RHEURDT. Eine große Vielfalt künstlerischen Wirkens und Gespräche mit den Künstlern in ihrem privaten Arbeitsumfeld: Das macht die „Open Art“ in Rheurdt aus. Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. September, laden mittlerweile zum dritten Mal zwölf Künstler an acht Stationen in Rheurdt zu einem Einblick in ihr Schaffen ein.
Die Vorteile eines solchen Format liegen auf der Hand: Kunstliebhaber können eine ganze Bandbreite in einem kleinen Umkreis entdecken, während die Künstler auf einen Schlag viele Menschen erreichen. Dazu kommt das Eventcharakter-Potenzial für die ganze Familie. „Die Leute können einen Ausflug daraus machen“, sagt Gisa Elmer, eine der Künstlerinnen. Hinzu kommt der sehr persönliche Charakter durch den direkten Kontakt zu den Künstlern in ihrem privaten Arbeitsraum. Die starken Besucherzahlen in den letzten beiden Jahren zeigen: Bei den Leuten kommt das Konzept gut an.
Zwar gibt es dieses Mal drei Aussteller weniger, der Vielseitigkeit tut das aber kaum einen Abbruch. Wichtig war den Verantwortlichen eher, dass nicht noch mehr Standorte dazu kommen, damit die Kunsttour auch weiterhin gut zu schaffen ist, sagt Adelheid Thillosen. Wer mit dem Fahrrad antritt, hat alle Stationen innerhalb von sieben Kilometer abgeradelt. Neben den ausstellenden Künstlern und wo sie zu finden sind, liefert der dazugehörige Flyer gleich einen Vorschlag für die Route mit.

Die Aussteller der 3. “Open Rheurdt”

Am Landwehrweg 150 legt Martina Viehweg den Schwerpunkt auf ihre Floristik. Neben grüner Kunst stellt sie auch ihre Skulpturen aus Draht aus. Anke Cöhnen ist eine von drei Schmuckexpertinnen und auf dem Finmanshof 14 zu finden. Einen Beleg für ihre Kunstfertigkeit liefert wie bei Gisa Elmer und Volker Atrops nicht nur ihre Ausbildung zur Goldschmiedin, sondern auch ihr Diplom in Design.
Margret Theissen (An Deckers 33) möchte dagegen ihre großformatige und abstrakte Acrylmalerei präsentieren. Sie lädt zum ersten Mal direkt zu sich nach Hause ein und dürfte für die ein oder andere Überraschung sorgen. Denn: „Sie probiert sich gerne aus“, verrät Gisa Elmers.
Dasselbe gilt auch für Adelheid Thillosen. Mit ihrem Laden „Det on Dat“ legt sie zwar einen Fokus auf „viele kleinere Sachen“, darunter ihre Kunst- bzw. Aquarellkarten, sie hat aber auch neue, exotischere Ansätze vorzuweisen. So wird sie auf der Aldekerker Straße 14 auch ihre Bienenrähmchen-Bilder ausstellen, die sich durch den zusätzlichen Einsatz von Bienenwachs besonders für den Outdoor-Einsatz eignen. „Mein Mann ist Imker“, erzählt sie, an das Material zu kommen, war daher kein Problem für sie. Das Alter der Rähmchen dürfte den Bildern noch zusätzlichen Charme verleihen. „Sie sind fast schon historisch“, sagt Thillosen mit einem Lachen.

Filz, Collagen, Upcycling und mehr

Werke aus Filz wird es bei Karin Scheidt geben, ebenfalls auf der Aldekerker Straße 14. Kunst, Deko, Jacken, Sonnenschirme: „Sie überlegt sich immer wieder etwas Neues“, sagt Thillosen über sie.
Am selben Ort werden die Besucher auch Anke Schmitz und ihre textilen Collagen antreffen. Hier kommen die unterschiedlichsten Materialien zum Einsatz: „Papier, Stoffe, Garne, gerne auch Fundstücke“, erläutert Schmitz. Die können der Natur entnommen, oder auch Abfälle wie Bierdeckel sein. „Nur flach und nähbar müssen sie sein.“
Mehr Malerei gibt es zum einen auf der Bahnstraße 62 bei Gerd Hüsken, der seine großformatigen Malereien auf Glas zeigt, und zum anderen auf dem Hochend 68, wo Jenny Schäfer ihre ebenfalls großformatigen abstrakten und figurativen Werke präsentiert. An Ort und Stelle wird auch Stephanie Bongers zeigen, was sie alles aus alten Fahrradschläuchen upcyclen kann, Taschen und Schmuckstücke sind da nur zwei Beispiele.
Goldschmied Volker Atrops stellt auf der Feldstraße 12 seine „Hits & Misses“ aus 40 Jahren aus. „Er zeichnet und malt aber auch“, ergänzt Gisa Elmer. Sie selbst wird ihren Gästen in ihrer Werkstatt (An Hacksteinskuhlen 15a) ihre Schmuckarbeiten vorstellen. „Ich habe eine Reihe von eigenen Kollektionen“, erzählt sie. Diese haben jeweils ein eigenes Thema, wie zum Beispiel „Juwelen“. Auf derselben Straße, nur auf Höhe der Hausnummer 17, zeigt Britt Knotengedøns ihr Handwerk in Form von Deko-Objekten aus Papierdraht. Aber auch Makramee spielt bei ihr eine große Rolle.

Eine Sonderausstellung ab November

Abseits der beiden regulären Ausstellungstage wartet die diesjährige „Open Art“ noch mit einer Besonderheit auf: Unter dem Titel „Labyrinth“ arbeiten alle Künstler jeweils noch einem neuen Werk, die sie für eine Sonderausstellung zum Martinsmarkt ab Sonntag, 12. November, in der katholischen Kirche zusammenbringen wollen.
Die Flyer zur „Open Art“ liegen unter anderem in den Einkaufsmärkten in Rheurdt, Aldekerk und Geldern sowie in der Öffentlichen Begegnungsstätte Geldern aus. Die ausgestellten Werke können auch käuflich erworben werden.
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