Neue Awo-Kita: Kinder
erobern die „Räuberhöhle“

Provisorische Container-Lösung nur bis Oktober/November

Alles andere als eine Seifenblase ist die neue Kita „Räuberhöhle“ der Awo auf dem ehemaligen Kasernengelände in Emmerich. Die Kinder fühlen sich dort wohl, obwohl sie zurzeit noch mit einer Container-Lösung vorliebnehmen müssen. NN-Foto: MB

EMMERICH. Ein Blick aus dem Fenster, und für Bettina Trenkmann steht fest: „Für die Kinder ist das hier total spannend.“ Die Vorsitzende des Awo-Kreisverbandes Kleve ist zu Besuch in der neuen Kindertagesstätte „Räuberhöhle“ auf dem ehemaligen Kasernengelände in Emmerich, die Anfang August den Betrieb aufgenommen hat – mitten in einer riesigen Baustelle, und zunächst untergebracht in Containern. Die 44 Kinder stört das in keinster Weise, weiß Kita-Leiterin Katja van Kempen: „Für sie ist das super, alle wollen die Bagger sehen.“

Eine Bauverzögerung hat dazu geführt, dass das neue Gebäude der Kita erst zwischen Oktober und November bezogen werden kann. „Das ist halt so, wir sind auch mit der aktuellen Lösung sehr zufrieden“, betont Mario Derks, Awo-Bereichsleiter Kitas. „Die Kinder können sich auf solche Umstände ohnehin sehr schnell einstellen.“ Die Container verfügen über zwei Gruppenräume, Küche, Büro, Schlafraum, Wickelraum, Abstellraum und sanitäre Einrichtungen. Um die Kinder in den beiden Gruppen („Knallfrösche“ mit 23 und „Knabbermäuse“ mit 21 Kindern) kümmern sich derzeit je drei, ab Montag vier Erzieherinnen, hinzu kommen die Kita-Leiterin und eine Hauswirtschaftskraft.

-Anzeige-

Während die Kinder über die Rasenfläche vor den Containern toben und im Sand spielen, gehen die Arbeiten am Kita-Gebäude mit Hochdruck weiter. „Wir nähern uns der Fertigstellung“, sagt Mona-Geschäftsführer Matthias Wünsch von der Heyden über dieses „wunderbare Projekt“. Aufgrund der Bauverzögerung habe man sich dazu entschlossen, nun alle fünf Züge fertigzustellen, „da wir davon ausgehen, dass wir alle fünf Gruppen aufgrund der Nachfrage recht schnell werden eröffnen können“. Auch Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze sieht dem Umzug in den Neubau und der Eröffnung mit Freude entgegen. „Der Kindergarten ist für das ganze umgebende Projekt sehr wichtig und auch für die Stadtentwicklung.“ Er erinnere sich, dass anfangs viele Eltern skeptisch gewesen seien, eine Kita in einem Baugebiet in Betrieb zu nehmen. „Aber jetzt sind wir voll, für die Kinder ist es toll, und dass wir mit der Awo die Trägervielfalt in Emmerich ausbauen konnten, ist ein wichtiges Zeichen nach außen“, sagt Hinze.

Die Erschließung des weiteren Geländes schreitet laut Wünsch von der Heyden „mit Riesenschritten“ voran; bis Ende 2019 solle die Hauptachse fertiggestellt sein. Der Rohbau des Pflegezentrums solle bis Mitte des Monats stehen, man erwarte demnächst die Baugenehmigung für den Wohnbereich in direkter Nachbarschaft zur Kita. „Im Laufe nächsten Jahres wird hier Wohnraum zur Verfügung stehen“, kündigt Wünsch von der Heyden an. Der künftige Gewerbepark ist „Marktverstand“ aus Hamburg verkauft, das Unternehmen kümmert sich auch um die Vermarktung. Die Mona selbst übernimmt nur noch kleine Teilbereiche wie das Parkhaus und die Systemgastronomie. Zum Aldi-Markt liegen ein Mietvertrag und die Baugenehmigung bereits vor. „Die Arbeiten beginnen, wenn die Rohbaufertigstellung des Gesundheitspark erreicht ist“, sagt Wünsch von der Heyden – also voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Monate.

Auch in Sachen des einst geplanten „Wohnen mit Pferd“ geht es voran, die B-Plan-Änderung läuft. Hier soll nun ein reines Wohngebiet mit Wandel- und Wasserflächen entstehen. „Einige Grundstücke werden über einen Zugang zu einem Schwimmteich verfügen“, sagt der Mona-Chef. Das Angebot reicht von kleinen Grundstücken mit Reihenhäusern bis zu Villengrundstücken. Ein besonderes Merkmal des neuen Wohngebietes wird das „PueD“ – „Partner unter einem Dach“. Das Konzept beschreibt ein Ärzte- und Gesundheitszentrum, in dem Ärtzte verschiedener Fachrichtungen direkt zusammenarbeiten, ergänzt um weitere Einrichtungen wie Café, Apotheke, Sanitätshaus, Physiotherapie-Praxis. „Das ‚PueD‘ hat einen Standort-bildenden Charakter“, erläutert Wünsch von der Heyden, „hier werden verschiedene Gesundheitsdienstleistungen gebündelt.“ Drei solcher Einrichtungen gebe es bereits im Ruhrgebiet, Emmerich wird nun der vierte Standort.

Vorheriger ArtikelKlassik-Café bleibt auch 2019 am Haus Aspel
Nächster ArtikelErneut über 40 Unternehmen bei „top4thejob“ in Kalkar