KAPELLEN. Der Wandel der Kitalandschaft in und um Geldern setzt sich weiter fort. In Kapellen fand vergangenen Donnerstag der Spatenstich für das neue Zuhause der Kita St. Georg statt. Sie wird zukünftig ihren Platz gegenüber der Mariengrundschule einnehmen.

Zwischen 70 und 75 Kinder sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 mit ihren Erzieherinnen um Leiterin Sabine den Drijver in ihre neue, von der katholischen Kirchengemeinde betriebene Kita einziehen.

-Anzeige-

Wie die Konzeption aussieht, darüber informierte Jutta Kentgens-Rauer von der Gelderner Baugesellschaft (GBG) als Projektverantwortliche. „Es wird eine Werkstatt-Kita“, sagte sie. Während die Kleineren ihren Alltag also in einer Art Nestgruppe verbringen, können die Größeren sich freier in sogenannten Funktionsräumen bewegen. Mit dem Neubau kommt bald eine weitere Gruppe hinzu.

Auf dem langen, schmalen Grundstück, das ausreichend Bewegung ermöglichen soll, wird das Kitagebäude in einer Holzbauweise errichtet. Hinzu kommt ein begrüntes Dach mit einer Photovoltaik-Anlage. Pultdächer, die mit einer geneigten Dachfläche daherkommen, sollen für eine zusätzliche Ebene sorgen. „Durch sie haben wir die Möglichkeit, in den Gruppenräumen eine Galerie einzubauen, damit die Kinder auch Treppen steigen lernen und eine Ausweichebene haben“, sagte Kentgens-Rauer. Ein Bistro und überdachte Terrassen runden den Neubau ab. Damit dieser bedarfsgerecht ausfällt, war den Verantwortlichen auch der Kontakt zu und die Absprache mit den zukünftigen „Bewohnern“ wichtig.

Bürgermeister Sven Kaiser hofft seinerseits darauf, dass durch die Nähe zur Schule eine fruchtbare Zusammenarbeit entsteht, zum Beispiel in Form von Projekten.
GBG-Geschäftsführer Thomas Mutz hob beim Spatenstich nicht nur den ökologischen Aspekt des Baumaterials hervor, sondern auch den Vorteil der seriellen Bauweise: „Das heißt, die Werksplanung dauert zwar ein bisschen länger, aber dann geht es auf der Baustelle schnell voran.“ Wenn der Bau beginne, könne das Gebäude innerhalb weniger Wochen errichtet werden.

Bis dahin dauert es allerdings noch eine kleine Weile. Für die nächsten vier Wochen steht zunächst die Ausschreibung für Fassade, Dach und Fenster an. „Sie geht diese Woche raus“, sagte Mutz. Mehr als 30 Firmen habe man in diesem Kontext angeschrieben. Die Gesamtkosten des Baus inklusive Ausstattung schätzt Mutz auf rund fünf Millionen Euro.

Umbau der Kitalandschaft

Die Kita in Kapellen ist nur ein Baustein des Plans, die Kitalandschaft in und um Geldern umzugestalten. Die Planungen dafür laufen bereits, sagt Markus Grönheim, Beigeordneter für den Bereich Jugend, Familie, Arbeit, Soziales und Integration. Der Grund ist simpel: „Wir brauchen zwingend mehr Kitaplätze.“

Ziel sei es, innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre nicht nur mehr U-3-Plätze zur Verfügung zu stellen, sondern in jeder Einrichtung Kinder von null bis sechs Jahre aufnehmen zu können. Das soll es Eltern ermöglichen, ihr Kind bei Bedarf schon früh in die Kita zu geben, ohne sich dabei über einen Wechsel der Einrichtung Gedanken machen zu müssen.

In Lüllingen möchte man die laufenden Arbeiten im 1. Quartal 2025 beenden, „sodass wir das Kita-Jahr, das am 1. August beginnt, dann laufend mit neuen Plätzen ergänzen können.“

Parallel befasse man sich mit der Planung der Kita im St.-Clemens-Hospital. Hier hofft Grönheim, noch vor den Sommerferien einen Investor zu finden, um danach die Bauanträge einreichen zu können.

Für die Kita St. Raphael an der Schlossstraße soll ab April 2025 der Abriss und Neubau beginnen, sagt Thomas Mutz. Die Besonderheit hierbei: Über der Kita sollen zusätzlich vier bis acht neue Wohnungen geschaffen werden.

Was die Kita St. Adelheid angeht, plant die katholische Kirchengemeinde die Sanierung. Wie Markus Grönheim erläutert, sollen die Kinder im Zuge dessen übergangsweise in eine Containerkita am Brühl in der Nähe des alten Ascheplatzes am Bahnhof ziehen. Wenn die Sanierung abgeschlossen ist, ziehen anschließend die Kinder der St. Raphael-Kita übergangsweise am Brühl ein. Die Arbeiten an der Kita Traumbaum in Hartefeld sind soweit abgeschlossen. Im Bestand bereits umgebaut ist auch die Kita Eskenspfad in Walbeck. Wie Jutta Kentgens-Rauer erläutert, stehen für die Kita am Rodenbusch nur noch ein paar letzte Erneuerungen an. Für die „Drachenhöhle“ an der Uhlandstraße steht die Sanierung noch aus.

Vorheriger ArtikelMehr Unfälle und eine höhere Aufklärungsquote
Nächster ArtikelFestnahme eines bundesweit tätigen Internetbetrügers durch die Kripo Kleve