KREIS KLEVE. Die Bürger im Kreis Kleve können künftig leichter und umfangreicher die Unterstützung der Verbraucherzentrale NRW in Anspruch nehmen. „Mobil & digital“ heißt das Projekt, das bereits am 1. Juli offiziell gestartet ist. Für die Bürger im Kreis Kleve bedeutet das, dass sie künftig nicht nur eine Erstberatung über das kostenlose Beratungstelefon unter 0211/ 54222211 oder per E-Mail an service@verbraucherzentrale.nrw sowie online unter www.verbraucherzentrale.nrw/onlineberatung erhalten können, sondern auch eine weitergehende Rechtsberatung – und das ortsunabhängig.
Möglich macht das ein Tandem bestehend aus Leiterin Carmen Hesse und Mitarbeiterin Ruth Hamstra. Beide arbeiten sich zurzeit noch intensiv in die vielfältigen Beratungsthemen und in die Kooperations- und Netzwerkstrukturen im Klever Kreisgebiet ein. Einen Büroraum haben die Verbraucherschützinnen im Kreishaus an der Nassauerallee in Kleve – allerdings sind sie dort nicht direkt ansprechbar. Ratsuchende müssen etwa das kostenlose Beratungstelefon nutzen. Dort erhalten sie – wie bisher auch – kostenfrei eine Erstberatung.
Rechtsberatung
Bislang ging es von da aus jedoch nicht weiter. Nun können Bürger im Kreis Kleve jedoch auch für eine weitergehende, ebenso kostenlose Rechtsberatung an die Mitarbeiterinnen vor Ort weitergeleitet werden, an die sie auch Verträge oder andere Unterlagen weiterleiten können. „Wir wissen, dass der Bedarf nach Beratung hoch ist und wollten deshalb für unsere Bürgerinnen und Bürger einen einfachen Zugang zur unbürokratischen und kompetenten Hilfe der Verbraucherzentrale schaffen. Die ersten Rückmeldungen zu diesem neuen Service sind positiv. Ich bin sicher, dass das Angebot angenommen wird und einen Mehrwert für unsere Bevölkerung bietet“, sagt Kreis Kleves Landrat Christoph Gerwers.
Das Angebot in die Wege geleitet hatte bereits seine Vorgängerin Silke Gorißen, die mittlerweile Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW ist. „Unser Ziel ist es, eine flächendeckende und themenübergreifende Verbraucherberatung in Nordrhein-Westfalen anzubieten. Es geht darum, den Menschen Hilfestellung und Sicherheit zu geben, damit sie gut durch den Alltag kommen – unabhängig davon, ob sie in städtischen Ballungsräumen oder im ländlichen Raum leben“, sagt Gorißen. Die nahtlose Verknüpfung von mobilem, digitalem und telefonischem Service ermögliche den rund 319.000 Bürgern im Kreis Kleve einen einfachen und verlässlichen Zugang zur passgenauen Information und sachkundigen Beratung. „Im flächenmäßig großen Kreis Kleve haben wir dabei jedoch immer die Herausforderung, Angebote flächendeckend für alle Bürgerinnen und Bürger anzubieten“, sagt Gorißen. Dies sei auch aufgrund von Personal- und Raumkosten kaum zu stemmen. „Mit dieser mobilen und digitalen Lösung schaffen wir es jedoch, für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen da zu sein“, sagt Gorißen.
Im Kreis Höxter ist die mobile und digitale Verbraucherberatung bereits Mitte 2021 gestartet. „Sie läuft dort sehr erfolgreich und wird gut angenommen“, sagt Wolfgang Schuldzinski vom Vorstand der Verbraucherzentrale. Im Kreis Kleve gebe es ungefähr jeweils 1000 telefonische und elektronische Anfragen zu Themen wie Wohnen, Medien, Gesundheit, Freizeit, Finanzen, Energie und Umwelt pro Jahr. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres übernimmt der Kreis Kleve die vollständige Kostenübernahme von 115.000 Euro. Ab Januar teilen sich der Kreis und das Land die Finanzierung. Für den Kreis bleibt der finanzielle Aufwand damit ungefähr derselbe. Das Projekt ist als Pilot bis 2025 gesichert
Präsenz vor Ort
In den nächsten Monaten wollen die beiden ortsansässigen Verbraucherschützerinnen auch in die 16 Städte und Gemeinden des Kreises Kleve Präsenz zeigen. Da dies nicht überall gleichzeitig möglich ist, loste Uedems Bürgermeister Rainer Weber als Sprecher der Bürgermeisterkonferenz beim Pressetermin die ersten Orte aus, in denen die Verbraucherzentrale zum Beispiel auf Stadtfesten vertreten sein sind. Diese sind Emmerich, Kranenburg, Rheurdt und Straelen.
