Als „Badenixe“ vom
Hobbytheater in die Bütt

Dreimal tritt das Kolpingballett bei einer Sitzung auf – zweimal mit Showtanz

ELTEN. Man kennt sie als Badenixe, Oma, „Fräulein von anno dazumal“ und Bäckereifachverkäuferin: Seit 2009 geht Manuela Wijnands in Elten in die Bütt, schlüpft dazu immer wieder in neue Rollen. Ihre Themen: Abnehmen und Männer. „Ich bin nicht immer nett zu den Männern“, gesteht die 47-Jährige lachend. Ihr liebstes Opfer wird dabei auch bei der Kolpingsitzung am Samstag, 4. Februar, wieder ist ihr Mann sein. „Ich zie­he mich aber auch selbst durch den Kakao“, betont sie.

Ihre Insel: In der Bütt auf der Kolpinghaus-Bühne fühlt sich Manuela Wijnands zuhause. Fotos: Edgar Pollmann
Ihre Insel: In der Bütt auf der Kolpinghaus-Bühne fühlt sich Manuela Wijnands zuhause.
Fotos: Edgar Pollmann

Seit mittlerweile 26 Jahren lebt die gebürtige Emmericherin nun in Elten. Ihre ersten Schritte im Karneval unternahm sie im Kinderkarneval des GECK, mit einem Zwiegespräch und als Mitglied des Elferrates. Später wechselte sie als Funke ins große GECK-Komitee, begleitete auch mehrfach einen Prinzen. Mit der Geburt ihrer beiden Söhne nahm sich Manuela Wijnands eine Pause vom närrischen Treiben.

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Es folgte ihr „Comeback“ im Jahr 2009. „Ich habe damals im Mütter-Café der kfd Elten Theater gespielt und wurde dabei von Franz Berg und Theo Meyer entdeckt“, erzählt sie. Die beiden erfahrenen Büttenredner wollten sie ebenfalls für einen Auftritt gewinnen, „erst mal aber habe ich gesagt: Ich kann das nicht!“ Doch Berg und Meyer ließen nicht locker, und letztlich sagte Manuela Wijnands dann zu. Mit Unterstützung von Theo Meyer und Doris Kerkhoff schrieb sie ihre erste Büttenrede. „Damals habe ich mich schon auf meine beiden Themen festgelegt“, erzählt sie: Abnehmen und Männer.

Vor ihrem ersten Auftritt als Badenixe „war ich fürchterlich aufgeregt. Schrecklich war auch die Generalprobe: Ich stand allein auf der Bühne, alle anderen im Saal waren mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, keiner hat gelacht.“ Heute hat sie ein kleines Hilfsmittel gegen Lampenfieber. „Ich trinke vor der Türe ein oder zwei Kümmerling, das ist ein Ritual“, verrät sie schmunzelnd. Und wenn die Türe zum Saal aufgeht, „werde ich ganz ruhig. Denn dann bin ich in meinem Wohnzimmer.“

Als solches bezeichnet sie das Kolpinghaus. Fester Bestandteil ist die Bütt selbst, „meine Insel“ nennt Manuela Wijnands sie. Als sie bei einer Sitzung darauf verzichtete und sich frei auf der Bühne bewegte, „fühlte ich mich überhaupt nicht wohl“. Um die Weihnachtszeit herum beginnt sie, ihre Büttenrede zu schreiben. Bis dahin hält sie das ganze Jahr über Ausschau nach Geschichten. „Ich mache mir auch Notizen, wenn ich etwas sehe oder erlebe, sei es bei der Arbeit, beim Arzt, im Urlaub am Frühstücksbüffett oder bei unserer Silberhochzeit.“

Für angehende Büttenredner hat Manuela Wijnands ein paar Tipps parat, die sie selbst mit auf den Weg bekam: „Langsam reden und Pausen machen, damit das Publikum lachen kann.“ Ihre Zettel mit der Rede hat sie immer dabei, mehr als Stichwort-Hilfe. „Ablesen versuche ich zu vermeiden, ich will meinen Text möglichst frei vortragen.“ Dennoch gibt es ihr Sicherheit, den Zettel jederzeit zur Hand zu haben.
Längst ist Manuela Wijnands eine Institution bei der Kolping-Sitzung, hat stets klare Erwartungen an ihren Auftritt: „Hoffentlich lachen die Leute wenigstens ein bisschen.“ Und? „Bis jetzt wollen sie mich noch sehen.“

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