Polizeidirektor Uwe Lottmann (l.) und der Gelderner Wachleiter, Johannes Smits (r.) stellten den neuen Bezirksdienstbeamten Dirk Dienst (2.v.r.) vor und bedankten sich bei Paul Linßen für seinen langjährigen Einsatz in der Bezirksdienststelle Issum. NN-Foto: Theo Leie

ISSUM. Die Bezirksdienststelle der Polizei in Issum ist ab sofort neu besetzt. Polizeioberkommissar Dirk Dienst hat zum 1. Februar seinen Dienst als Bezirksdienstbeamter für Issum und Sevelen angetreten und folgt damit auf Polizeihauptkommissar Paul Linßen, der 22 Jahre lang der dortige polizeiliche Ansprechpartner für die Bürger war.

Für seine neue Aufgabe bringt Dirk Dienst die richtige Erfahrung mit: 1990 begann der gebürtige Duisburger seine Ausbildung bei der Polizei in Essen. Nach zwei Jahren in der Einsatzhundertschaft in Bochum und Duisburg, wechselte er zum Präsidium Duisburg-Stadtmitte. Im Jahr 2000 trat er seinen Dienst bei der Kreispolizeibehörde Kleve in Geldern an und war seitdem durchgängig im Wach- und Wechseldienst auf der Dienstgruppe A tätig.

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Privat hatte es den Duisburger schon früher an den Niederrhein gezogen. Seit 1996 wohnt Dienst im Kreis Kleve, seit 2010 in Issum. Er ist verheiratet, hat eine Tochter (22 Jahre) und einen Sohn (19). Der 49-Jährige freut sich über die Chance, sich nun neuen Aufgaben zu stellen und im Bezirksdienst noch enger mit den Bürgern in Kontakt zu kommen. „Gerade bei den ausgelagerten Bezirksdienstposten ist die Nähe zum Bürger größer”, sagt er. „Man hat eine ganz andere Wirkung als Polizei und mehr Zeit, sich um die Anliegen der Menschen zu kümmern, als dies im normalen Wachdienst möglich ist.” Erste Erfahrungen in seinem neuen Aufgabenbereich konnte er in den vergangenen Jahren schon bei Hospitationen beim Bezirksdienst in Geldern, Issum und Rheurdt sammeln. „Die Arbeit hat mir sofort gefallen, woraufhin ich dann auch offiziell mein Interesse an einer Stelle im Bezirksdienst bekundet habe”, erklärt der Issumer. Mit der Pensionierung von Polizeihauptkommissar Paul Linßen zum 27. Januar 2020 wurde dieser Wunsch nun Wirklichkeit.

Als einer von aktuell 31 Bezirksdienstbeamten im Kreis Kleve (pro 10.000 Einwohner wird ein Bezirksdienstbeamter eingesetzt) ist Dirk Dienst ab sofort für Issum und den Ortsteil Sevelen zuständig. Feste Sprechzeiten bietet er montags von 11 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 17 bis 19 Uhr im Bezirksdienstbüro im Issumer Rathauspark an, Anliegen können Bürger zu anderen Zeiten auch auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Präsenz wird der Polizeioberkommissar regelmäßig mit dem Streifenwagen oder dem Dienstrad im Ort zeigen und sich an neuralgischen Punkten blicken lassen.Wichtig ist ihm auch eine enge Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen, um Kinder schon früh mit der Arbeit der Polizei vertraut zu machen und möglichen Ängsten entgegen zu wirken, aber auch mit den örtlichen Jugendbegegnungsstätten. „So lernt man die Kinder und Jugendlichen im Ort kennen, sieht sie aufwachsen und kann bei Problemen gegebenenfalls frühzeitig einwirken und das Gespräch mit den Eltern suchen”, erklärt er. Fortführen möchte der 49-Jährige auch den guten Kontakt seines Vorgängers zur Issumer Gemeindeverwaltung. An den Gesprächen bezüglich der Sicherheitskonzepte für die diesjährigen Karnevalszüge in Issum und Sevelen hat er in den vergangenen Wochen schon teilgenommen. Und auch einer aktuellen Problematik hat sich der neue Bezirksdienstbeamte angenommen: „In der letzten Zeit ist es leider immer wieder zu Sachbeschädigungen im Ort gekommen, die ich gemeinsam mit dem Kriminalkommissariat noch einmal näher betrachten und untersuchen werde.”

Dass die Issumer mit Dirk Dienst auch zukünftig den richtigen Mann an ihrer Seite haben, davon ist Paul Linßen überzeugt. „Der Bezirksdienst ist nicht für jeden etwas, es muss zum Menschen passen”, weiß der 62-Jährige aus langjähriger Erfahrung. 22 Jahre lang hat der gebürtige Issumer, der seinem Heimatort (fast) immer treu geblieben ist, als Bezirksdienstbeamter alle Großveranstaltungen in Issum und Sevelen für die Polizei vorgeplant und begleitet. „Wenn es dann gut läuft, ist das sehr befriedigend”, sagt er. Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Bürger dankbar sind, die Polizei vor Ort und damit einen persönlichen Ansprechpartner für ihre Probleme und Nöte zu haben. „Fahrraddiebstähle, Nachbarschaftsstreitigkeiten und mittlerweile auch verstärkt Online-Kriminalität oder Betrugsdelikte wie ‚falsche Polizisten‘ – damit kommen die Leute zum Bezirksdienst. Sie sind froh, wenn sie ihre Anzeige bei einem bekannten Gesicht aufgeben können und nicht zur Wache nach Geldern müssen.” Auch Hinweise zu Straftaten würde oftmals eher einem Bezirksdienstbeamten anvertraut.

Für Paul Linßen beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt, den er mit Reisen, Sport und Fahrradtouren füllen möchte. „Alles etwas ruhiger angehen”, hat sich der 62-Jährige für die Zukunft vorgenommen. Sichtbar wird der Rollentausch im Issumer Bezirksdienst übrigens auch beim Issumer Rüselsdensdagszug am 25. Februar: Im letzten Jahr stand Dirk Dienst hier noch kostümiert auf dem Issumer Pökskenwagen – jetzt wird Paul Linßen, nach 22 Jahren Dienst im Issumer Karneval, mit seinem Freundeskreis Wiesenweg die Kamelle vom Karnevalswagen regnen lassen.

 

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