EMMERICH. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Pandemie fand in Dortmund wieder die internationale Tortenmesse „Cake & Bake“ statt – die größte in Deutschland. Die zwölfjährige Hanna Amelie Adamaschek aus Emmerich war dort – und hat beim dazugehörigen Wettbewerb gleich dreifach abgeräumt. 
Dabei hat sie mit dem Backen erst um ihr zwölften Lebensjahr herum ernsthaft angefangen. Auch ohne jahrelange Erfahrung hat sich schnell ihr Naturtalent offenbart, das sie wohl von ihrer Mutter geerbt hat. „Eigentlich hat sie mich sogar zum Backen inspiriert“, erzählt Hanna. Als ausgebildete Kunstlehrerin hat Kamila Adamaschek ihrer Tochter über die Jahre immer wieder viele Gelegenheiten gegeben, ihr beim Werkeln zuzuschauen – sei es beim Malen oder Backen. Das hat offenkundig Spuren hinterlassen. „Sie hat schon als Kind viel gebastelt und gemalt“, sagt Kamila Adamaschek. Das hält bis heute an, ihre kreative Ader sei vor allem während der Pandemie gut sichtbar gewesen.

Für die beste Freundin

Ihre erste Torte hat Hanna für ihre beste Freundin gebacken. Seither lebt sie sich kulinarisch-kreativ zu allen möglichen festlichen Anlässen aus – und zwischendurch natürlich auch. „Ich mag am Backen, dass ich meine Kreativität rauslassen kann“, verrät sie. Gerne backt sie Muffins, geht aber genauso ihrer Schwester bei den Keksen zur Hand. Wirkliche Lieblinge hat sie eigentlich nicht, was Backwerk angeht. „Ich probiere gerne Neues aus“, sagt sie.
Cake & Bake
Hannas Siegertorte auf der Cake & Bake.

Als ihre Mutter sich dann für den „Cake & Bake“-Wettbewerb anmelden wollte, bekam auch Hanna Lust, es zu probieren. „Ich wollte meine Mutter aber auch stolz machen“, verrät sie. Das hat sie definitiv geschafft, wie Kamila Adamaschek gerührt sagt. Dabei hatten sie und ihr Mann, wie sie zugibt, Hannas Ansage erst gar nicht allzu ernst genommen. „Wir haben ein wenig gelacht. Aber später – sie war zwischenzeitlich krank – kam ich von der Arbeit und sie hatte das Projekt vorbereitet. Das war eine echte Überraschung für uns.“ Starthilfe brauchte sie keine. „Ich war wirklich stolz und habe sie sofort angemeldet“, erzählt ihre Mutter mit einem Lachen.

Das heißt aber nicht, dass es nicht stressig war: Für ihre Vorbereitungen tüftelte Hanna meist nach der Schule, am Wochenende war sie teilweise sogar bis ein Uhr in der Früh in der Küche zugange. Als der große Tag dannnäher rückte, kam die Nervosität hinzu, aber die Mühen haben sich mehr als gelohnt, wie Hanna selbst überrascht feststellten durfte. Mit ihrer Torte, die ihre Vorliebe für Fantasy-Themen wie Feen und Magie widerspiegelt, überzeugte sie die Jury trotz starker Konkurrenz. Neben der Idee selbst gab es Punkte für die Umsetzung verschiedener Techniken und die möglichst fehlerfreie Ausführung. Hanna verarbeitete in ihrer Torte unter anderem Biscuit, Esspapier und Fondant zu einem eindrucksvollen Gesamtkunstwerk. Der Lohn: gleich drei Urkunden in der Kategorie „Meine Geburtstagstorte“ (Kinder von zehn bis 13 Jahren). Dort erreichte sie die Gewinnstufen „Gold“, „Best of Category“ und „Best of Show Kinder/Jugendliche“. Neben allerlei Material für die nächst Back-Session staubte sie als Gewinne einen 50 Euro Einkaufs-Gutschein und einen 3D Schoko-Drucker ab.

Fortsetzung folgt

Wer so viele Leckereien auf den Tisch bringt, braucht zwischendurch natürlich mal einen Ausgleich. Wenn die Siebtklässlerin, die die Emmericher Gesamtschule besucht, nicht gerade ihrer Kreativität freien Lauf lässt, feilt sie im Sportverein an ihren Akrobatikfähigkeiten. Wenn es um’s Backen geht, möchten Mutter und Tochter auch nächstes Jahr wieder ihr Können in Dortmund unter Beweis stellen.
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