Landrat Christoph Gerwers (r.) überreicht Theodor Mäschig das Verdienstkreuz am Bande. Zu den ersten Gratulanten zählte der Rheurdter Bürgermeister Dirk Ketelaers. NN-Foto: Theo Leie

RHEURDT. Theodor Mäschig aus Rheurdt ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der Bundespräsident hatte den Orden für Mäschigs jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement, insbesondere im Bereich der Heimatgeschichtsforschung, verliehen. Christoph Gerwers, Landrat des Kreises Kleve, übergab das „Bundesverdienstkreuz“ nun im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus der Gemeinde Rheurdt.
Es war gewissermaßen eine Rückkehr zu den Anfängen: Denn ebenda, im Rheurdter Rathaus, hatte Mäschigs Engagement für die Lokalgeschichte seinen Anfang genommen. Als langjähriger Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung baute er in Eigeninitiative ein umfangreiches Bildarchiv mit lokalen Fotos aus den Jahren von 1900 bis 1970 auf. „Sehr geehrter Herr Mäschig, seit Jahrzehnten haben Sie sich mit großem persönlichen Engagement in vorbildlicher Weise ehrenamtlich eingesetzt und stellten hierdurch oftmals private Interessen hinten an“, sagte Landrat Gerwers. „Hierdurch haben Sie sich ein großes Maß an Sympathie und an Anerkennung erworben. Ihr verdienstvolles ehrenamtliches Engagement ist deshalb auszeichnungswürdig!“
Seit 1979 ist Mäschig Mitglied des „Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen“. In dieser Aufgabe kümmert er sich ehrenamtlich um alte Dokumente, die an den Verein herangetragen werden, sowie um die Beantwortung von Anfragen zu historischen Begebenheiten zur Historie alter Gebäude. Seit dem Jahr 2000 zählt er zudem zum Beirat des „Geldrischen Heimatkalenders“, ein überredaktionelles Gremium zur Ideenfindung. In dem Buch „Juden in der Geschichte des Gelderlandes“, das im Jahr 2002 erschien, hatte sich der Ordensträger ausführlich mit dem Schicksal der jüdischen Menschen in der Gemeinde Rheurdt auseinandergesetzt. „Sie schrieben viele geschichtliche Beiträge für das Mitteilungsblatt der Gemeinde Rheurdt und für den ‚Geldrischen Heimatkalender‘. Auch an der Gedenkschrift ‚Gegen das Vergessen‘ zum 60. Jahrestag der Reichspogromnacht waren Sie beteiligt sowie an der Abhandlung ‚Unseren Gefallenen und Vermissten zum Gedächtnis‘ über die im Zweiten Weltkrieg gestorbenen Soldaten“, nannte Gerwers in seiner Laudatio einige wichtige Publikationen.
Um die lokale Geschichte auch für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen, erarbeitete Mäschig das Format „Streiflichter – 25 Jahre Gemeinde Rheurdt“. Die Schrift enthält zu jedem der 25 Jahre pro Monat teils mehrere Ereignisse, die aus Informationen, wie beispielsweise Zeitungsausschnitten, zusammengefasst und neu beschrieben wurden. Darüber hinaus zeichnet er sich für die Erstellung von 24 geschichtlichen Flyern zu unterschiedlichen Rheurdter Themen verantwortlich.
Weitere Publikationen aus der Feder Mäschigs erschienen unter anderem in der Jahresschrift des Heimatvereins „Tönisberger Heimatblätter oder für den „Arbeitskreis Niederrheinische Irdenware“. Seit 1955 ist er zudem Mitglied des Bürgerschützenvereins der Gemeinde Rheurdt-Schaephuysen – darunter fast 30 Jahre im Vorstand als Schriftführer. Durch Mäschigs Arbeit entstand eine umfangreiche Vereinschronik. „Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit“, schloss Gerwers seine Laudatio. „Dann, da bin ich mir sicher, werden wir künftig noch viel von Ihnen hören – beziehungsweise lesen.“

Vorheriger ArtikelBahnverkehr am Samstag ausgesetzt
Nächster ArtikelVerkehrsunfall mit einer schwerstverletzten Person