Digitaler Dorfplatz bietet online lokale Informationen

Alpen und Sonsbeck fördern Unternehmen und Vereinsleben

SONSBECK. Digitalisierung ist das Wort in Corona-Zeiten, das an Bedeutung gewonnen hat. Doch wie wird aus einem Wort praktische Umsetzung? Dazu machten sich die Bürgermeister aus Alpen und Sonsbeck Gedanken.

Werben für die Crossiety App „Digitaler Dorfplatz“: (vorne v.l.): Bürgermeister Heiko Schmidt, Beate Pauls LEADER, Bürgermeister Thomas Ahls, (hinten v.l.) Dominik Dahmen, Rainer Vermöhlen, Vorstizender werbegemeinschaft, Nicole Rosentreter -Tebart und Daniel van den Berg.
NN-Foto: Lorelies Christian

 

Sie zogen das geplante Projekt „Digitaler Dorfplatz“ vor, verzichteten damit für dieses Jahr auf eine LEADER-Förderung und wollten vor allem durch diese Plattform die lokalen Unternehmen unterstützen.
Bürgermeister Thomas Ahls und André Emmerichs von der Gemeinde Alpen und Bürgermeister Heiko Schmidt aus Sonsbeck stellten sich nun den Fragen und waren dankbar für weitere Anregungen aus dem Kreis der Nutzer.
Klar werde man den Kampf David gegen Goliath verlieren, stellt Schmidt mit Blick auf Facebook fest. Er möchte überhaupt nicht diesen Vergleich, sondern die Vorteile eines lokalen Netzwerkes herausstellen. Wesentlicher Vorteil ist die Datensicherheit, die ein von Kommunen in Auftrag gegebenes Netzwerk bietet. Ahls bestätigt: „Gerade die Diskussionen zur Datensicherheit lockt die Gegner von Facebook auf den Plan. Wir können eine geschützte Privatsphäre garantieren.“
Wer die App „Crossiety“ nutzen möchte, muss sich mit seinem Privatnamen anmelden (also keine anonymen Namen, auch Fantasienamen sind nicht zulässig). Nur wer im Umkreis von zehn Kilometern von Alpen oder Sonsbeck wohnt, kann den jeweiligen digitalen Dorfplatz aktiv nutzen. Besucher können sich im öffentlichen Teil informieren, haben aber nur eingeschränkte Nutzungsrechte. Es gibt auch eine externe Moderation, so dass keine Inhalte, die nicht rechtssicher sind, veröffentlicht werden.
Das Angebot ist kostenfrei. Die Serverkosten in Höhe von 10.000 Euro in diesem Jahr teilen sich die Gemeinden Alpen und Sonsbeck. Mit einem Förderantrag Beide hoffen ab dem nächsten Jahr auf eine Förderung durch das LEADER-Programm.

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Vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten

Wer diesen digitalen Dorfplatz nutzt, hat vielefältige Kommunikationsmöglichkeiten: Unternehmen können sich und ihre Produkte vorstellen. Kirchen und Vereine sind bereits mit ihren Angeboten vertreten. Besonders vorteilhaft ist, dass es neben „offenen“ Gruppen auch „geschlossene“ Gruppen gibt. So können interne Bekanntmachungen und Informationen weitergegeben werden wie bei Whats App-Gruppen.
„Wir wissen, dass so ein Netzwerk davon lebt, dass viele Menschen ihm beitreten“, sagt Schmidt. In Sonsbeck sind es derzeit 600. „Durchaus ausbaufähig“, ist Schmidt sich sicher und denkt dabei an die 1.800 Mitglieder, die der SV Sonsbeck hat. Mut macht ihm auch Dominik Dahmen, der die Facebook-Gruppe „Wir sind Sonsbecker“ betreut. Dort sind 5.000 Mitglieder beigetreten (Sonsbeck hat 9.000 Einwohner). „Wir können uns eine Vernetzung gut vorstellen und werden gerne Hinweise auf die Crossiety App machen“, verspricht Dahmen.
Auch Rainer Vermöhlen, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Sonsbeck, zeigt sich angetan: „Unsere Unternehmer sind zwar bisher zurückhaltend, doch sehen wir durchaus Chancen für den lokalen Handel.“

Webinare vermitteln Bedienungsanleitung

Ahls und Schmidt vesprechen, dass es demnächst auch Webinare geben wird, wo kompetente Fachleute Interessierte einweisen werden in die Nutzung. Erfahrungen machte auch Nicole Rosentreter-Tebart. Sie machte die Feststellungstellte fest, dass sie bisher nur Produktwerbung online stellen konnte, aber keine Unternehmensvorstellung ihres Bäckereifachbetriebes.
Jungunternehmer Daniel van den Berg aus Sonsbeck sieht Vorteile in der ihm zur Verfügung stehenden Werbefläche und auch darin, dass eine Kategorisierung möglich ist. So können Nutzer je nach Interesse Seiten aufrufen.
Werner Borchers, Vorsitzender des neu gegründeten Vereins „Aktive Unternehmer am Niederrhein“ sieht ein unbedingtes Muss für Einzelhändler, sich online zu präsentieren, um eine Chance auf dem Markt zu haben.

Vernetzung von Unternehmen

In Alpen ist diese App auch schon in Corona-Zeiten angelaufen. André Emmerichs bekennt: „Es ist noch deutlich ausbaufähig.“ Er hat guten Kontakt zu den Unternehmen, die sich bereits auf den Gemeindeseiten präsentieren können und wird eine Verknüpfung anbieten.
Die Gemeinden selbst bieten auch sehr offensiv ihre Service-angebote und Informationen auf dem digitalen Dorfplatz an, so dass jeder mit einem Klick auf den neuesten Stand gebracht werden kann.

INFO
Crossiety kann als APP im Apple oder Google Store heruntergeladen werden oder steht am PC über www.crossiety.app zur Verfügung. Auch nicht angemeldete Bürger können mit dem Status öffentlich eingestellte Beiträge unter www.crossiety.app/dorfplatz/sonsbeck oder www.crossiety.app/dorfplatz/alpen abrufen. Weitere Infos gibt es auch auf den Homepages der Kommunen.

 

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