Das Team der NN besuchte gemeinsam mit Straelener Bürgermeister Bernd Kuse die Sondervorstellung des diesjährigen Weihnachtsmärchens „Das blaue Licht“ NN-Fotos: Gerhard Seybert

STRAELEN. Mehr als 60 Tonnen Material für Requisiten, Kostüme und das Bühnenbild wurden in den letzten vier Monaten Teil des 37. Straelener Weihnachtsmärchens, das am vergangenen Sonntag seine Premiere feierte. Innerhalb von fünf Tagen wurde „Das blaue Licht“ nach einer Erzählung der Gebrüder Grimm schließlich vor mehr als 8.000 Zuschauern vorgeführt. Auch die NN hatten in diesem Jahr wieder zu einer Sondervorstellung eingeladen und bescherten über 700 Zuschauern einen zauberhaften Märchentag in Straelen.

Eine Burg, ein Bauernhaus, das Haus der Hexe und ein tiefer Brunnen: Gestaltet mit viel Liebe zum Detail und warmen Licht erleuchtet, thronen die Kulissen auf der großen Bühne in der Bofrost-Halle.

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Begrüßt werden die 700 Gäste, darunter auch Straelens Bürgermeister Bernd Kuse und seine Familie, von Norbert Kamphuis, dem Leiter des Märchenteams. In bekannter Manier stimmte er die kleinen und großen Märchenfans mit dem Mitmachsong „Der Gorilla mit der Sonnenbrille“ auf die knapp 90-minütige Vorstellung ein.

Märchen: Geschichten mit Happy-Ends

Seit 1985 inszeniert der Kulturring Straelen (KS) alljährlich ein großes Weihnachtsmärchen- immer mit einem Happy End. „Obwohl jeder das Ende bereits hervorsehen kann, kommen trotzdem wieder über 8.000 Besucher zu uns. Ist das nicht wunderbar?“, so schreibt es Kamphuis auch im Programmheft zur Märchenvorstellung.

Vor allem die Kleinen würden bis zum Ende mitfiebern und hoffen, dass die Geschichte gut ausgehen wird. „Versprochen, wir werden diese Hoffnung in diesem aber auch in den kommenden Jahren nicht enttäuschen“, verspricht der Spielleiter.

Damit am Schluss aber alles wieder gut ist, bedarf es im gesamten Team viel Mühe und Anstrengung, um genau dieses Happy End auf die Bühne zu bringen. „Ganz sicher ist das aber jede Mühe wert“, betont der Spielleiter. „Denn wir spielen ja vor allem für die Kinder und sie sind es, die voller Spannung der Handlung folgen.“

Das blaue Licht

In der diesjährigen Inszenierung geht es um Johann (Johnny Murkovic), einen Soldaten im Ruhestand, der durch seinen jahrelangen, treuen Dienst von seiner Majestät König Grufius (Rudolf Momm) mit dem höchsten königlichen Orden ausgezeichnet wurde. Doch trotz dieser hohen Anerkennung fehlt es Johann an Geld, um seine Ehefrau Käthe (Rebecca Barnick/Elena Handtke) und Sohn Hans (Tobias Velmans) mit Lebensmitteln versorgen zu können.

Das Stück beginnt, als Johann nach erneutem Betteln an der Königsburg von Grufius und seinem Hofmarschall Adelgust (Thomas Derstappen) weggeschickt wird. Parallel dazu erfahren die Zuschauer, dass die Königstochter, Prinzessin Eleonoria (Hannah Janssen), großes Interesse an dem Soldaten-Sohn Hans findet.

Um anderweitig an Geld zu kommen, macht sich Johann derweil auf die Suche nach einer Arbeitsstelle. Nach einer Begegnung mit den Blumengnomen Tratsch und Quetschel im Zauberwald (Marlissa Geick und Rebecca Jordan) geht Johann schließlich zum Haus der Hexe Zwabelora (Kiki Badorrek), die mit ihrer Hexenschülerin Krötella (Ellen Borgmann) auch im Wald wohnt.

Die beiden Blumengnome Quetschel und Tratsch.

Krötella, eine eher tollpatschige Schülerin, wirft versehentlich die Zauberkugel ihrer Lehrerin Zwabelora, welche sich als das blaue Licht entpuppt, in einen Brunnen. Zwabelora ist daraufhin außer sich vor Wut und verbannt ihre Schülerin von ihrem Grundstück.

Johann erkennt die Not der Hexe, als er ihr Haus erreicht und von ihrer verloren geglaubten Kugel erfährt. Für zwei Taler will er für sie in den Brunnen hinabsteigen und die Kugel hochholen.
Leider ist sein Versuch nicht erfolgreich. Mit seinem Fuß bleibt er im Brunnen stecken.

Weil Zwabelora ihr blaues Licht so schnell nicht wiederbekommt, sperrt sie Johann aus Frust und Wut im Brunnen ein, in der Hoffnung, dass er ihr am nächsten Tag endlich die Kugel bringen kann. Der Soldat ist verzweifelt und das Innere des Brunnens kalt und nass.

Rettung ereilt ihn, als er die Zauberkugel mit einem Tuch reibt: Es passiert etwas Unglaubliches! Eine magische Gestalt (Anita Mysor), die das Gewissen des blauen Lichts verkörpert, erscheint mitsamt ihres Helfers (Jeffrey Pache) auf der Bühne.

Das Licht erfüllt jedem einen Wunsch, der im Besitz der Kugel ist. Johann kann dank des blauen Lichts aus dem Brunnen fliehen und macht sich auf den Weg nach Hause. Die Ernüchterung: Er kann seiner Familie weiterhin nichts bieten.

Das Blatt wendet sich

Die Hoffnung: Sein Sohn Hans heiratet Prinzessin Eleonoria. Gemeinsam mit dem blauen Licht kann Johann die Schlosswache (Geoffrey Janssen und Brigitte Janssen) die Prinzessin aus dem Schloss holen und zu sich nach Hause bringen. Doch Zwabelora hat sich gegen ihn verschworen und beschuldigt ihn vor dem König als Dieb und Entführer der Prinzessin.

Johann und das blaue Licht holen die Prinzessin.

Zum großen Finale treffen alle Akteure an Johanns Haus aufeinander. Nachdem die Wahrheit ans Licht gekommen ist, darf Eleonoria ihren Hans heiraten und das blaue Licht wird zum ersten Mal der Herr seiner selbst.

Es ist ersichtlich: Auch dieses Märchen hat erneut strahlende Kinderaugen geweckt und in den Erwachsenen Gefühle von Freude ausgelöst. Die Menge applaudiert, es fliegt goldenes Sternen-Konfetti durch die Theaterhalle. Die Straelener Weihnachtsmärchen bleibt in Erinnerung und alle Aufmerksamkeit richtet sich schon auf die nächste Inszenierung.

Ein Kurzvideo zur NN-Sondervorstellung mit weiteren Eindrücken: https://youtu.be/1poHwagofmM

Nach dem Märchen ist vor dem Märchen

Ab dem 15. Dezember 2024 zeigt das Märchenteam das 38. Weihnachtsmärchen „Das Wasser des Lebens“. Alle kleinen Besucher sind jetzt aufgerufen, am großen Malwettbewerb zum 37. Straelener Weihnachtsmärchen teilzunehmen und Geldpreise im Gesamtwert von 1.150 Euro für ihre Klassen- beziehungsweise Gruppenkassen zu gewinnen. Alle Infos dazu unter www.weihnachtsmaerchen-straelen.de.

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