„Gemeinsam sind wir stark“ unter diesem Motto engagieren sich die Akteure bei der Woche der Demenz. Schirmherr der Woche ist Bürgermeister Thomas Görtz (dritter von rechts). NN-Foto: Dickel

XANTEN. „Ach, der ist halt etwas schusselig geworden“. So oder so ähnlich wird eine beginnende Demenzerkrankung oftmals von Angehörigen (oder auch Betroffenen) abgetan. Damit die Erkrankung mehr in die Öffentlichkeit kommt, haben sich einige Akteure zusammengefunden und veranstalten vom 25. bis 30. September eine Woche der Demenz.

„Die Demenz ist eine ernst zunehmende Erkrankung, deren Signale frühzeitig erkannt werden müssen“, erklärt Bürgermeister Thomas Görtz, der Schirmherr der Woche der Demenz ist. Deshalb bringe es auch nichts, die Erkrankung mit Sätzen wie „Ach, der Opi vergisst nur ab und zu mal etwas“, zu verniedlichen. Es ginge viel mehr darum, die Krankheit mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, um so Scham und Hemmschwellen abzubauen.

-Anzeige-

Genau diese Intention hatten auch Barbara Doerk und Petra Winkels, die die Idee zur Veranstaltungswoche hatten: „Ein Theater aus Köln hatte mich im vergangenen Jahr angeschrieben und gefragt, ob sie ein Theaterstück, das sich mit dem Thema Demenz befasst, hier aufführen können. Aus der Idee, dieses Theaterstück nach Xanten zu holen, ist dann gemeinsam mit anderen Akteuren die Idee zu einer kompletten Veranstaltungswoche entstanden“, so Doerk vom Haus der Begegnung.

Programmstart am 25. September

Gestartet wird am Mittwoch, 25. September, von 16 bis 17 Uhr im Haus der Begegnung mit einem Vortrag unter dem Titel „Leben mit Demenz“ von Albert Sturtz, Diplom Sozialpädagoge und Fachberater für Demenz bei der Grafschafter Diakonie im Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers: „Es gibt kein Handbuch für Menschen mit demenziellen Erkrankungen, aber es gibt Signale, die auf die Krankheit hinweisen“, so Sturtz. Zudem gehe er in dem Vortrag auf die verschiedenen Demenzformen ein. Im Anschluss an den Vortrag wird von 17.30 bis 18.30 Uhr die Band „Die Goldies“ ein Konzert im Haus der Begegnung spielen: „Die Kommunikation über die Sprache wird bei Demenzerkrankten und ihren Angehörigen immer schwieriger, von daher ist eine Kommunikation über Tanz oder Musik eine gute Ersatzmöglichkeit“, weiß Sturtz. Während des gesamten Aktionstages werden die Akteure für Fragen zur Verfügung stehen.

Weiter geht es dann am Donnerstag, 26. September, von 18.30 bis 20 Uhr in der Mensa des Städtischen Stiftsgymnasiums Xanten mit dem Theaterstück „Du bist meine Mutter“: „Die Inszenierung zeigt eine emotionale Mutter-Tochter Beziehung als Solotheater“, berichtet Doerk. Für das Theaterstück, wie für den Vortrag sind keine Voranmeldungen notwendig.

Abschluss am 30. September

Den Abschluss der Woche bildet das Angebot „KUNSTerleben & genießen“ am Montag, 30. September, von 16.30 bis 19.30 Uhr im Haus der Begegnung. Gemeinsam mit einer Kunsttherapeutin können Angehörige und Demenzerkrankte mittels der Kunst etwas Gemeinsames erleben und gestalten. Anmeldungen hierfür sind bis zum 18. September, unter Telefon 02801/77980 erwünscht.

Mit der Veranstaltungswoche möchte die Sozialstiftung Xanten gemeinsam mit der Grafschafter Diakonie, den Maltesern und der Stadt Xanten nicht nur eine Anlaufstelle für Angehörige oder Betroffene bieten, sondern auch für das Thema sensibilisieren: „Wenn wir es schaffen, das Thema so in die Öffentlichkeit zu bringen, dass Mitmenschen auf Betroffene oder deren Angehörige zugehen und ihnen Unterstützung anbieten, hätten wir ein großes Ziel erreich“, so Petra Bahr-Rüschkamp von den Maltesern. Durch eine finanzielle Spende des Rotary Clubs Xanten sind alle Veranstaltungen kostenfrei.

Vorheriger ArtikelMit Vollgas auf die Zielgerade
Nächster ArtikelAus einem Einzelschicksal wird eine Netzwerkaufgabe