Rheinbrücke Emmerich: Im Sommer geht’s weiter

Emmericher Rheinbrücke bleibt bis zum Abschluss der zweiten Sanierungsphase einseitig gesperrt

EMMERICH. Die Baugerüste sind längst verschwunden, die Rheinbrücke bei Emmerich erstrahlt wieder in kräftigem Rot. Doch zur Verwunderung vieler Verkehrsteilnehmer sind die Betonbarrieren in der Mitte der Fahrbahn – und somit auch die veränderte Verkehrsführung – geblieben. „Die erste Bauphase ist abgeschlossen“, erläutert Gregor Hürter, Pressesprecher der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen.NRW, auf Nachfrage der NN dazu. Im Sommer soll es weitergehen.

Seit Anfang 2019 hatte Straßen.NRW umfangreiche Sanierungsarbeiten auf der Rheinbrücke durchgeführt. Unter anderem wurden die Hängerseile ausgetauscht und Korrosionsschutzfarbe auf Trageseilen und Pylonen neu aufgetragen. Nach Abschluss der Arbeiten hatten viele erwartet, dass die Brücke für den Verkehr wieder komplett freigegeben werden würde – weit gefehlt. Zwar hatte ein Schild auf die Sanierungsarbeiten „bis Ende 2023“ hingewiesen, dies bezog sich laut Hürter aber „nur auf die erste Bauphase; jetzt folgt die zweite. Dabei wird die Abdichtung zwischen der Fahrbahn und der stählerner Brückenkonstruktion erneuert.“ Zudem erhalten Fahrbahn und Radwege neue Beläge. Auch die Bereiche der Brückenanschlüsse auf der B220 werden beidseitig jeweils bis zur ersten Kreuzung saniert.

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Baustart auf der Rheinbrücke Emmerich nach den Sommerferien

Bis diese Arbeiten beginnen, wird es jedoch noch einige Monate dauern. „Wir befinden uns in der europaweiten Ausschreibung und prüfen derzeit sorgfältig die Angebote“, erläutert Hürter. Bei Straßen.NRW gehe man von einem Baustart nach den Sommerferien aus. Bis dahin wird der komplette Verkehr weiter über die in Fahrtrichtung Emmerich rechte Seite der Brücke geleitet. „Die einseitige Sperrung muss wegen der starken Beschädigung der Parallelfahrbahn bestehen bleiben“, sagt Hürter. Diese sei unter anderem aufgrund der während der ersten Sanierungsphase dort aufgebauten Steiger entstanden.

Aufgrund der erforderlichen Sperrung bleibt eine der beiden Mehrzweckspuren weiter für den Verkehr freigegeben. Um die Belastung an den durch Korrosion geschwächten Hängerseilen zu minimieren, waren beide Mehrzweckspuren der Brücke vor Jahren für den Verkehr gesperrt worden. Vor allem landwirtschaftlicher und Lkw-Verkehr hatten hier für zu große Belastungen gesorgt. Im Zuge der Sanierungsarbeiten waren die Mehrzweckspuren dann wechselseitig wieder freigegeben worden. „Nach dem Austausch der Hängerseile ist auch die einseitige Belastung in der nächsten Zeit kein Problem mehr“, sagt Hürter.

Historie
Die Rheinbrücke bei Emmerich wurde zwischen 1963 und 1965 errichtet und feiert damit im kommenden Jahr ihren 60. Geburtstag. Seit 2002 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz.

Wann genau die zweite Phase der Sanierung starten kann, steht derzeit ebenso wenig fest wie die Dauer. „Den Zeitrahmen werden wir erst nach der Vergabe kennen“, erläutert Hürter. Vergleiche mit ähnlichen Projekten könne man auch nicht ziehen, „jede Brücke ist anders“. Nach Abschluss sämtlicher Arbeiten soll die Emmericher Rheinbrücke laut Hürter „die nächsten 30 Jahre wieder halten“.

Im Zuge der vergangenen Sanierungsarbeiten war es immer wieder zu teils starken Verkehrsbeeinträchtigungen rund um die Rheinbrücke gekommen.

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