewegen, von ihrem Bürgerrecht Gebrauch zu machen und zu den Wahlen zu gehen. Zum anderen müsse man aber auch mehr Menschen aktiv einbinden. Seit gut einem Monat ist Krebber der neue Fraktionsvorsitzende der Sonsbecker CDU. Und er sieht jede Menge Arbeit auf sich und seine Parteikollegen zukommen.

„Ich finde es sehr bedenklich, wenn unsere Demokratie zunehmend in Frage gestellt wird“, sagt er mit Blick auf rechte Tendenzen. Und da seien natürlich alle Parteien gefordert – man müsse den Menschen zeigen, dass es sich lohnt, sich (zumindest) auf lokaler Ebene einzusetzen und selbst aktiv zu werden. Krebber ist vor über zehn Jahren Mitglied der CDU geworden. 2014 hat er bei den Kommunalwahlen als Direktkandidat seinen Wahlkreis gewonnen, seit 2020 ist er Mitglied des Vorstands und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, seit 2022 zudem stellvertretender Gemeindeverbandsvorsitzender. „Trotzdem muss man immer kritisch bleiben und man muss auch nicht alles gut finden, was auf Bundesebene passiert“, scheut er sich nicht, die Aktionen seiner eigenen Partei auch mal zu hinterfragen. „Letztendlich geht es mir um das, was hier vor Ort geschieht. Es geht darum, was wir für Sonsbeck erreichen wollen“, sagt Krebber.

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Aus Sicht der CDU sei die letzte Bürgermeisterwahl als klare Niederlage zu verbuchen. An den Fähigkeiten von CDU-Kandidat Matthias Broeckmann zweifle er absolut nicht. Man stehe nun vor der großen Aufgabe, die konservative Wählerschaft wieder für Wahlen zu begeistern. Zunächst für die Europawahl. Kein leichtes Unterfangen, befürchtet Krebber. „Für viele Menschen ist die EU-Politik schwer greifbar“, weiß er. Zudem führe man bereits Parteiintern Gespräche über die Kommunalwahlen in 2025. Immerhin hält die CDU aktuell 14 Sitze im Gemeinderat und stellt die absolute Mehrheit, die Fraktion zählt momentan 25 Mitglieder. Auch die Rekrutierung von weiteren sachkundigen Bürgern steht auf Krebbers To-do-Liste.

An Herausfordrungen mangelt es nicht

Für Krebber liegt auf der Hand, dass ein Wechsel an der Fraktionsspitze zwangsläufig auch Veränderungen mit sich bringt. „Mein Vorgänger Josef Elsemann hat die Fraktion 30 Jahre lang geführt und war 40 Jahre Mitglied im Rat. Ich und viele andere kennen es gar nicht ohne ihn“, sagt Krebber, der großes Verständnis dafür hat, dass sich Elsemann aus Altersgründen aus Ämtern und Rat zurückgezogen hat. „Er hat viel geleistet, aber jetzt müssen wir nach vorn blicken und ein gutes Team zusammenstellen“, sagt Krebber.
An Herausforderungen mangelt es aus Krebbers‘ Sicht nicht. „Der Gemeindentwicklungsplan läuft im kommenden Jahr aus. Eine große Aufgabe wird es sein, zu sehen, wie sich der Ortskern attraktiv gestalten lässt und wohin sich die Gemeinde entwickeln will.“ Externe Planungsbüros seien bereits angefragt. Eine weitere „Baustelle“: die Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Energiegenossenschaft. „Da müssen wir jetzt die Weichen stellen und tätig werden“, sagt Krebber.

Für die CDU ebenfalls ein wichtiges Thema: die Sportstätten. „Wir haben hier in Sonsbeck wirklich ein gutes Angebot und das sollten wir sichern und auch weiter ausbauen“, sagt er. Dabei müsse man mögliche Synergieeffekte im Blick behalten. Die Realschule werde gut angenommen, aber die Turnhalle müsse vermutlich in absehbarer Zeit saniert werden. Aus Krebbers‘ Sicht sei es deshalb nicht zu früh, Alternativen anzudenken und vielleicht sogar auf den Neubau einer Dreifachturnhalle zu setzen, die fußläufig zu erreichen wäre. „Die Politik kann diese Dinge nicht im Alleingang entscheiden“, ist seine Meinung. „Man muss diejenigen einbinden und mitnehmen, die es betrifft.“ Natürlich könne der Wähler eine solide Haushaltsführung von Seiten der Gemeinde erwarten, aber wenn man etwas erreichen will, sei es nicht verkehrt „groß zu denken“.

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