XANTEN. „Das war bisher das schönste Jahr meines Lebens“, schwärmt der 20-jährige Niels Trost, der dank des Jugend-Austausches des Rotary Club Xantens ein Jahr in Brasilien verbringen durfte.  

Sicherlich war es zunächst schwierig, ohne Portugiesisch-Kenntnisse zurecht zu kommen, doch die Braslianer nahmen ihn herzlich auf und was zunächst mit Händen und Füßen kommuniziert wurde, klappte nach drei Monaten schon in Landessprache.  Klar, die Amazonas Tour war natürlich das Highlight des Aufenthalts, doch die eigentlichen Pluspunkte des Austauschjahres liegen nicht im touristischen Bereich, sondern mehr in der Stärkung der Persönlichkeit. „Ich  bin offener geworden, traue mich Fremde anzusprechen und auf sie zuzugehen. Mein Selbstbewusstsein ist gestiegen und mir macht es nun im Studium gar nichts aus, vor Kommilitonen Vorträge zu halten, auch in anderen Sprachen. Außerdem habe ich Freunde auf der ganzen Welt gefunden, mit denen ich in Kontakt stehe“, zählt Niels auf und empfiehlt jungen Menschen, sich ebenfalls für ein Austauschjahr zu bewerben.

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Josefine Pieper aus Xanten ist die nächste, die in den Genuss kommen wird. Am 19. August fliegt die 17-Jährige nach Chile und wird dort 150 Kilometer von der Hauptstdt Santiago in einem kleinerern Städtchen bei drei unterschiedlichen Gastfamilien ein Jahr lang wohnen. „Unsere Familie hat schon seit zehn Jahren immer Austauschschüler aufgenommen und meine große Schwester hat ebenfalls an diesem Rotary Programm teilgenommen. Da war es naheliegend, dass ich das auch mache“, berichtet Josefine, die gerade Abitur gemacht hat und noch nicht mit 17 das Studium aufnehmen wollte.

Der Teilnahme ist nicht abhängig von der Mitgliedschaft im Rotary Club, aber die Eltern müssen ebnefalls einen ausländischen Jugendlichen in ihrer Familie aufnehmen. So wie die Perrets, Sohn Leonard ist gerade in Brasilien und Emilio Lira Luiz aus Texas ( er ist gebürtiger Mexikaner) lebt  noch bis zum 12. Juli bei Familie Perret. „Ich hatte Glück“, schmunzelt Emilio, „ich bin in der Europa-Klasse des Stiftsgymnasiums und konnte den Unterricht auf Englisch verfolgen.“ Doch inzwischen spricht er auch schon ganz gut Deutsch. Sogar jubeln durfte er auf Deutsch, denn er spielte beim TuS Xanten Fußball und wurde Kreisliga-Meister mit seiner Mannschaft. Von seinem Aufenthalt in Deutschland ist er sehr begeistert, auf Touren durch Deutschland und Europa hat er viel gesehen. Diese Reisen werden von den „RotEx“ aus ganz Deutschland organisiert, zum Beispiel auch von Niels Trost, dem  „ehemaligen“ Rotary-Austauschschüler.

Neu ist das Programm „New Generation Exchange“ für Individual Austausch, das sich an Studenten und junge Berufstätige richtet, die berufliche Auslandserfahrungen machen möchten und auch der Ferienaustausch, der Schülern ermöglicht, für drei bis sechs Wochen in einer Familie in einem Gastland zu leben.
Dr. Annette Hessing, für den Xantener Club mit verantwortlich für die Jugendaustauschprogramme, sieht nicht nur Vorteile für die jungen Leute, sie betont: „Rotary selbst wird dadurch jung und lebendig. Es zeigt, dass unser Club nicht aus ergrauten Menschen besteht, sondern dass wir viel für Jugendliche tun und in die Zukunft investieren.“

Sie fordert junge Leute auf, sich  für die unterschiedlichen Projekte zu bewerben. Das ist möglich unter presse@rotary-xanten.de. Weitere Informationen gibt es auch unter http://www.rotary-xanten.de.

 

Austauschprogramme

Ein Jahr im Ausland für Mädchen und Jungen zwischen 16 und 18 Jahren
Eltern verpflichten sich, einen ausländischenGast in ihrer Familie aufzunehmen

Ferienaustausch
Drei bis sechs Wochen bei einer Gastfamilie im Ausland, während der ausländische Schüler in der deutschen Gastfamilie lebt (kann zeitversetzt sein, je nach Ferien)
für Schüler zwischen 15 und 18 1/2 Jahren

Individual-Austausch
Bis maximal drei Monate
Für junge Berufstätige oder Studenten, die berufliche Auslandserfahrungen machten möchten

Bewerber müssen nicht Kinder von Roateriern sein
Die Kosten für Flugreise, Versicherungen und weiteres sind von den Bewerbern zu zahlen

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