Die Schmuggler kommen

Dritte Auflage der „Schmuggeltocht“ am 10. September beideseits der Grenze

EMMERICH. Die Schmuggler sind wieder unterwegs am Sonntag, 10. September. Dann findet zum dritten Mal die „Schmuggeltocht“ statt, organisiert von kulturellen Einrichtungen beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. „Wir haben das Programm erweitert und jetzt zwei Routen ausgearbeitet“, berichtet Organisator Herbert Kleipaß, der Leiter des Rheinmuseums.

Angesichts von E-Bikes seien die Touren in den ersten beiden Jahren für viele Teilnehmer zu kurz ausgefallen. Nun nehmen die Schmuggler auf der Nordroute über ‘s-Heerenberg, Emmerich, Elten, Zevenaar, Didam und zurück nach ‘s-Heerenberg etwa 45 Kilometer unter die Räder, die Südroute von Emmerich über Anholt, Netterden und ‘s-Heerenberg zurück nach Emmerich ist etwa fünf Kilometer kürzer. „Wir haben eine ganze Reihe von neuen Punkten, die man anfahren kann“, sagt Kleipaß. Zwischen 10 und 15 Uhr können die Teilnehmer an fünf Einrichtungen auf die „Schmuggeltocht“ starten: am Barghse Huus in ‘s-Heerenberg, am Rheinmuseum Emmerich, am Heimathaus Anholt, am Liemers Museum Zevenaar und am Partycentrum Terhorst in Netterden.

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[quote_box_left]Organisatoren
Die Organisatoren der dritten „Schmuggeltocht 3.0“:
Rheinmuseum Emmerich, Welcom ‘s-Heerenberg, Bibliotheek Montferland, Kunstwerk De Liemers, Mühle Elten, Schlösschen Borghees, Verein Leefbaarheid Netterden, Heimatverein Anholt[/quote_box_left]Die Teilnehmer erhalten neben der Streckenbeschreibung auch einen Schmugglerpaß für 2,50 Euro, den sie sich an den einzelnen Stationen abstempeln lassen können. „Wir wollen mit der ‚Schmuggeltocht‘ Familien dazu animieren, grenzüberschreitend unterwegs zu sein und die kulturellen Einrichtungen kennenzulernen“, sagt Organisatorin Esther Ruesen von Welcom ‘s-Heerenberg. „Das Schmuggeln haben wir als Thema gewählt, weil viele – vor allem Kinder – heute damit nichts mehr anfangen können, während viele Ältere beispielsweise noch das Zollamt Netterden und Kleinmengenkarten kennen.“ Herbert Kleipaß ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Heute werden in ganz anderem Maßstab in ganz anderen Behältnissen ganz andere Waren geschmuggelt.“

Um das Erlebnis für Kinder noch greifbarer zu machen, gibt es für alle Teilnehmer auch etwas „Schmuggelware“, die sie über die „grüne Grenze“ bringen müssen. „Das macht den meisten immer besonders viel Spaß“, so Ruesen. Doch Vorsicht: Zöllner liegen an verschiedenen Stellen auf der Lauer. Um vor den Uniformierten zu warnen, wird an der Mühle Elten beispielsweise die deutsche oder niederländische Flagge gehisst, wenn gerade kontrolliert wird. „Wir hoffen, dass so Geschichten von früher erzählt werden und sie so wieder aufleben“, sagt Esther Ruesen.

Kulturell wird entlang der Routen einiges geboten, an vielen Stationen finden Aktivitäten statt, etwa am Heimathaus Anholt und an der Bibliothek Montferland. Im Schlösschen Borghees gibt es um 11, um 12 und um 13 Uhr eine „Maskenperformance“ des TIK zum Thema Begegnung. Andernorts finden Lesungen und Konzerte statt. Zudem sind im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden zahlreiche historische Gebäude geöffnet.

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