Zum Gottesdienst der tamilischen Gläubigen im Forum Pax Christi gehört auch Gesang. NN-Foto: Gerhard Seybert

KEVELAER. Wenn exotische Düfte vom Parkplatz hinter der Basilika über den Kapellenplatz ziehen, hunderte teils meterhohe Kerzen brennen, Frauen in bunten Saris vor dem Gnadenbild beten und der Gottesdienst im Forum Pax Christi mit einem traditionellen Tanz beginnt, dann sind die Tamilen zur Wallfahrt in Kevelaer angekommen.

Regenwolken lichten sich

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Bereits zum 36. Mal trafen sich Tamilen aus weiten Teilen Deutschlands, aber auch dem benachbarten Ausland zur größten Wallfahrt des Jahres am Niederrhein. Dabei hätte ihnen das Wetter fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.  Noch tags zuvor gab es Warnungen vor Unwetter, die ein Absage nötig gemacht hätten. Doch Dr. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, konnte doch noch grünes Licht geben. Dennoch machte sich der zunächst noch anhaltende Regen bemerkbar und es ging rund um das Gnadenbild und auch auf dem tamilischen Markt deutlich ruhiger zu als in vielen Jahren zuvor. Während des Eröffnungsgottesdienstes lichteten sich die Wolken zudem zusehends, so dass im Laufe des Vormittags immer mehr Pilger in die Stadt strömten.
Gewohnt bunt begann der Gottesdienst, bei dem unter anderem Wallfahrtsrektor Gregor Kauling von Tänzerinnen in traditioneller Kleidung zum Altar geführt wurde. In seiner Begrüßung zeigte sich der Wallfahrtsrektor erfreut über die farbenfrohe Schar der Pilger. Sie mache vor allen Dingen eines deutlich: „Wir sind eine große Menschheitsfamilie, die sich nach Frieden sehnt.“ Er freue sich, dass zum 36. Mal so viele tamilische Pilger den Weg zum Gnadenbild der Trösterin der Betrübten, als die die Gottesmutter in Kevelaer verehrt wird, gefunden haben.
Viel Arbeit gab es für die vielen Helfer an der Kerzenkapelle, wo zahlreiche zusätzliche Kerzenständer aufgebaut wurden. Ein ums andere Mal wurde abgebrannte oder erloschene Kerzen abgeräumt, um Platz für neue zu machen. Darunter einige mit erheblicher Länge, da es bei vielen Tamilen Tradition ist, Kerzen zu opfern, die ihrer Körperlänge entsprechen. Alle erloschenen Kerzen, die eingesammelt wurden, werden in den kommenden Tagen angezündet, Wachreste wieder eingeschmolzen, wie die Wallfahrtsleitung per Aushang versicherte.
Nach der Wallfahrt der Tamilen steht in Kevelaer nun eine ganze Festwoche auf dem Kalender – gefeiert wird der 100. Jahrestag der Erhebung der Wallfahrtskirche zur „Basilika minor“. Das Programm gibt es auf der Seite www.wallfahrt-kevelaer.de im Internet.

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