GOCH. Eine Auszeichnung, die viele Aspekte umfasst und niemanden ausgrenzt: Das ist die Idee hinter dem „Ehrenpreis der Gocher Bürgerschaft“, der in diesem Jahr erstmals vergeben wird.

Damit wird ein Ratsbeschluss umgesetzt, der die verschiedenen Vorschläge der Gocher Fraktionen bündelt, wie Bürgermeister Ulrich Knickrehm im Pressegespräch erläutert: „2023 gab es mehrere Anträge – wenn wir alles so beschlossen hätten, müssten wir nun fünf einzelne Preise ausloben.“ Deswegen die Überlegung, die Vorschläge zusammenzufassen und Kriterien für eine Vergabe zu erstellen. Alle zwei Jahre soll der Ehrenpreis nun ausgelobt werden. Bürgerschaftliches Engagement aus den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Gesellschaft, Bildung, Integration, Kultur, Sport, Zivilcourage und Gleichberechtigung kann ausgezeichnet werden.

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Vorschläge

„Jetzt sind wir auf Vorschläge angewiesen“, freut sich Bettina Gansen, Beigeordenete und allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, schon auf viele Einsendungen. Ein Vorschlagsrecht haben alle Einwohner von Goch, geehrt werden maximal drei Preisträger. Das können Einzelpersonen (hier liegt das Mindestalter bei 16 Jahren), Vereine oder Gruppen sein. Bis zum 30. März kann man seine Vorschläge bei der Stadt einreichen. Das geht entweder per E-Mail an ehrenpreis@goch.de oder schriftlich an die Stadt Goch, „Ehrenpreis“, Markt 2, 47574 Goch. Neben dem Namen des Vorgeschlagenen braucht es da natürlich noch eine kurze Beschreibung des Projekts und eine Begründung für den Vorschlag. „Unter www.goch.de/ehrenpreis sind noch einmal aller Informationen zusammengefasst“, so Stadtpressesprecher Torsten Matenaers. Wer den Preis erhält – der übrigens mit jeweils 2.500 Euro dotiert ist –, entscheidet der Rat der Stadt. „Wir erstellen im Grunde eine klassische Drucksache“, erläutert Bettina Gansen. Der sachlich begründete Beschlussvorschlag nimmt dann den üblichen Weg über den Haupt- und Finanzausschuss in den Rat. Es sei, das unterstreichen Bürgermeister und Kämmerin, auch möglich, dass es nur einen oder zwei Preisträger gebe – es müssten nicht zwingend immer drei sein.

Festakt

Am ersten Adventwochenende soll die feierliche Preisverleihung stattfinden. In welchem Rahmen, das steht noch nicht fest. „Es soll schön werden“, so der Bürgermeister, „der Festakt ist ein Teil des Preises.“ Und so hänge es auch ein wenig von den Preisträgern ab, wie dieser gestaltet werde: „Da wollen wir als Stadt flexibel auf die Menschen zugehen.“ Als sichtbares Zeichen erhalten die Preisträger eine Medaille, die der Bildhauer und Medailleur Dieter von Levetzow gestaltet hat. Diese hat einen Durchmesser von zehn Zentimetern und zeigt das Haus zu den Fünf Ringen mit seiner Fassade aus dem 16. Jahrhundert. Das Gebäude ist ein Sinnbild für den Bürgersinn und das private Engagement in Goch. Dies erklärt die kleine Figur, die das Fünf Ringe Haus dem Ehrenpreisinhaber überreicht. Die Figur mit der für Levetzow typischen sehr dynamischen Haltung durchbricht die runde Form der Medaille und ist eine ganz besondere künstlerische Zugabe des Künstlers. Dies macht die klassische Form einer Medaille etwas moderner und besonders. Der Schriftzug „Haus zu den Fünf Ringen Goch“ läuft am Rand der Medaille mit. Die Medaille wird in Bronze gegossen und in einer Schmuckschatulle überreicht. „Es sind schon etliche Exemplare gegossen, sodass wir genug haben“, berichtet Dr. Stephan Mann, Fachbereichsleiter Kultur und Integration.

Medaille und Kleinskulptur

Außerdem stiftet Dieter von Levetzow für jeden Preisträger eine kleine Bronzeskulptur aus seinem Fundus: „Diese Figuren sind nicht eigens geschaffen worde, sie sind zum Teil auch schln älter“, so Dr. Mann, „der Künstler möchte damit der Region etwas zurückgeben.“ Geboren wurde Dieter von Levetzow 1925 in Niedersachsen; ab 1941 studierte er Malerei und Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar. Nach dem Studium zog er zunächst nach Straelen und dann nach Kranenburg/Nütterden in das Haus Klarenbeck, wo er bis heute arbeitet. Dieter von Levetzow hat sich mit seinen Arbeiten überregional einen Namen gemacht. Von ihm stammen in Goch auch die Skulpturen des „Poorte Jäntje“ oder die Wäscherinnen in der Brückenstraße.

Großes Bild: Fachbereichsleiter Dr. Stephan Mann, Bürgermeister Ulrich Knickrehm und die Beigeordnete Bettina Gansen freuen sich auf viele Vorschläge. Diese können bis zum 30. März eingereicht werden. NN-Foto: CDS

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