GOCH. Theoretisch dürfen Kinos in Nordrhein-Westfalen ab dem kommenden Samstag, 30. Mai, ihren Betrieb wieder aufnehmen. So sehen es die weiteren Lockerungen der Landesregierung vor. Das gilt natürlich auch für das Gocher Goli Theater.

Aber: „Bis auf den Termin liegen uns noch keine weiteren Informationen des Landes zu den Rahmenbedingungen vor“, so Joachim Lück vom Goli Verein. Er schaue regelmäßig in die Coronaschutzverordnung; die letzte Aktualisierung stamme allerdings vom 21. Mai – und dort heiße es in Paragraf 8 Absatz 5 immer noch „Der Betrieb von Kinos ist untersagt.“ (Anm. d. Red.: Stand Dienstag, 13 Uhr)

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Komplette Grundreinigung

Gleichwohl waren die Mitglieder des Goli Vereins in den vergangenen Wochen des Lockdowns nicht untätig. So wurde das Gocher Nostalgietheater einer kompletten Grundreinigung unterzogen: „Wir hatten ja alle Zeit der Welt.“ An der Verkaufstheke für Snacks und Getränke wurde bereits ein Spuck-/Niesschutz installiert. Und die im vergangenen Jahr vergrößerte Bühne (die NN berichteten) wurde mit zwei neuen Treppen ausgestattet. „Wir haben außerdem ein Hygieneschutzkonzept entwickelt und es bei der Stadt Goch zur Genehmigung vorgelegt“, berichtet Lück weiter, „wir haben die eine oder andere Idee und scharren schon mit den Hufen; wir sind ja froh, wenn wir wieder etwas machen dürfen.“

Verlässliche Programm-Planung nicht möglich

So könnten beispielsweise auf der Bühne auch wieder andere Veranstaltungen stattfinden. Denn eine verlässliche Kinoprogramm-Planung sei trotz der angekündigten Lockerungen noch nicht möglich, bedauert Joachim Lück: „Die Filmauswahl dürfte schwierig werden, da zunächst nur in einigen Bundesländern der Kinobetrieb ermöglicht wird. Für die großen Verleiher wird das nicht interessant sein.“ So können zunächst Kinos in Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt öffnen – natürlich unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Joachim Lück macht zu diesem Thema einmal eine Beispielrechung auf: „Legt man bei den Sitzplätzen die Abstandsregel von 1,50 Meter zugrunde und das nicht nur seitlich, sondern auch nach vorne und nach hinten, so bleiben von den 400 Plätzen im Goli Theater noch 80 übrig, die man besetzen könnte.“ Für Lichtspielhäuser, die hauptsächlich auf die Einnahmen durch den Ticketverkauf angewiesen seien, eine schwierige Situation: „Ich habe keine Ahnung wie das dann gehen soll“, sagt Lück. Zum Glück sei der Goli Verein für seine Arbeit nicht allein auf die Kino-Einnahmen angewiesen.

Außerdem kann das Traditionshaus auf Unterstützer zählen. Im April wurde die Dokumen­tation „100.000 – Alles was ich nie wollte“ von Fynn Kliemann online gestreamt. Die Zuschauer konnten virtuell in ihrem Lieblingskino dabei sein, ein Teil des Erlöses aus den Online-Tickets wurde anschließend an das jeweilige Kino ausgeschüttet. Hier war auch das Goli Theater dabei. „Eine schöne Aktion“, freut sich Joachim Lück. Doch genau so freuen sich die Aktiven des Goli Vereins, wenn es endlich wieder heißt „Vorhang auf!“ Weitere Infos gibt es unter www.golitheater.de

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