HARTEFELD. Was bereits vor fast 60 Jahren geplant war, hat sich nun erfüllt: Nachdem die frisch sanierte Trauerhalle auf dem Friedhof in Hartfeld bereits im vergangenen September an die Öffentlichkeit übergeben wurde, ist sie mit der neuen Glocke nun endgültig vollendet. Gestiftet wurde sie von den Ortsbürgermeistern Friedhelm Dahl (Hartefeld) und Norbert Clancett (Vernum).

Gegeben hatten die beiden ihr Versprechen bereits im September. Nur dauerte die Suche dann doch etwas länger als geplant. Ein Umstand, den die Hartefelder „Fusionisten“ in die kreative Gestaltung ihres Mottowagens einfließen ließen – inklusive Portraits der beiden Ortsbürgermeister.

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Trauerhalle
Die Glocke erklingt nun über dem Hartefelder Friedhof.

Die nehmen die Sache allerdings mit Humor und sehen darin sogar ein Zeichen dafür, wie viel den Leuten an der Trauerhalle liegt. Umso mehr freuen sich Dahl und Clancett, dass sie ihr Versprechen nun endlich umsetzen konnten.

Eigentlich habe die Glocke ja bereits seit der Errichtung im Jahr 1965 Teil der Trauerhalle sein sollen, verrät Friedhelm Dahl. Verhindert worden sei das jedoch durch finanzielle Schwierigkeiten. So sei damals nur die Hoffnung geblieben, dass sich später vielleicht ein Sponsor finden würde. Erfüllt hat sich diese aber lange Zeit nicht – bis vor wenigen Tagen.
Als man, wie Jürgen Hüsken von der Gelderner Baugesellschaft (GBG) erzählt, bei den vergangenen Reinigungsarbeiten des Kreuzes, in der die Glocke nun hängt, entsprechende Vorarbeiten für eine Installation entdeckt habe, sei auch der Jahrzehnte alte Plan für eine Glocke wieder ans Licht gekommen.

Versprechen gehalten

Eine Idee, die auch Friedhelm Dahl und Norbert Clancett gefiel, die die Glocke daher aus eigener Tasche finanzieren wollten. „Aber das hat leider gedauert“, sagt Dahl über den Prozess, ein passendes Exemplar zu finden. Einen Auftrag bei einem Glockengießer aufzugeben, sei keine Option gewesen, erklärt Hüsken: zu aufwendig, zu teuer.
Als die „Fusionisten“ für ihren Karnevalswagen dann eine echte historische Glocke verwendeten, keimte die Hoffnung auf, sich ebenjene für die Trauerhalle zu sichern. Gepasst hätte es aus Sicht der Verantwortlichen, schließlich soll diese einmal Teil einer Klosterkapelle gewesen sein. „Aber sie war unverkäuflich und eine Dauerleihgabe war auch nicht möglich“, erläutert Clancett. So blieb nur der Weg über das Internet.

Hier wurden sie nach längerer Suche endlich fündig: Die Glocke ist aus Bronze gearbeitet, 3,5 Kilogramm schwer, 250 Millimeter breit, 280 Millimeter hoch und verziert mit der Pilgermuschel des heiligen Jakobus sowie einem Engel.

Angebracht wurde sie über eine Drehleiter unter Mithilfe der örtlichen Feuerwehr. Feierlich gesegnet wurde die Glocke zuletzt durch Pfarrer Peter Hennesen. Nun soll sie in Zukunft zu Beerdigungen auf dem Hartefelder Friedhof erklingen.

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