„Wir haben zwei Optionen“

Unterschriftenaktion gegen den Abriss des Ki-IsS Second Hand-Shops in Issum

ISSUM. Der Ki-IsS Second-Hand-Shop steht vor dem Aus. In der Ratssitzung in Issum am 23. Febru­ar wurde der Beschluss gefasst, den Platz „An de Pomp“ für die Issumer Bürger neu zu gestalten. Das hat jedoch zur Folge, dass der Second Hand-Shop an der Gelderner Straße 11 für den Durchbruch zum dahinterliegenden Brunnenplatz abgerissen werden soll. Wie es jetzt weitergeht, erzählt die Ki-IsS-Organisatorin Regina Kampmann nun in einem kurzen Gespräch.

Bevor dieses aber losgeht, zeigt Kampmann stolz, was im Ki-IsS Second Hand-Shop alles angeboten wird: Kleidung für Babys, Kinder, Frauen und Männer in allen Größen, Spielzeug, Spiele, Schuhe und mehr. Für einen kleinen Preis. Der Erlös geht zu 100 Prozent an das Ki-IsS Familienzentrum zur individuellen Förderung von Kindern – auch Deutschkurse für Flüchtlinge werden so finanziert. Und damit könnte bald Schluss sein. „Die Kündigung zum 30. April ging per Einschreiben am 29. Februar bei uns ein. Sie traf uns wie eine böse Überraschung. Ich konnte es nicht glauben“, beginnt Kampmann. Die Kernfrage sei nun, was getan werden kann. „Wir haben zwei Objekte zur Option“, sagt sie. Das eine Objekt ist der ehemalige Schlecker-Markt an der Kuyckheide in Sevelen, der 580 Quadratmeter sowie einen Keller und einen Transportaufzug bietet. Eine „Mini-Option“, wie Kampmann es nennt, wäre da, wo alles angefangen hat, nämlich an der Kapellener Straße 33. Doch mit den fünf Stufen am Eingang und dem schmalen Durchgang des ehemaligen Friseur-Salons hätten es Eltern mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren schwer überhaupt in den Laden zu kommen. Zudem sei der Verkaufsraum mit knapp 100 bis 150 Quadratmeter viel zu klein und es gäbe keine Lagermöglichkeiten. Auch die Erweiterung im Hof sei wegen der Grenzbebauung nicht möglich und ein Zugang über die Schulstraße ebenfalls nicht.

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Unterschriftenaktion

Aber nicht nur Kampmann sondern auch die Ehrenamtlichen des Second Hand-Shops waren vom Ratsbeschluss betroffen. Deshalb starteten sie  eine Unterschriftenaktion, die 1.500 Unterschriften einbrachte, die morgen an die Ratsmitglieder übergeben werden sollen. „Die Unterschriftenaktion ist nur ein Anstoß. Wir erhoffen, hier bleiben zu können. Es wäre schade, wenn es hier kaputt geht“, sagt die Ehrenamtliche Anja Schild. Dabei macht sie auf eine Idee des 85-jährigen Heinz „Bubbi“ Aengenheister, ehemaliger Chef der Issumer Volksbank, aufmerksam: Er schlägt vor, den Vogt-von-Belle Platz als Ortsmitte umzugestalten. Dieser Vorschlag läge dem Rat vor, so Schild. „Die Ehrenamtlichen hoffen, dass der Beschluss damit nochmal bedacht wird“, sagt sie. Am 14. März möchte Schild mit den Ehrenamtlichen ein Konzept für Issum und Sevelen erarbeiten, denn nur knapp die Hälfte der Ehrenamtlichen würde mit nach Sevelen ziehen. Eine, die nicht mitgeht, ist Schild: „Ich sehe den Laden hier in Issum, nicht in Sevelen. Deshalb würde ich nicht mitgehen.“ Ein Spagat ist es auch für Kampmann: „Ich arbeite so, als ob ich die nächsten zehn Jahre hier arbeite und so, als ob ich am 30. April hier raus sein muss.“Anastasia Borstnik

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