Brücke B220 wird saniert:
Chaos an ersten drei Tagen

Vollsperrung ab 22. August für drei Monate – Umleitung über L7 und L90 wird eingerichtet.

EMMERICH. Ein Vorbild ist die Rheinbrücke Leverkusen – erst vor zwei Monaten wurden dort neue Risse entdeckt – wahrlich nicht. Auch nicht für die Brücke B220 (Klever Straße) über die B8 (Eltener Straße) bei Emmerich. Diese wird ab 22. August unter Vollsperrung saniert, „bevor es dort zu statischen Problemen wie in Leverkusen kommt“, betont Emmerichs 1. Beigeordneter, Dr. Stefan Wachs, dass die Maßnahme „alternativlos“ sei. Die Kosten werden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt.

Durch die Innenstadt wird der Verkehr während der dreimonatigen Sanierungsarbeiten geleitet. Grafik: Straßen.NRW
Durch die Innenstadt wird der Verkehr während der dreimonatigen Sanierungsarbeiten geleitet.
Grafik: Straßen.NRW

Bei einer routinemäßigen Prüfung hat der Landesbetrieb Straßen.NRW festgestellt, dass die Elastomerlager der Brücke (Baujahr 1965) korrodiert sind und ausgetauscht werden müssen. Die 2,1 Zentimeter hohen Lager bestehen aus Kunststoff mit Stahlplatten zur Stabilisierung und gleichen Verformungen der Brücke aus. Das Problem: „Die Lager haben sich fest mit dem Beton der Auflagesockel verbunden“, sagt Projektleiter Projektleiter Klaus Münster von Straßen.NRW. Da auch die Sockel Schäden aufweisen, müssen sie ebenfalls ausgetauscht werden. Dafür muss die rund 1.000 Tonnen schwere Brücke um einen halben Meter angehoben werden.

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Die Emmericher müssen sich aufgrund der Vollsperrung auf ein höheres Verkehrsaufkommen in der Innenstadt einstellen. Denn für den Zeitraum der Arbeiten – der Landesbetrieb rechnet mit drei Monaten – wird der Verkehr auf der B220 aus Kleve kommend vor der Brücke über die Verbindungsrampe zur B8/L7 geleitet. Die Umleitung führt über Steintor, Großer Wall, Ostwall, Bahnhofstraße und Reeser Straße, an der Kreuzung L90 (Weseler Straße) links ab durch das Gewerbegebiet zurück zur B220 (‘s-Heerenberger Straße) in Richtung A3. Der Verkehr von der A3 kommend wird gegenläufig zur Umleitung geführt.

[quote_box_left]Weitere Arbeiten
Im Zuge der Sanierungsarbeiten ist die B8 unter der Brücke B220 aufgrund der Gerüste zeitweise nur einseitig befahrbar. Eine Ampelanlage regelt den Verkehr.
Auf der B220 wird die Vollsperrung für weitere Erhaltungsmaßnahmen genutzt, darunter die Sanierung von Fahrbahn und Radweg. Auch sollen hochwertige Schutzplanken installiert werden.[/quote_box_left]Um einen „halbwegs flüssigen Verkehr“ (Ulrich Runge vom Emmericher Fachbereich Ordnung) zu gewährleisten, wird entlang der Umleitung ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Es sollen auch weitere Ampelanlagen installiert werden, unter anderem an der Hafenstraße, am Steintor und auch an der Rampe zur B220. Bestehende Ampelanlagen werden gegebenenfalls abgeschaltet, bei anderen Anlagen wird die Taktung angepasst. Dennoch: Vor allem zu den Stoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr sowie 15 und 18 Uhr sind Rückstaus wahrscheinlich.

Das Löwentor wird geschlossen, die Schranken bleiben dauerhaft unten. Das Abbiegen vom Ostwall an der Kreuzung in die Innenstadt ist nicht möglich. „Für die Fußgänger und Radfahrer werden wir die Unterführung am Löwentor herrichten“, verspricht Runge unter anderem eine bessere Ausleuchtung.

Täglich rollen zwischen 15.000 und 17.000 Fahrzeuge über die B220-Brücke. Die Stadt und Straßen.NRW nun wollen versuchen, entlang der Umleitung „den Verkehr zu minimieren“, sagt Runge. Dazu soll bereits auf der A3 auf die Baustelle hingewiesen und weiträumige Umleitungen über Arnheim/Nimwegen und Rees/Kalkar jeweils in Richtung Kleve ausgeschildert werden. „Nach anderthalb Wochen sollte sich der Verkehr eingependelt haben“, erwartet Achim Schmitz von Straßen.NRW, doch er räumt ein: „In den ersten drei Tagen wird es Chaos geben.“

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