KALKAR. Touristiker sind Netzwerk-Arbeiter – schon seit Jahren  haben die kommunalen Verwaltungsmitarbeiter erkannt, dass die Vermarktung des Nieder­rheins als Reiseziel nur gemeinsam gelingen kann.  

Die Touristiker aus dem gesamten Klever Kreisgebiet tagten im Wunderland Kalkar. Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH war ebenfalls zu Gast. Foto: nno.de
Die Touristiker aus dem gesamten Klever Kreisgebiet tagten im Wunderland Kalkar. Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH war ebenfalls zu Gast.
Foto: nno.de

„Wir treffen uns schon seit Jahren regelmäßig, sprechen uns ab, bilden Kooperationen, haben intensiven Austausch und lernen voneinander“, erläutert Harald Münzner, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus der Stadt Kalkar, die Zusammenarbeit mit Kollegen im Kreis Kleve und der Kreis-Wirtschaftsförderung (WfG) sowie der Niederrhein Tourismus GmbH (NT).
Erstmalig fand nun eine zweitägige Zusammenkunft im Wunderland Kalkar statt. Hans-Josef Kuypers von der WfG stellte das „Drei-Ebenen-Modell vor, das die Kräfte der Kommunen, des Kreises und der Niederrhein Tourismus GmbH bündeln soll bei gemeinsamen Marketing-Auftritten, bei Werbekampagnen und bei Events. Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der NT, versprach bei der Tagung, noch in diesem Jahr Förderprojekte für mehrere Millionen Euro anzuschieben. Augenmerk läge zum einen auf die Fluggäste des Airpoirt Weeze, die schon bei der Ankunft auf das NT-Reisemobil als „rollende Infosäule“ auf die touristischen Angebote des Niederrheins aufmerksam gemacht werden sollen. Als beliebte Radfahr-Region wolle man besonders die Zielgruppe des sanften Tourismus ansprechen. Ein weiteres Projekt sei die Entwicklung einer „Reit-App“ in Nachfolge für den früheren „Reit-Atlas“, der mangels Aktualität nicht mehr verlegt wird.

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IHK: 74 Prozent zufrieden mit der Vermarktung

Kuypers sieht die Arbeit der Touristiker bestätigt durch die jüngste Unternehmerbefragung zum Tourismus am Niederrhein durch die Industrie- und Handelskammer, bei der 74 Prozent der Befragten ihre Zufriedenheit mit der Vermarktung der eigenen Stadt / Gemeinde im Kreis Kleve bescheinigten. Auf Nachfrage bestätigte Kuypers, dass die IHK eine Erweiterung der Niederrhein Tourismus GmbH empfiehlt, zu den jetzigen Partnern Kreise Kleve, Wesel und Viersen könnten dann noch Mönchengladbach und Duisburg hinzukommen, um der gesamten Region Niederrhein gerecht zu werden.
Ein weiteres Thema der Tagung war die finanzielle Ausstattung für Tourismus-Angebote. Timo Güdden aus Bedburg-Hau sprach im Namen seiner Kollegen Verständnis für politische Entscheidungsträger aus, dass angesichts klammer Haushaltslagen Investitionen für touristische Attraktionen zögerlich fließen, zumal Ausgaben in diesem Bereich nicht sogleich messbare Erträge bringen. Kuypers rechnet sogar vor: „Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor mit seinen Zugewinnen an Kaufkraft ist immer noch nicht in allen Köpfen angekommen. Glaubt man Statistikern, so sind mit jeder Nacht in niederrheinischen Betten 100 Euro Umsatz verbunden. Auf Kreisebene erreichten wir so nahezu 90 Millionen Euro Kaufkraft, die neben dem Gastgewerbe vor allem dem örtlichen Einzelhandel gut tut.“
Finanzen sind das eine, Wertschätzung das andere, stellte Margret Linßen aus Straelen klar. „Wir haben viel Unterstützung aus der Landwirtschaft und von den Gärtnern. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen zwischen uns und den Unternehmen. In unserer Arbeit ist dabei vor allem Kreativität gefragt“, sieht sie ihre Touristik-Arbeit vor Ort.

Rund 100 Veranstalter beim Busunternehmertag erwartet

Dass Wochenend-Arbeit dazu gehört, scheint für die 23 Touristiker im Kreis Kleve selbstverständlich zu sein, schließlich sollten die Büros auch dann geöffnet sein, wenn andere Menschen Freizeitangebote suchen.
Mit Stolz verwies Kuypers zum Abschluss auf die neue Broschüre „Ferienwohnungen im Kreis Kleve“, die immerhin 430 Adressen beinhalte. Auch die Schaffung dieser Domizile hätten Handwerkern, Möbelhäusern und Ausstattern etliche Einnahmen gebracht, betonte er.
Er stellt bereits den Busunternehmertag für 2017 in Aussicht, der die Orte Weeze, Kevelaer, Kerken, Wachtendonk, Straelen und Rheurdt ansteuern soll. Rund 100 Busreise-Veranstalter holen sich bei diesen Busunternehmertagen Anregungen für Reiseziele.

 

 

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