NIEDERRHEIN. Es sind die „härtesten Tage der Tour“, verrät Andreas Posch. Seit rund anderthalb Monaten arbeiten in den AED Studios in Lint bei Antwerpen, Belgien, die 36 Eiskunstläufer an „No Limits“, der neuen Show von „Holiday on Ice“. Mehrere Stunden täglich stehen sie für die Proben auf dem Eis. Es ist ein sehr kleinteiliges Arbeiten, „jetzt erfolgt der Feinschliff“, sagt Posch, der stellvertretende Tour-Manager. Alle streben nach Perfektion, bis am Mittwoch, 15. November, im Eissport- und Eventpark in Grefrath die Weltpremiere von „No Limits“ startet.
Wiederholung reiht sich an Wiederholung, „die einzelnen Showelemente werden Stück für Stück zusammengesetzt“, erläutert Posch. „Es ist positiver Stress.“ Für alle Mitglieder des Cast sei „alles neu: Kostüme, Technik, Choreografie.“ Doch begegnet man abseits der Eisfläche den Akteuren, wirken alle sehr entspannt. Es überwiegt sichtlich die Vorfreude auf die Premiere. Nervös ist niemand, „es ist eher eine positive Aufregung, dass es endlich losgeht“, sagt Marius, der einzige deutsche Läufer im Cast von „No Limits“.
“Jede Show von ‘Holiday on Ice’ ist anders
Seit vier Jahren ist er Teil der „Holiday on Ice“-Familie und weiß daher: „Jede Show ist anders, es gibt immer etwas Neues.“ Auch Monate nach dem Ende der Tour hatte er immer noch gewisse Elemente der vorangegangenen Show „Supernova“ im Kopf, „das musste alles nach und nach raus“, erzählt er lachend. Dazu steht er an manchen Tagen bis zu acht Stunden auf dem Eis – als ehemaliger Leistungssportler, der seit mehr als 20 Jahren die Schlittschuhe schnürt, nichts Unbekanntes für ihn. Neben der Premiere freut sich Marius auf die Tourstationen in ganz Deutschland, vor allem in Darmstadt, seiner Heimatstadt Mannheim und in Frankfurt. „Dann wird auch meine Familie dabei sein“, verrät er.
Bis dahin liegt allerdings noch viel Arbeit vor 36 Läufern und den weiteren Mitarbeitern von „No Limits“. Aufgrund der intensiven Proben haben sie zuletzt nur in der Mittagspause Tageslicht gesehen – „morgens ist es noch und abends schon dunkel“, sagt Posch.
Insgesamt 70 Personen aus 28 Nationen gehen mit der neuen Produktion auf Tour, „für sie ist ‚Holiday on Ice‘ derzeit wie eine Familie“, sagt Posch. Das gesamte Equipment verteilt sich auf sieben Sattelschlepper. Morgen beginnen die ersten Abbauarbeiten, nach und nach wird alles nach Grefrath gebracht. Erst dort wird die Show in Gänze durchgespielt, bis zur Premiere gibt es etwa fünf bis sieben Durchläufe. Und die Crew abseits der Eisfläche, die am 18. September in Lint die ersten Aufbauarbeiten absolvierte, steht dann vor der Herausforderungen, die Unmengen an Kostümen, Requisiten und Technik im Eisstadion so unterzubringen, dass sie während der Shows schnell hervorgeholt werden können und jederzeit griffbereit sind. „Das ist alles wie Tetris“, sagt Posch augenzwinkernd.
Mehr als 300 Kostüme und Kinetic Lights als Wow-Effekt
In Lint, wo „Holiday on Ice“ seit mittlerweile acht Jahren seine Shows vorbereitet und perfektioniert, haben in den vergangenen Tagen auch Proben in den neuen Kostümen stattgefunden, beispielsweise die Schach-Sequenz. „Sie wird ziemlich dramatisch“, verspricht Creative Director Kim Gavin. Wie immer sind die mehr als 300 Kostüme opulent und aufsehenerregend. „Der größte Wow-Effekt sind aber die 300 Kinetic Lights“, sagt Andreas Posch. Diese können bis knapp über die Eisfläche abgesenkt werden und dabei fantastische Lichteffekte erzeugen. „So etwas habe ich vorher auch noch nicht gesehen“, sagt Posch.
In Grefrath haben die Zuschauer siebenmal die Gelegenheit, sich von der Extraklasse von „No Limits“, der Show zum 80. Jubiläum von „Holiday on Ice“ begeistern zu lassen. Die Termine: 15. November, 19 Uhr; 16. November, 19.30 Uhr; 17. November, 20 Uhr; 18. November, 15 und 19 Uhr; 19. November, 12 und 16 Uhr. Karten gibt es unter Telefon 02158/918953 und unter www.holidayonice.de; weitere Infos auch unter www.eisstadion.de.
