Zur Fusionsparty fand sich die „alte Garde“ auf dem Fürstenberg ein, wo sie einst für den ehemaligen Verein Siegfried 05 oder DJK Viktor 22 oder später für den TuS Xanten Fußball gespielt haben. Gerne erinnern sie sich an diese Zeit. NN-Foto: Theo Leie

XANTEN. Wenn „Möppel“ Heinrich Gundlach von „seinem“ TuS Xanten erzählt, möchte man stundenlang zuhören. Seit 1980 ist der heute 78-Jährige schon Vorsitzender des TuS Xanten, den er wesentlich mit geprägt hat. In diesem Jahr gab es ein Jubiläumsfest: 50 Jahre Fusion der beiden Xantener Vereine Siegfried 05 und DJK Viktor 22. Eine Erfolgsgeschichte, die nun auch im gleichnamigen Buch festgehalten wurde.

Heinrich Gundlach erinnert sich an die Verhandlungen 1966, wo er als Vertreter der Abteilungen Turnen, Leichtathletik und Tischtennis. Fußball hatte seinerzeit absolute Priorität, dem alles andere untergeordnet war. Und doch  wollten auch die anderen Sportler sich wiederfinden und hatten noch 1965 bei den ersten Gesprächen zur Fusion ihr Vetor eingelegt.

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Doch die Einigung der beiden Sportvereine zur Zusammenlegung mit Namen TuS Xanten brachte eine Kräftebündelung, die schon schnell zum Erfolg führte. „Die Fußballer kannten sich untereinander, alles waren Xantener und nun konnten die besten aufgestellt werden. Auch in der Leichtathletik waren wir sehr erfolgreich. Das trägt natürlich zur guten Stimmung bei“, erläutert Gundlach. Die Fußballer spielten immerhin in der dritthöchsten Spielklasse, in der Oberliga, bis Förderer starben und das Sponsorengeld nicht mehr so floss.

Zahlen belegen die Erfolgsgeschichte:  Lag der Mitgliederstand 1966 bei insgesamt 720 entwickelten sich die Zahlen zum Höchststand auf 2.477 (2015 waren es 2.407). Zu den drei Abteilungen Fußball, Turnen, Leichtathletik und Tischtennis kamen Handball, Schwimmen, Herzsport, Badminton, Triathlon, Radsport und Kampfsport.

Und sie zeigen gleichzeitig einen deutlichen Trend. „Der Breitensport hat sehr an Bedeutung gewonnen“, weiß Gundlach und auch: „Die Zahl der Frauen ist enorm gestiegen von zwölf im  Jahr 1966 auf 691 in 2005.  Auch die Zahl der Jugendlichen ist gestiegen.“

Wer Heinrich Gundlach kennt weiß, dass er sich niemals auf Erfolge ausruht. Durch seine Arbeit im Kreissportbund und in vielen anderen Sportausschüssen und seinem direkten Draht zu seinen Mitgliedern, bekommt er  Trends und Stimmungen sehr früh mit. Er prognostiziert: „Der demografische Wandel wird zum Umdenken führen. Es wird immer schwieriger, genügend Spieler für Mannschaftssportarten zusammenzubekommen. Hatte Xanten früher rund 800 Grundschüler, sind es heute gerade mal 400. Auch setzen die jungen Leute Prioritäten heute anders als früher, sie melden sich auch kurzfristig ab, wenn sie etwas anderes vorhaben. Daher werden Spielgemeinschaften und Fusionen in Zukunft unumgänglich sein. Und das kann gut klappen, wie man am TuS Xanten sieht, wenn sich die Verhandlungspartner auf Augenhöhe begegnen.“ In diesem Zusammenhang macht Gundlach    auf einen Vortrag aufmerksam zum Thema „Fit für die Zukunft“, zu dem der Stadtsportverband Xanten am 7. Dezember ins Vereinsheim einlädt.

Gundlachs Einschätzung: „Das Thema Gesundheit wird immer wichtiger , diesen Bereich wird der Sport in Zukunft noch mehr mit Bewegungsangeboten abdecken müssen. Wir müssen schaffen, Jugendliche an den Verein zu binden, dabei hilft natürlich die Zusammenarbeit von Sportverein mit Schulen und Kindergärten. Es ist zu sehen, dass auch Männer im Seniorenbereich aktiv werden, auch diese Angebote müssen verstärkt werden.“

Obwohl man es sich nicht vorstellen kann, wird Gundlach nicht ewig 1. Vorsitzender des TuS Xanten bleiben. „Wir sind im Gespräch mit einem möglichen Nachfolger“,  deutet er an, mehr will er nicht verraten.
Wer gerne zurückblicken möchte auf die 50-jährige Fusionsgeschichte, sei die Lektüre „50 Jahre TuS Xanten“ empfohlen. Sie ist zum Preis von 9,95 Euro beim Vorsitzenden, bei den Abteilungsleitern und im örtlichen Buchhandel zu erwerben.

Gundlach bedankt sich beim Xantener Tim  Michalak, der bereits einige Bücher über Xanten geschrieben hat und bei Frank Krümmer vom Anno-Verlag für die Unterstützung zur Herausgabe dieser Festschrift.

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