KLEVE. Im Wechsel mit der Sommernacht lockt alle zwei Jahre das Spiegelzelt auf die „Cinque-Wiese“ hinter dem Tiergarten. Das wird auch in diesem Jahr so sein. Doch öffnen sich die Pforten der nostalgischen Spielstätte nicht nur an vier, sondern gleich an 14 Tagen. Diese Idee ist nicht neu, aber in 2023 wird sie erstmals umgesetzt. Geplant ist vom 10. bis 24. August ein bunter Veranstaltungsreigen vom Chorkonzert bis zum „Kneipenquiz“. Eine Plattform für die freie Klever Kulturszene, Vereine und Institutionen, die weit über das bewährte Cinque-Programm hinaus bespielt werden soll.

Schon seit 2009 erhält eine belgische Verleihfirma vom Klever Kulturverein Cinque alle zwei Jahre den Auftrag für die Errichtung der aufwendig konstruierten Zeltanlage. Foto-Archiv: Cinque

„Um dieses ambitionierte Gemeinwohl-Projekt kostenneutral zu realisieren, werden noch zusätzliche Sponsoren benötigt, denn die Aufwendungen für Miete, Infratstruktur, Technik, Security, Organisation und Werbung für das Spiegelzelt belaufen sich bisher auf nahezu 50.000 Euro, die vom Verein Cinque nicht allein gestemmt werden können“, sagt Bruno Schmitz, Vorsitzender des Klever Kleinkunstvereins, der im Jahr 2009 zum ersten Mal ins Spiegelzelt eingeladen hat. Erhofft hatte man sich für 2023 größere finanzielle Unterstützung von Seiten der Stadt Kleve, doch die bleibt aus. Für 2025 hat Reinhard Berens, der das Projekt im städtischen Kulturausschuss vorgestellt hat, noch Hoffnung. Das Feedback sei gut gewesen. Aber die Stadt setze in diesem Jahr andere Prioritäten.

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Trotz einiger Sponsoren, allen voran die Sparkasse Rhein-Maas, fehlt es an ausreichender finanzieller Rückendeckung für den Verein Cinque, der die Schirmherrschaft übernommen hat. „Geld werden wir damit definitiv nicht verdienen“, bringt es Cinque-Finanzchef Achim Zirwes auf den Punkt. Man habe aber die Hoffnung, am Ende „auf eine rote 0“ zu kommen.
Dementsprechend ist nun, neben dem Umsatz bei den möglichst ausverkauften Veranstaltungen, „Manpower“ gefragt. Klever Vereine wie Klangfabrik und Jazzfreunde tragen mit ihrem Angebot nicht nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern engagieren sich mit ihren Mitgliedern auch beim Wertmarkenverkauf und Ausschank.

Schmitz betont: „Wir sind offen für jede Mithilfe, vor allem aus der jungen Klever Bürgerschaft, die sich damit gleichzeitig im kulturorientierten Ehrenamt ihrer Stadt erproben, sich vielleicht dauerhaft engagieren und damit auch den Fortbestand des Kleinkunst-Vereins fördern können.“ Das sieht auch Berens so und verspricht: „Wir herzen jeden willkommen, der mit anpacken möchte.“

Eine ganze Reihe von Veranstaltungen im Spiegelzelt

Helmut Gote ist am 23. August zu Gast im Spiegelzelt. Foto: jo-kirchherr

Eine ganze Reihe von Veranstaltungen stehen bereits fest. Da das Spiegelzelt möglichst ganztägig bespielt werden soll, ist man aber noch offen für Ideen. In Planung ist zum Beispiel ein Picknick für Familien, das Klever Kinder Netzwerk wird eine Veranstaltung durchführen, ebenso der Verein Haus Mifgash.

Die Mischung macht‘s – findet Sparkassenvorstand Wilfried Röth und sieht darin einen Mehrwert für viele Menschen in Kleve und darüber hinaus. Cinque selbst bietet (wie gewohnt) vier Veranstaltungen an.

Am 17. August ist Wilfried Schmickler zu Gast, am 18. August Lisa Feller und René Steinberg, am 19. August Carmela de Feo und am 20. August Ludger Kazmierczak. Das Kulturbüro Niederrhein steuert am 23. August einen Abend mit Fernsehkoch Helmut Gote und am 15. August den „Kneipenquiz“ mit Radiomoderatorin Steffi Neu bei. Musik von den Klangfabrik Allstars und der VHS Blue Band gibt es am 24. August. Für den Klangfabrik-Vorsitzenden Michael Dickhoff, der selbst Teil der Allstars ist, macht das Sinn. Schließlich habe man sich 2009 eigens zur Spiegelzelt-Premiere gegründet. „Das sollte eigentlich nur ein Projekt sein – heute spielen wir immer noch“, freut sich Dickhoff. Mit einem Chorkonzert (neben dem MGV Materborn sind noch weitere gemische Chöre mit im Boot) legt die Klangfabrik am 22. August los, am 11. August laden die Jazzfreunde zum Konzert mit der belgischen Hybrid-Jazz-Band „Black Flower“.

Tickets gibt es bereits über die Webseiten der Vereine, Ende Mai soll die Internetseite für das Spiegelzelt freigeschaltet werden. Da gibt es dann auch das komplette Programm und weitere Infos.

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