EMMERICH. Wer im Laufe des heutigen Vormittags von Kleve nach Emmerich wollte, musste viel Zeit und noch mehr Geduld mitbringen. Die halbseitige Sperrung der Rheinbrücke führte sowohl auf der B220 in beiden Fahrtrichtungen als auch auf dem Oraniendeich zu kilometerlangen Rückstaus und einem Zeitverlust von teils mehr als anderthalb Stunden. Eine Situation, die auch für den Landesbetrieb Straßen.NRW offenbar völlig überraschend kam – dieser hatte mit einer Baustelle für das Chaos gesorgt.

So sieht für Straßen.NRW eine Verkehrslage aus, bei der eine Baustellenampel nicht für Beeinträchtigungen sorgt.
NN-Foto: Michael Bühs

Wie berichtet, wird die Rheinbrücke zwischen Emmerich und Kleve vom 18. bis 21. Januar sowie vom 25. bis 28. Januar aufgrund der vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung der Brücke voll gesperrt. Dies hatte Straßen.NRW vor Weihnachten mitgeteilt. Was der Landesbetrieb jedoch für sich behalten hatte: Bereits heute wurden Arbeiten zur geänderten Fahrbahnführung über die Mehrzweckspur in Fahrtrichtung Kleve während der Bauphase durchgeführt.

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Diese führten noch in der Emmericher Innenstadt zu Rückstaus. Auf der B220 standen die Autos und Lkw bis zur A3, auf der anderen Rheinseite bis Warbeyen Stoßstange an Stoßstange. „Wir können uns nur entschuldigen, dass wir die Öffentlichkeit darüber nicht informiert haben“, sagte Diplom-Ingenieur Stephan Huth, Projektleiter Brückenbau bei Straßen.NRW, „laut der Berechnungen hätte die halbseitige Sperrung an einem Mittwochvormittag keine großen Auswirkungen auf den Verkehr haben sollen.“

Zwischen 10 und 13 Uhr sollten die Arbeiten durchgeführt werden. „Ich war selbst vor Ort, gegen 12.15 Uhr sagten die Kollegen mir, sie bräuchten noch eine Viertelstunde“, berichtete Huth. Tatsächlich aber staute sich noch um 14 Uhr der Verkehr sowohl auf der B220 als auch auf dem Oraniendeich. Laut Huth sei ein Grund für das Verkehrschaos eine falsche Taktung der Baustellenampel auf der Brücke. „Sollte während der Sanierungsarbeiten noch einmal eine halbseitige Sperrung im laufenden Verkehr notwendig werden, müssen wir die Ampeln sicherlich anders takten“, sagte der Projektleiter.

In den kommenden Tagen bleiben die geänderte Streckenführung und die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 50 beziehungsweise 70 km/h bestehen, weitere Sperrungen – weder voll noch teilweise – soll es bis zum 18. Januar aber nicht mehr geben, versichert Huth.

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