Peter Hinze kandidiert in Emmerich erneut

Emmerichs Bürgermeister will sich 2020 für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen

Bereit für eine zweite Amtszeit: Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze (2. v. r.) mit Ehemann Hubertus Hinze-Pooth, SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Schaffeld (l.) und SPD-Stadtverbandsvorsitzende Elke Trüpschuch. NN-Foto: MB

EMMERICH. Der Satz ist kurz, der Inhalt klar: „Ich trete noch mal an.“ Mit diesen fünf Worten hat Peter Hinze die eine Frage beantwortet, die man ihm in Emmerich in den vergangenen Wochen sehr oft gestellt hat: Wird er im kommenden Jahr erneut als Emmericher Bürgermeister kandidieren? „Ich habe lange überlegt“, gesteht Hinze, „denn es hat ja auch Auswirkungen aufs Privatleben.“ Letztlich aber hätten die positiven Aspekte überwogen, und auch bei der SPD freut man sich über Hinzes Entschluss. „Wir sind happy, dass er es noch mal macht“, sagt Fraktionsvorsitzende Andrea Schaffeld.

Peter Hinze vergleicht die zurückliegenden Überlegungen mit einer Waage. Auf der einen Seite: lange Arbeitstage, Termine am Wochenende, das Bemühen um eine Balance zwischen Amt und Privatleben, aber auch schwierige Abstimmungen im Rat und politische Ränkespiele. Auf der anderen Seite: „Viele schöne Termine, die mir Freude bereitet haben“, zudem Projekte wie die Gesamtschule, das ehemalige Kasernengelände und jüngst auch der Neumarkt, in die während seiner Amtszeit Bewegung gekommen ist. „Wenn ich die vier Jahre Revue passieren lasse, überwiegt die positive Waagschale“, sagt Hinze. Doch er betont, dass neben der SPD auch sein Ehemann Hubertus Hinze-Pooth in den Prozess eingebunden war. „Ich stehe hinter Peter“, versichert dieser.

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Aktuelle Projekte “vernünftig zu Ende bringen”

Aktuelle „Baustellen“, die Peter Hinze in Emmerich auch während einer möglichen zweiten Amtszeit noch begleiten werden, sieht er beispielsweise in der Gesamtschule – „es ist ein langer Weg, und es wäre schön, wenn ich dieses Projekt bis zu Ende begleiten könnte“ –, in der Digitalisierung und dem Fachkräftenachwuchs (auch innerhalb der Verwaltung) sowie im Projekt De Wette Telder. „Ich möchte vernünftig zu Ende bringen, was wir begonnen haben“, betont Hinze. An dieser Stelle schiebt Andrea Schaffeld ein: „Wichtig ist, dass wir das Ganze finanzierbar halten müssen. Denn bei großen Investitionen spielt das Geld sehr wohl eine Rolle.“ Als Beispiel nennt sie die Diskussion um die Kita-Beiträge: „Auch ich finde es gut, wenn frühkindliche Bildung möglichst wenig kostet. Aber es muss auch finanziert werden.“ Hinze bestätigt: „Das ist ein Spagat, den wir finden müssen.“

In Sachen Wiederwahl könne sich Peter Hinze der Unterstützung aus dem Rathaus in Emmerich wohl sicher sein, sagt Schaffeld: „Aus der Verwaltung hört man, dass sie mit dem Chef zufrieden sind.“ Generell hält sich der Bürgermeister bei der Einschätzung der Stimmung in der Bevölkerung zurück. So, wie es positive Stimmen gibt, gibt es auch die Kritiker. „Manche Kritik kann ich auch nachvollziehen, vor allem, wenn der Einblick in die Prozesse im Hintergrund fehlt“, sagt Hinze. Genau da will er ansetzen: „Ohne Dialog wird es nicht gehen.“ Zudem hängen aus seiner Sicht die Chancen auf eine Wiederwahl auch davon ab, wer noch als Kandidat antritt. „Offiziell hat sich ja noch niemand aus der Deckung gewagt“, sagt Hinze. „Am Ende entscheidet ohnehin der Wähler.“

Weniger parteipolitisches Denken

Für eine zweite Amtszeit würde er sich unter anderem wünschen, dass es beispielsweise im Rat bei Abstimmungen mehr um die Sache ginge und weniger um parteipolitisches Denken. Peter Hinze selbst lebt dies laut Schaffeld durchaus vor: „Natürlich ist es hart, wenn der Bürgermeister eine andere Meinung vertritt als die Partei. Das war manchmal schon ein hartes Beißen.“ Doch habe Hinze damit bewiesen, dass ihm das Amt wichtiger sei als das Parteibuch. „Und genau darum geht es doch“, sagt Schaffeld.

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