VEERT. Als Küchenchef des Straelener Hofs weiß Prinz Sascha I. (Augustin-Kersten), was den Leuten schmeckt. Als jeckes Oberhaupt in Veert nutzt er seine Talente in dieser Session dazu, das bekannte Rezept des närrischen Treibens auf seine ganz persönliche Weise zu verfeinern.

Dabei kommt der amtierende Herrscher ursprünglich gar nicht aus Veert, sondern aus Mecklenburg-Vorpommern. Umso ungewöhnlicher mutet da seine jetzige Regentschaft an, denn: „Wir kennen da oben nur ein bisschen Fasching und der ist eigentlich nur für die Kinder. Daher war der Karneval hier ein leichter Kulturschock für mich“, gibt er mit einem leisen Lachen zu. Den hat er seit seinem Umzug 2007 aber längst verkraftet. Mehr noch: Der Eindruck war bleibend und zwar so sehr, dass er den Karneval heute nicht mehr in seinem Leben missen möchte.

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Kanalisiert hat sich diese nicht mehr ganz so neue Vorliebe in einer mittlerweile sechs Jahre währenden Mitgliedschaft im VVK. „Es ist für mich einfach ein Spaß-Faktor“, erklärt Sascha I. Es sind die Fröhlichkeit und die familiäre Stimmung, die ihm am niederrheinischen Karneval am besten gefallen.

Als Zugezogener kommt natürlich noch die soziale Komponente hinzu: Durch den Verein knüpfte er nach und nach neue Kontakte. An seinem Vereinsleben ist aber auch seine Familie nicht ganz unschuldig: Aktiv im Karneval tätig seien nicht nur seine Frau und seine Schwägerin, auch seine beiden Töchter tanzen in der fünften Jahreszeit fleißig mit. „So kam eines zum anderen.“

Vom einfachen Mitglied zum Regenten

Der Umstand, dass er heute sogar zu den närrischen Blaublütern gehört, ist, wenn man so will, so etwas wie die jecke Variante der „vom Tellerwäscher zum Millionär“-Geschichte. Denn eines schönen Tages, als er und seine Frau gerade in der Küche gestanden hätten, habe er den Entschluss gefasst, selbst einmal Prinz des VVK zu werden. Warum? „Das Amt hat mich total fasziniert“, erzählt er, vor allem in Hinsicht auf den mit dem Amt einhergehenden neuen Blickwinkel. Als man ihn schließlich fragte, war die Sache sofort klar. Sein Ziel hat er damit nun erreicht: Das vormals einfache VVK-Mitglied ist zum ranghöchsten Narren aufgestiegen.

Nicht nur seine Familie und Arbeitskollegen stehen in dieser Zeit voll und ganz hinter ihm. Auch seine sieben „Garde-Köche“ – zu denen sein Sohn zählt – sind mit vollem Körpereinsatz dabei, damit Sascha I. seine Rezeptur für einen gelungenen Karneval in die Tat umzusetzen kann. Gelegenheiten gibt es dafür noch einige: Rund 20 Veranstaltungen warten noch auf seine Teilnahme – und die halten ihn ordentlich auf Trab.
Umso wichtiger ist es ihm, abseits des Berufs- und Vereinslebens die rar gesäten freien Minuten mit der Familie verbringen zu können – am liebsten auf einer Tour mit dem Wohnwagen. Fragt man ihn nach dem Wohin, kommt die Antwort schnell. „Ich brauche in der Regel nur das Wasser“, sagt er.

Oft fällt die Wahl der Familie daher auf die Nordsee in Holland, die den Prinzen wohl auch nach der heißen Karnevalsphase wieder zu sich rufen dürfte. „Da kann man einfach am besten entspannen.“

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